Für den Frauenfussball in Sierra Leone hat gerade eine neue Ära begonnen. Am 15. Oktober 2022 fiel der Startschuss zur Women's Premier League. Zum ersten Mal überhaupt treten die zwölf besten Teams des Landes in Hin- und Rückspielen gegeneinander an, um den Meister Sierra Leones zu ermitteln. Das ist mehr als ein Entwicklungsschritt, es ist eine wahre Revolution. Seit mehr als drei Jahren hatte es keine Fussballmeisterschaft der Frauen mehr gegeben, und davor fand der Wettbewerb nur auf regionaler Ebene statt. Die Kulisse für das Auftaktspiel der neuen Women's Premier League bildete das Wusum-Stadion in Makeni. Die Mena Queens empfingen dort vor einer beeindruckenden Zuschauerzahl die Kahunla Queens. Julius Maada Bio, Staatspräsident von Sierra Leone, war zu diesem Anlass gemeinsam mit seiner Ehefrau Fatima Jabbie Bio im Stadion zugegen.

Auch wenn der Ausgang des Spiels an diesem so wichtigen Tag für den Fussball Sierra Leones eher nebensächlich erscheint, so dürfte der 1:0-Sieg der Gastgeberinnen durch ein Tor von Matilda Kabba doch in die Geschichte eingehen. "Der Start dieser Meisterschaft hat große Bedeutung für uns. Wir erleben gerade einen echten Wandel des Frauenfussballs in Sierra Leone", erklärt Asmaa James Kamara, Vorsitzende des Verwaltungsrats der Premier League. Dieser Wandel wurde finanziell von der FIFA über das FIFA-Forward-Entwicklungsprogramm sowie von der sierra-leonischen Regierung unterstützt. "Wir alle wissen, welche Vorteile der Fussball mit sich bringt – weltweit und auf nationaler Ebene", fügte sie hinzu. "Wir möchten, dass Sierra Leone sich fest im Weltfussball etabliert. Möge diese Meisterschaft einen Beitrag dazu leisten!"

Weniger als ein Jahr nach der erstmaligen Aufnahme in die FIFA/Coca-Cola-Frauen-Weltrangliste will Sierra Leone jetzt fleißig nach oben klettern. Zweifellos wird die neu geschaffene Women's Premier League sich unmittelbar auf die Spielstärke der Spielerinnen auswirken, die dort antreten, und damit auch auf das Niveau des Nationalteams. Die Sierra Queens scheinen auf jeden Fall auf einem guten Weg zu sein.