Montag 08 August 2016, 08:33

Gutierrez: Dank mahnender Worte zum Erfolg

Der 7.August 2016 ist ein Tag, den Erick Gutierrez definitiv so schnell nicht vergessen wird. Vielleicht wird er später sogar noch seinen Kindern und Enkelkindern davon erzählen... In der Arena Fonte Nova in Salvador absolvierte er beim Olympischen Fussballturnier der Männer mit Mexiko das zweite Gruppenspiel. Und in der Partie gegen Fidschi lief es für El Tri zunächst alles andere als rund. Die Sensation lag in der Luft, denn die Insulaner führten zur Halbzeit überraschend mit 1:0.

Doch dann schlug die Stunde des Erick Gutierrez. Er benötigte gerade einmal zehn Minuten, um mit seinem Hattrick die Partie nahezu im Alleingang zu drehen. Und als wäre es noch nicht genug, setzte er noch einen drauf und erzielte den Treffer zum 5:1-Endstand für Mexiko.

Nach der Partie sah man dem 21-Jährigen, der mit Pachuca diese Saison die mexikanische Meisterschaft gewinnen konnte, die Freude über seine vier Tore deutlich an. Lächelnd stellte er sich in den Katakomben des Stadions den Fragen von FIFA.com und erklärte welche Bedeutung diese Treffer für ihn haben.

"Eine ganz Besondere", so Gutierrez. "Ich habe noch nie ein Tor für die Nationalmannschaft erzielt. Es ist das erste Mal, dass ich im Trikot der Nationalmannschaft erfolgreich war. Das gilt für die Junioren-Teams und das A-Team. Von daher haben sie wirklich einen speziellen Stellenwert.“

Vom Boxring auf den Fussballplatz Dass Mexiko erst so spät zu seinem Spielrhythmus fand, dafür hatte der Mittelfeldspieler mit dem Drang zum Tor eine Erklärung parat. "Sie haben uns einfach überrascht", gab er unumwunden zu. "In der Halbzeitpause haben wir viel miteinander gesprochen. Das hat sehr geholfen. Im zweiten Abschnitt haben wir ein anderes Gesicht gezeigt und kamen als komplett anderes Team auf den Rasen zurück."

Es schien also so, als hätte Trainer Raul Gutierrez in der Kabine die richtigen Worte gefunden. Welche das genau waren, ließ sich der vierfache Torschütze allerdings nicht entlocken. "Sagen wir es mal so: Er hat uns auf unsere Plätze verwiesen. Es hat auf jeden Fall funktioniert und wir konnten das Spiel drehen."

Worte, die auch aus dem 1,77 Meter großen Talent, das Bester herausgeholt haben, wie seine Treffsicherheit eindrucksvoll bewies. Wenn man beobachtet mit welcher Schnelligkeit und mit wie viel Geschick er auf dem grünen Rasen agiert, dann ist kaum zu glauben, dass seine Karriere nicht auf dem Fussballfeld, sondern einem Boxring begann.

"Ich habe nur zwei, drei Monate Boxen trainiert", klärte er diesen Umstand mit einem Lachen auf. "Aber es war kein wirklich guter Lebensstil, und meine Familie hat mich nicht weitermachen lassen. Also habe ich mit dem Fussball angefangen. Ich war nicht wirklich gut. Aber ich habe mich sehr verbessert, und ich bin sehr glücklich, dass ich heute hier bin“. Das gilt sicherlich auch für seine Teamkollegen...