Zusammenkunft Technischer Leiter aus ganz Europa in Leeds zum Austausch über bewährte Praktiken
Erster gemeinsamer technischer Workshop von FIFA und UEFA seit 2009
Zusammenarbeit als Schlüssel für Erweiterung und Entwicklung technischer Führungspositionen
Zahlreiche der besten Technischen Leiter aus ganz Europa kamen in Leeds, im Herzen Englands, zu einem gemeinsamen Workshop von FIFA und UEFA zusammen.
Im Mittelpunkt des dreitägigen Treffens, bei dem die beiden Dachverbände zum ersten Mal seit 2009 einen technischen Workshop abhielten, standen eine verstärkte Partnerschaft und die Entwicklung der Rolle des Technischen Leiters in den Mitgliedsverbänden.
Jamie Houchen, FIFA-Leiter für Technische Führung, und Frank Ludolph, UEFA-Leiter für Technische Entwicklung, leiteten den Workshop, bei dem einzelne Sitzungen von beiden Organisationen geleitet wurden.
"Es ist großartig, die beiden Organisationen zusammenzubringen und unsere Unterstützung für die Mitglieder der Technischen Führungsebene zu verbinden", sagte Houchen.
"Dies ist der Beginn einer langfristigen Investition in die professionelle Entwicklung der Technischen Leiter. Unser Ziel ist es, diese Unterstützung auf die jeweilige Rolle zuzuschneiden und uns auf die individuellen Bedürfnisse der technischen Führungskräfte in Europa zu konzentrieren. Wir werden dieses Ziel durch einen neuen Bildungsweg und die entsprechende professionelle Qualifikation erreichen."
Ludolph, der bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten bei der UEFA ist, bekräftigte erneut die Bedeutung der Rolle der Technischen Leiter für die künftige Entwicklung des Fussballs in Europa. "Die Rolle und der Einfluss der Technischen Leiter ist entscheidend, sowohl in ihrem jeweiligen nationalen Umfeld als auch für die Zukunft des europäischen Fussballs. Die Technischen Leiter sind von zentraler Bedeutung, da sie für die Festlegung und Leitung der technischen Entwicklungsprogramme der einzelnen Nationalverbände verantwortlich sind."
Ludolph unterstrich auch die Bedeutung der langfristigen Perspektive bei Technischen Führungskräften: "Die Trainer an der Spitze versuchen, das nächste Spiel zu gewinnen", erinnerte er die Teilnehmer, "und Technische Leiter versuchen, das nächste Jahrzehnt zu gewinnen."
Der frühere lettische Nationalstürmer Marians Pahars, der vor sechs Monaten zum Technischen Leiter des Fussballverbands von Lettland ernannt wurde, gehörte zur jüngsten Generation Technischer Leiter bei dem Treffen in Leeds. Der Ex-Stürmer von Southampton ist sehr interessiert, von seinen erfahreneren Kollegen zu lernen und gleichzeitig seine eigenen Vorstellungen im Fussball Lettlands umzusetzen.
"Ich bin ein sehr offener Mensch und teile meine Erfahrungen gerne. Ich teile mein Wissen, und wenn jemand Interesse an bestimmten Informationen hat, gebe ich sie gerne weiter", so der 45-Jährige.
Auch für erfolgreiche Mitgliedsverbände wie die Schweiz, deren Männer-Nationalteam sich für die letzten fünf FIFA WM-Endrunden qualifiziert hat, gibt es stets noch mehr zu lernen.
"Ich möchte noch weiter gehen und mich weiter verbessern", so Patrick Bruggmann vom Schweizerischen Fussballverband. "Dies ist eine perfekte Gelegenheit, andere Kollegen zu treffen und sich über ihre Probleme und Lösungen auszutauschen, damit ich persönlich mich als Technischer Leiter weiter verbessern kann."
Im Rahmen der UEFA EURO der Frauen 2022 in England konnten die Teilnehmer auch den 4:0-Sieg Englands gegen Schweden im Halbfinale beobachten. Die dort gezeigten Leistungen verdeutlichten die enormen Fortschritte in der Entwicklung des Frauenfussballs.
Besonders begeistert zeigte sich John McDermott, der Technische Leiter des englischen Fussballverbands. "Die technischen Fähigkeiten der Spielerinnen und die physische Stärke – ich fand das Spiel fantastisch", sagte er.
"Letztlich hat sich England durchgesetzt, aber ich fand die Qualität des Spiels insgesamt wirklich gut. Und ich denke, für die Kollegen, bei denen der Frauenfussball noch nicht die gleiche Popularität und das gleiche Niveau erreicht hat wie hier in England, waren wir uns alle einig, dass dies eine sehr inspirierende Erfahrung war."
Zum Abschluss stellte Hans Rudi Hasler, der ehemalige Technische Leiter der Schweiz, fest: "Die Position des Technischen Leiters ist der beste Job der Welt." Er rief alle Teilnehmer auf, sich der Herausforderung zu stellen, langfristig Einfluss zum Wohle des Fussballs und ihrer jeweiligen Mitgliedsverbände zu nehmen.