Freitag 20 Dezember 2024, 17:00

FIFA-Stiftung gründet die Safe Football Support Unit (SFSU)

  • Die Unit wird unter der Schirmherrschaft der FIFA-Stiftung stehen und Opfern von Gewalt fachliche Beratung und Unterstützung anbieten

  • Die Einheit wird von einem unabhängigen Gremium geleitet, das von Sonderberatern und einer Beratergruppe für Überlebende unterstützt wird

  • Die wegweisende Initiative ist Teil der fortlaufenden Bemühungen der FIFA, gefährdete Personen im Fussball zu schützen

Die FIFA-Stiftung hat die Gründung der Safe Football Support Unit (SFSU) bestätigt. Dabei handelt es sich um eine unabhängige, eigens eingerichtete Abteilung, die im Zusammenhang mit dem Fussball stehenden Opfern von (körperlicher, sexueller und seelischer) Gewalt und Belästigung professionelle Beratung und Unterstützung anbietet.

Die SFSU wird unter der Schirmherrschaft der FIFA-Stiftung stehen und von einem unabhängigen Gremium geleitet werden, das von Sonderberatern und einer Opferberatungsgruppe unterstützt wird. Die SFSU agiert im Rahmen ihrer Tätigkeiten vollkommen unabhängig und bezieht bei Bedarf weitere Interessengruppen ein.

Die SFSU wurde nach einem umfassenden globalen Konsultationsprozess ins Leben gerufen, an dem mehr als 230 Interessengruppen beteiligt waren. Ein aus mehreren Interessengruppen bestehender provisorischer Lenkungsausschuss für Sicherheit im Sport, der von vier Expertengruppen unterstützt wird, sowie Missbrauchsopfer im Sport trugen ihre Ergebnisse in einem Abschlussbericht zusammen, in dem die Notwendigkeit hervorgehoben wurde, den Opfern von Gewalt im Fussball eine unabhängige professionelle Unterstützung zu bieten, um ihnen bei der Meldung von Vorfällen zu helfen, und gleichzeitig weitere langfristige Lösungen für verschiedene Sportarten zu entwickeln.

Mit der Gründung dieser SFSU, der ersten ihrer Art in der internationalen Fussballgemeinschaft, soll auf Gewaltvorfälle reagiert werden, indem Opfern und Whistleblowern auf lokaler Ebene eine unabhängige professionelle Beratung und Unterstützung angeboten wird, wobei zunächst Verfahren zur Schadensbegrenzung zum Einsatz kommen. Dabei stehen den Fussball-Disziplinarorganen traumaspezifische Fallmanagementdienste zur Verfügung.

FIFA Foundation - Dzaleka Refugee Camp

Der geschäftsführende Präsident der FIFA-Stiftung, Mauricio Macri, sagte dazu: „Ich möchte allen, die an diesem umfangreichen Konsultationsprozess teilgenommen haben, aufrichtig danken. Das sind der provisorische Lenkungsausschuss der Safe Sport Entity, die vier Expertengruppen und die Betroffenen selbst, deren Stimmen endlich erhört wurden. Wir setzen uns dafür ein, dass die neue Safe Football Support Unit zu einer vertrauenswürdigen Anlaufstelle für Opfer und Betroffene wird.“

Obwohl bereits Massnahmen zum Schutz von gefährdeten Personen ergriffen wurden, wie z. B. durch das FIFA-Guardians-Programm, will die SFSU Betroffenen eine sichere Anlaufstelle bieten, wo diese mit unabhängigen Experten frei über ihre Erfahrungen sprechen können. Die SFSU wird Opfern dank ihrer speziellen Unterstützungsdienste helfen, ihre Erlebnisse zu verarbeiten und Gerechtigkeit zu erfahren.

„Wir hoffen, dass die Safe Football Support Unit dazu beitragen wird, die bestehenden Lücken mithilfe des Fussballs zu schliessen, und wir werden weiterhin alle laufenden Bemühungen unterstützen, um auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene sportartübergreifende Lösungen zu finden, um das Problem der Gewalt gemeinsam mit unseren Partnern langfristig anzugehen“, fügte Macri hinzu.

Die neue Unterstützungsstelle für sicheren Fussball ist als Zwischenlösung gedacht, um die bestehenden Lücken im Fussball zu schließen und gleichzeitig die laufenden unabhängigen nationalen, regionalen und internationalen Bemühungen mehrerer Interessengruppen zu unterstützen, um Fälle von Gewalt im Sport auf der ganzen Welt längerfristig zu bekämpfen.

Weitere Informationen werden zu gegebener Zeit bekanntgegeben.

Unabhängige Ausschussmitglieder:

Maud de Boer-Buquicchio (Niederlande) –Vorsitzende, ECPAT International; Mitglied, Päpstliche Kommission für den Schutz von Minderjährigen; Präsidentin, Child Identity Protection (CHIP); ehemalige UN-Sonderberichterstatterin zur sexuellen Ausbeutung und zum Verkauf von Kindern; ehemalige stellvertretende Generalsekretärin des Europarats; ehemalige stellvertretende Kanzlerin des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte

Joyce Cook, CBE, OBE (Grossbritannien)Ehemalige Leiterin der Abteilung für soziale Verantwortung und Bildung, FIFA; ehemalige leitende Beraterin der Abteilung für sicheren Sport im Büro des FIFA-Präsidenten (gewählte Vorsitzende)

Guillermo Galarza Abizaid (Mexiko) – Vizepräsident, Global Partnerships & Law Enforcement Training, International Centre for Missing & Exploited Children (ICMEC)

Emily Logan (Irland)Derzeit gewählte Ombudsfrau der Polizei, Kommissarin der Ombudsmann-Kommission der Garda Síochána; ehemalige leitende Kommissarin der irischen Menschenrechts- und Gleichstellungskommission; erste Ombudsfrau für Kinder in Irland

Kupakwashe Mukurumbira (Simbabwe) – Mitglied des Beirats, Initiative zum Schutz von Kindern im Sport, UNICEF UK; Mitglied des Beirats, Safe Sport International; Pool internationaler Experten für den Schutz im Sport, Europarat

Peter Nicholson (Australien) – Leiter der Abteilung für Ermittlungen der Athletics Integrity Unit; Ethikbeauftragter, International Cricket Council; ehemaliger Ermittler in Kriegsverbrechen

Julie Ann Rivers-Cochran MSW (USA) – Geschäftsführerin, The Army of Survivors; Fachanwältin; Traumapädagogin (gewählte stellvertretende Vorsitzende)