Mittwoch 20 September 2023, 09:45

FIFA-Präsident diskutiert Fussballentwicklung mit libanesischer Delegation

  • Gespräche zwischen Gianni Infantino und Najib Mikati über Entwicklungsmöglichkeiten im Libanon

  • Investitionen aus dem FIFA-Forward-Programm als Beitrag zur kürzlichen Renovierung von vier Stadien im Land

  • Frauenfussball mit schnellen Fortschritten und als Schwerpunkt künftiger Entwicklungsbemühungen

FIFA-Präsident Gianni Infantino hat sich mit dem Präsidenten des Ministerrats des Libanon, Najib Mikati, getroffen, um aktuelle Fussballthemen des Landes zu besprechen und einen Kurs für die künftige Weiterentwicklung des Sports im vorderasiatischen Staat auszuloten.

Die Geopolitik und der Frauenfussball waren weitere wichtige Themen des Gesprächs, bei dem beide Führungspersönlichkeiten die Schönheit des Libanon und die Notlage hervorhoben, in der sich die Bevölkerung aufgrund der anhaltenden Liquiditätskrise befindet. Für die Zukunft wurde eine enge Zusammenarbeit zwischen der FIFA und dem Libanon vereinbart, um den Fussball als Motor des Wandels zu nutzen.

Der Libanon diente 2019 als Wegbereiter des „Football for Schools“-Programms, als das Land den Startschuss zum zweiten Pilotprojekt dieses FIFA-Programms in Anwesenheit von Gianni Infantino und einer Reihe von FIFA-Legenden gab.

Die libanesische Gesellschaft, die seit Jahren unter finanziellen Schwierigkeiten leidet, kann nun im Fussball Anzeichen einer Erholung erkennen: Die finanzielle Unterstützung durch FIFA Forward hat den Libanesischen Fussballverband (LFA) kürzlich in die Lage versetzt, vier Stadien zu renovieren und so für einen willkommenen Schub des Sports sorgen.

„Wir haben im Rahmen des FIFA-Forward-Programms stets mit dem LFA zusammengearbeitet, um die Infrastruktur zu verbessern und die Popularität unseres Sports im Land zu erhöhen. Das werden wir auch weiterhin tun“, sagte Gianni Infantino in Gesprächen am Rande der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York.

Die vier Stadien – drei davon liegen in oder nahe der Hauptstadt Beirut und eines in Zgharta – werden für libanesische Liga- und Pokalspiele, für Frauen- und Mädchenfussball sowie für andere Jugendwettbewerbe genutzt.

Das libanesische Frauennationalteam belegt derzeit Rang 137 der FIFA/Coca-Cola-Frauenweltrangliste und hat sich bisher noch nie für eine FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ oder den AFC-Asien-Pokal der Frauen qualifiziert. Bei der Frauenmeisterschaft des westasiatischen Fussballverbands (WAFF) belegte das Team 2022 aber Rang zwei, nach einem dritten Platz im Jahr 2019. Das zeigt: Eine als historisch zu bezeichnende erste Qualifikation für ein internationales Eliteturnier liegt durchaus im Bereich des Möglichen.

Auch der Mädchenfussball floriert. Der 2019 gegründete Super Girls FC und die erste Mädchen-Fussballakademie im Südlibanon haben eine Reihe vielversprechender junger Talente hervorgebracht. Diese Spielerinnen bilden den Kern des Nationalteams, das 2023 die U-16-Mädchenmeisterschaft der WAFF für sich entschieden hat und in den nächsten Jahren das A-Nationalteam verstärken dürfte.

Der FIFA-Präsident und der libanesische Premierminister sprachen über die positive Entwicklung des Frauenfussballs im Land und vereinbarten, sich gemeinsam aktiv für die Fortsetzung des aktuellen Aufwärtstrends einzusetzen. Dies steht im Einklang mit dem Ziel der FIFA, darauf hinzuarbeiten, dass Ende 2026 60 Millionen Frauen und Mädchen Fussball spielen.

„Wir möchten auf der Dynamik der grössten FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ aller Zeiten aufbauen, die vor Kurzem stattgefunden hat“, sagte Gianni Infantino. „Was während des Turniers auf dem Spielfeld zu sehen war, sollte Mädchen und Frauen rund um die Welt – und damit auch im Libanon – zum Fussballspielen inspirieren. In enger Zusammenarbeit mit der Regierung und dem libanesischen Fussballverband kann und wird die FIFA dazu beitragen, den Frauenfussball im Land und in der Region zu verbreiten.“