Dienstag 01 August 2023, 00:00

FIFA Frauen-Weltmeisterschaft hat keine Grenzen für Volunteer mit Zerebralparese in Dunedin/Ōtepoti

  • Josh Perry leidet unter Zerebralparese und arbeitet als Media Operations & Broadcast Volunteer

  • Der Arsenal-Fan erhielt nach dem Spiel der Niederlande gegen Portugal Jackie Groenens Trikot

  • Die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft inspiriert JP für die Arbeit in seiner eigenen nichtstaatlichen Organisation

Mehr als 300 Volunteers arbeiten rund um die Spiele der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023™ in Dunedin/Ōtepoti. Einer von ihnen ist Josh Perry, der eine ganz besondere Lebensgeschichte zu erzählen hat.

JP, wie er von den meisten genannt wird, ist aufgrund von Zerebralparese an den Rohlstuhl gefesselt. Aber getreu einer der Botschaften des Turniers, Unite for Inclusion – Vereint für Inklusion, ist JP ein hochangesehenes Mitglied des Media Operations Teams im südlichsten Spielort einer FIFA Frauen-WM aller Zeiten.

Josh Perry and fellow Media Ops volunteers in Dunedin/Ōtepoti

Während der Spiele im Dunedin Stadium übernimmt der 31-Jährige zahlreiche Aufgaben: er koordiniert die Fotografen auf dem Spielfeld, unterstützt die Medienvertreter in der Mixed Zone, wo die Spielerinnen nach den Partien interviewt werden, und hilft Journalisten bei den Pressekonferenzen nach Schlusspfiff.

“Diese ganze Erfahrung ist absolut unglaublich”, so der in Melbourne geborene JP, der in jungem Alter nach Aotearoa Neuseeland umzog.

“Vor allem in der Mixed Zone, die Geräusche von all den klickenden Kameras. Da war die Hölle los”, erinnert sich der Volunteer, der nach dem Spiel der Niederlande gegen Portugal das Trikot von Mittelfeldstar Jackie Groenen erhielt, mit einem Lächeln im Gesicht.

Media Ops volunteer Josh Perry (JP) with Jackie Groenen's shirt from Netherlands v Portugal

Der leidenschaftliche Arsenal-Fan wollte die WM in seinem Wohnort auf keinen Fall verpassen und zugleich die Gelegenheit nutzen, um Erfahrungen im Medienbereich während einer Grossveranstaltung zu sammeln.

“Ich betreibe eine nichtstaatliche Organisation für Menschen, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind, und hoffentlich kann ich die hier gemachten Erfahrungen dafür einsetzen”, sagt JP, dessen Institution seit fast fünf Jahren aktiv ist und über 250 Mitglieder aus ganz Aotearoa Neuseeland hat.

Josh Perry, FIFA volunteer in Dunedin/Ōtepoti gives the thumbs-up

“Ich betreibe die Organisation mit der Unterstützung meiner Eltern. Ich habe bereits so viel lernen können, wie ich noch effizienter arbeiten kann”, betont der Volunteer, der ein Marketing-Diplom bei Otago Polytechnic abgeschlossen hat.

“Zu sehen, wie die FIFA eine Veranstaltung wie diese durchführt, hat mir die Augen geöffnet, vor allem die Zusammenarbeit mit den Volunteers. In unserer Organisation sind wir ebenfalls alle ehrenamtlich tätig, daher gibt es einige Ideen, die ich nach der WM aufgreifen kann.“

Ein besonderes Lob hat Perry für all die anderen Volunteers in Dunedin/Ōtepoti und ihre offene Art und Unterstützung übrig.

“Die ersten Tage waren ziemlich hart, und ich habe mir zunächst schwer getan, aber dank der Unterstützung der anderen habe ich schnell meine Aufgaben gelernt. Wir haben ein tolles Team”, sagt der Mann, der keine Herausforderung scheut.

“Man muss auch mal ins kalte Wasser springen, wenn man neue Dinge lernen will, und meine Arbeit bei dieser Weltmeisterschaft hat mir viel neues Selbstbewusstsein gegeben”, so JP.

Der Volunteer aus Dunedin hatte das Glück, bei einigen Spielen hautnah dabei zu sein, und der leidenschaftliche Fussballfan ist vom Niveau, das die Spielerinnen gezeigt haben, mehr als beeindruckt.

“Ich kann es kaum glauben, wie gut sie sind, wie schnell sie sich bewegen, und wie hart sie schiessen können.”

JP muss einräumen, dass die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft nach dem letztem Spiel in Dunedin/Ōtepoti eine Lücke in seinem Leben hinterlassen wird, aber er hat bereits neue Ziele im Visier.

“Nächstes Jahr werde ich bei den Golf Open in Neuseeland als Volunteer arbeiten, und ich will auf jeden Fall bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2026 dabei sein.”