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Montag 28 November 2022, 05:00

Costa Rica vs. Portugal: Wenn Mentee auf Mentor trifft…

  • Costa Rica und Portugal standen sich in einem Freundschaftsspiel gegenüber

  • Die Coaches beider Nationalmannschaften bilden ein Mentor/Mentee-Paar des FIFA Trainerinnen-Mentorenprogramms

  • "Amelia ist ein äußerst intelligenter Mensch und eine großartige Trainerin"

Auf den ersten Blick sieht die Begegnung zwischen den Frauen-Nationalmannschaften Portugals und Costa Ricas wie ein ganz normales Freundschaftsspiel aus. Während sich Costa Rica bereits für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien & Neuseeland 2023 qualifiziert hat, stecken die Portugiesinnen mitten in ihren Vorbereitungen auf das Play-off-Turnier im Februar und damit im Kampf um eines der letzten drei begehrten WM-Tickets.

Auf den zweiten Blick wird deutlich, dass es sich hierbei um eine ganze besondere Partie handelt. Mit Francisco Neto (Portugal) und Amelia Valverde Villalobos (Costa Rica) stand sich ein Mentor/Mentee-Duo der zweiten Auflage des FIFA Trainerinnen-Mentorenprogramms auf dem Platz gegenüber. Eine Beziehung, die beiden Teams ein wichtiges Vorbereitungsspiel ermöglicht hat. Als eines der acht Projekte, die im Rahmen des FIFA-Entwicklungsprogramms für Frauen angeboten werden, zielt diese Initiative auf die Entwicklung und Förderung einer neuen Generation von Trainerinnen ab, die von einem Spitzentrainer aus dem Frauenfussball individuell betreut werden.

"Ich denke, das Wichtigste ist, dass ich von all seinen Erfahrungen profitieren kann. Er hat (mit seinem Team) immer gegen sehr gute Nationalmannschaften gespielt. Es ist ein Privileg für mich, hier an dieser Entwicklung beteiligt zu sein und jemanden wie ihn als Mentor zu haben", zeigte sich Valverde bei ihrem persönlichen Zusammentreffen im Oktober begeistert.

"Er hat viel Erfahrung mit einer europäischen Nationalmannschaft, die in der schwierigsten und wettbewerbsintensivsten Fussballkonföderation spielt. Er war täglich an diesem Prozess beteiligt." Seit 2014 betreut Neto das Frauen-Team Portugals und stand in über 100 Länderspielen an der Seitenlinie. Unter seiner Leitung konnte sich die Seleção das Quinas erstmals für für ein großes Turnier qualifizieren – die UEFA Women’s EURO 2017. In dieser Zeit ist Portugal auch in der FIFA/COCA-COLA-Weltrangliste der Frauen von Platz 41 im Jahr 2014 auf den aktuellen Rang 23 aufgestiegen. "Ich kann auch eine Menge von Amelia lernen", erzählt der 41-jährige Nationaltrainer. "Meine Realität in Portugal ist der ihren in Costa Rica sehr ähnlich. Ich habe viel mit ihr zusammen gelernt. Beides sind Mannschaften, die sich in ihren jeweiligen Konföderationen entwickeln und sich ein wenig von den Spitzenteams ihrer Konföderationen unterscheiden. Aber ich denke, wir sind auf einem guten Weg. Die Probleme, die wir angehen müssen, sind ähnlich, und das macht es einfacher, miteinander zu reden, weil wir die Realität des anderen kennen. Das war für mich sehr wichtig, denn Amelia hat mir viele Dinge gesagt, die Sinn machen."

FIFA U-20 Women's World Cup Costa Rica 2022 - Coach Mentorship Programme Workshop

Auf dem Platz behielt der Mentor mit seinem Ensemble im Estádio FC Alverca knapp mit 1:0 die Oberhand gegen seinen Schützling aus Costa Rica. Ein Tor von Jéssica Silva in der 82. Minute besiegelte den Sieg Portugals im zweiten Vorbereitungsspiel für das Play-off-Rurnier, was gleichzeitig den sechsten Erfolg in Serie bedeutete.

"Amelia ist eine sehr kompetente Trainerin. Wenn wir auf diesem Niveau arbeiten, spüre ich, wie die Offenheit und die Art und Weise, wie wir kommunizieren, wachsen. Es war sehr interessant, Wissen weiterzugeben und Amelia etwas über den europäischen Fussball beizubringen. Es war ein Vergnügen, weil sie so bescheiden ist, obwohl sie bereits WM-Erfahrung hat. Sie ist ein äußerst intelligenter Mensch und eine großartige Trainerin", analysiert der Portugiese seinen Schützling.

"Durch die Spiele gegen die Niederlande und Portugal weiß sie jetzt besser, wie es ist, gegen europäische Mannschaften zu spielen, gegen die sie bei der Weltmeisterschaft antreten wird. Sie wird zweifellos besser darauf vorbereitet sein."

Valverde ging - auch dank ihres Mentors - mit jeder Menge Selbstvertrauen in die Partie gegen Portugal und konnte bereits neu erlernte Dinge umsetzen. "Francisco hat mir viele Dinge beigebracht. Ich habe von all den Trainingseinheiten mit ihm profitiert, und heute konnte ich das auch tun", beschreibt die 35-Jährige, die seit 2011 in verschiedenen Funktionen für die Nationalmannschaft tätig ist, unter anderem als Konditionstrainerin und später als Assistenztrainerin der A-Nationalmannschaft und der U-20-Auswahl. 2015 übernahm Valverde von Garabet Avedissian den Posten als Cheftrainerin.

"Dies ist eine historische Reise für unser Land. Wir haben noch nie in einem FIFA-Fenster zwei Spiele in zwei verschiedenen Ländern absolviert. Dadurch konnten wir viel über das Wetter, die Plätze, den Spielplan und alles, was mit Neuseeland & Australien zu tun hat, lernen. Wir sind den Niederlanden und Portugal sehr dankbar für diese Möglichkeit", fügt sie hinzu und ergänzt, wie ihr die Zusammenarbeit mit Neto in der Vorbereitung geholfen hat. "Vor allem das Vertrauen, das wir uns entgegengebracht haben, hat geholfen. Wir haben viele Gemeinsamkeiten. Das hat uns darin befähigt, weiter zu wachsen."