Der FIFA-Dienst zum Schutz vor Anfeindungen in den Sozialen Medien steht nun allen 211 FIFA-Mitgliedsverbänden und deren Teams zur Verfügung
Spieler, Trainer, Offizielle und Teams, die an der UEFA EURO 2024 und an der CONMEBOL Copa América 2024 teilnehmen, können vom Schutz vor Online-Beleidigungen profitieren
Die verstärkte Verfolgung von Online-Straftätern ist der nächste wichtige Schritt
Hassreden und beleidigende Inhalte in den sozialen Medien können erhebliche Auswirkungen auf die Spieler haben und sich auf die psychische Gesundheit, die Leistung sowie auf ihre Freunde und Familien auswirken. Für die FIFA geht es vorrangig darum, die Spieler zu schützen und den Fussball zu einem sicheren Umfeld zu machen. Anlässlich des Internationalen Tages gegen Hassrede (International Day for Countering Hate Speech) am 18. Juni verstärkt die FIFA ihr entsprechendes Engagement, nachdem der Zugang zum Dienst zum Schutz vor Anfeindungen in den Sozialen Medien (Social Media Protection Service, SMPS) in diesem Jahr bereits auf alle 211 FIFA-Mitgliedsverbände (MV) ausgeweitet wurde.
Damit ist der Dienst für die MV auch ausserhalb von FIFA-Wettbewerben zugänglich. Eine Reihe von Teams bei der UEFA EURO 2024 und der CONMEBOL Copa América 2024 haben sich für den Dienst registriert, der Teil der FIFA-Kampagne „No Discrimination“ ist.
Nach der Registrierung schützt der SMPS die Konten von Spielern, Trainern, Offiziellen und Teams vor allen Formen von Hassreden, indem beleidigende Kommentare ausgeblendet werden. Der Dienst fängt zudem beleidigende, diskriminierende oder einschüchternde Posts an Follower ab und verhindert so, dass solche Posts zur Normalität werden.
„Am Internationalen Tag gegen Hassrede bekräftige ich nachdrücklich, dass die FIFA sich stets gegen Hass im Fussball wehren wird. Der Dienst zum Schutz vor Anfeindungen in den Sozialen Medien ist ein wichtiges Instrument, das wir in unserem Kampf nutzen können, um Hass aus unserem Sport zu verbannen“, sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino.
„Wir haben schon bei mehreren FIFA-Turnieren erlebt, wie effektiv dieser Dienst ist. Daher ist es nur logisch, dass wir ihn für alle 211 FIFA-Mitgliedsverbänden verfügbar machen, wann und wo immer sie spielen. Wir müssen alle Spieler, Trainer, Offiziellen und Teams vor Beleidigungen schützen, und ebenso auch deren Follower.“
Seit der Einführung während der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ hat der SMPS rund 30 Millionen Kommentare zu 3381 Spieler- und 160 Teamkonten bei elf FIFA-Events analysiert, darunter Turniere, Qualifikationsspiele und Freundschaftsspiele. Der Dienst hat in dieser Zeit rund 2,6 Millionen beleidigende Kommentare für die Öffentlichkeit ausgeblendet, um die Zielperson vor möglichen psychologischen Schäden zu schützen.
Die stärksten beleidigenden Inhalte – insgesamt 30 883 Fälle – wurden direkt an die Social-Media-Plattformen gemeldet, was zu realen Massnahmen in der Praxis führte, bis hin zur Sperrung von Konten. Die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den Fussballbehörden und den jeweiligen Justizsystemen in den einzelnen MV ist von entscheidender Bedeutung, um den Kampf gegen Online-Beleidigungen voranzutreiben.
Der Schutz aller Beteiligten ist Teil der Grundsatzvereinbarung, die die FIFA und das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) unterzeichnet und 2023 erneuert haben.
„Missbrauch, Rassismus und Hassreden - sowohl online als auch offline - haben keinen Platz im Fussball oder im Leben", sagte UNODC-Exekutivdirektorin Ghada Waly. "Sie trüben die Integrität des Sports und beeinträchtigen das psychische Wohlbefinden von Spielern, Trainern und Funktionären. Wir müssen sicherstellen, dass der Fussball ein sicherer und inklusiver Raum für alle bleibt, insbesondere für Frauen und Mädchen, die einem größeren Risiko geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt sind. Ich begrüße die Haltung der FIFA im Kampf gegen Online-Missbrauch und Rassismus. Das UNODC setzt sich für die Beseitigung aller Formen von Diskriminierung im Sport ein, um eine friedlichere Welt zu schaffen. Lassen Sie uns gemeinsam den Geist des Fairplay und des Respekts bewahren, der für den Sport grundlegend ist, damit jeder den Fussball und das Leben frei von Belästigung, Missbrauch und Diskriminierung genießen kann."
Beim 74. FIFA-Kongress im vergangenen Monat in Bangkok (Thailand) gab es ein überwältigendes Echo für Präsident Infantinos Appell an alle 211 FIFA-MV, gemeinsam gegen Rassismus einzustehen.
Der Deutsche Fussball-Bund (DFB), die Deutsche Fussball-Liga (DFL) und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) haben sich mit den örtlichen Strafverfolgungsbehörden zusammengetan, um gegen Beleidigungen im Internet vorzugehen. Der Königliche Belgische Fussballverband (RBFA), der den SMPS auch für seine eigenen Social-Media-Kanäle nutzt, die Profiliga, die Association Clubs Francophones de Football und Voetbal Vlaanderen haben den Aktionsplan „Come Together“ entwickelt, um Diskriminierung und Rassismus in Belgien zu bekämpfen, wobei der Schwerpunkt auf Online-Beleidigungen liegt.
Der englische Fussballverband FA kündigte an, eine Polizeieinheit zu finanzieren, die die im Zusammenhang mit Online-Beleidigungen gegen englische Spieler während der UEFA EURO 2024 gesammelten Beweise nutzen soll, um die Fälle strafrechtlich zu verfolgen.
„So wie der Fussball die Welt vereint, muss der Kampf gegen Rassismus und alle Formen der Diskriminierung uns alle vereinen“, erklärte Infantino. „Die kürzlich vom FIFA-Kongress abgegebene globale Stellungnahme gegen Rassismus ist eine starke Botschaft. Mit Hilfe der Strafverfolgungsbehörden und mit Instrumenten wie dem SMPS können wir diesen Kampf gewinnen.“
Der SMPS wird auch bei den kommenden FIFA-Veranstaltungen zur Verfügung stehen, darunter die Olympischen Fussballturniere von Paris 2024, die FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft 2024Ô in Kolumbien, die FIFA Futsal-WM 2024Ô in Usbekistan und die FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft 2024Ô in der Dominikanischen Republik.