Jambo Bukoba hilft Kindern in Tansania
Die 2008 gegründete Nichtregierungsorganisation nutzt dazu den Fussball
Es gibt Spezialprogramme für Mädchen
"Ich will den Kindern in Tansania helfen!", sagte sich eines Tages Clemens Mulokozi. Sprach's und gründete Jambo Bukoba. Der Sohn eines tansanischen Vaters und einer deutschen Mutter entstammt einem multikulturellen Umfeld und ist in zwei Ländern aufgewachsen.
Durch das Leben in Deutschland begriff der heutige Leiter der Kinderhilfsorganisation insbesondere, wie unterschiedlich der Entwicklungsstand zwischen beiden Ländern ist, und welcher Bedarf in Tansania mit Blick auf Bildung, Gesundheit und Infrastruktur herrscht.
Der Aha-Effekt stellte sich dann in München ein, als ihm ein Freund ein von Bayern Münchens Rechtsverteidiger Willy Sagnol getragenes und signiertes Champions-League-Trikot anbot. Begleitet wurde das Geschenk von den Worten: "Mach damit etwas für dein Volk!" Clemens Mulokozi beschloss daraufhin, aktiv zu werden und seine Kontakte in beiden Ländern spielen zu lassen.
Er flog nach Bukoba, der Hauptstadt der Region Kagera, aus deren Nähe auch sein Vater stammte. Dort traf er sich mit Verantwortlichen, um sein Jugendprojekt zu erörtern. Er traf auf fussballbegeisterte junge Leute. Einige spielten mit nur einem Schuh, und viele, "um Probleme und Hunger zu vergessen".
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einer Preisverleihung für Jambo Bukoba und Gründer Clemens Mulokozi (rechts) im Jahr 2015.
Im Dezember 2008 wurde dann Jambo Bukoba aus der Taufe gehoben. Ziel der neuen Kinderhilfsorganisation war die Verbesserung des Alltags durch Zugang zu Bildung, Gesundheit, sauberem Trinkwasser und Chancengleichheit – all das über die Werte des Sports.
Binnen eines Jahrzehnts wuchs die Nichtregierungsorganisation beständig, half Hunderten von Heranwachsenden, sich zu entfalten, insbesondere Mädchen oder jungen Frauen, die ihre Schulbildung aus wirtschaftlichen Gründen oder wegen ungewollter Schwangerschaften sonst hätten abbrechen müssen. Obendrein sind sie wesentlich häufiger von HIV betroffen als Männer.
Sport zu praktizieren stärkt das Selbstvertrauen der Mädchen und Frauen und lehrt sie, eigene Entscheidungen zu treffen, für sich einzustehen und in bestimmten Situationen – etwa bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr – 'Nein' zu sagen. Für die betreffenden Mädchen und Frauen, wie für alle jungen Tansanier, ist es unbezahlbar, in einem Lebensabschnitt unterstützt zu werden, in dem sich der weitere Lebenslauf entscheidet.