Vertreter der zwölf FIFA-Mitgliedsverbände der Region Südostasien (ASEAN) kamen in dieser Woche in Ho-Chi-Minh-Stadt zu einem regionalen FIFA Forward 3.0-Workshop zusammen, dem letzten einer globalen Reihe.

"Im Rahmen unseres divisionsübergreifenden Ansatzes haben wir unsere Kollegen aus den FIFA-Divisionen Mitgliedsverbände, Frauenfussball, Integrität, Globale Fussballentwicklung und Sicherheit & Kinderschutz eingeladen, damit die richtigen Ansprechpartner für Ihre maßgeschneiderten Vorstellungen zur Entwicklung des Fussballs vor Ort sind", so Sanjeevan Balasingam, FIFA-Direktor Mitgliedsverbände Asien & Ozeanien, in seiner Eröffnungsrede vor den Vertretern der Mitgliedsverbände. 

Neben den zahlreichen Präsentationen der jeweiligen FIFA-Vertreter gab es die Möglichkeit zu bilateralen Gesprächen, in denen sich die Mitgliedsverbände mit den entsprechenden FIFA-Experten über die spezifischen Herausforderungen austauschen konnten. Diesen Ansatz lobte der Generalsekretär des Fussballverbands von Vietnam (VFF), Duong NghiepKhoi. 

"Für den VFF ist es eine Ehre, diesen FIFA-Workshop auszurichten", sagte er. "Dies ist eine wichtige Veranstaltung für die südostasiatischen Mitgliedsverbände, einschließlich des VFF. Wir hatten die Gelegenheit, Fragen direkt mit den FIFA-Vertretern zu erörtern. Genau dies ist notwendig, um den Prozess der künftigen Entwicklung sowohl in Vietnam als auch in der Region zu steuern." 

Das Engagement der FIFA hat ein enormes Wirkpotenzial, denn in der ASEAN-Region leben 700 Millionen Menschen, das sind 8,5 Prozent der Weltbevölkerung. 

Im Rahmen des FIFA-Entwicklungsprogramms FORWARD wird den 211 FIFA-Mitgliedsverbänden seit 2016 maßgenschneiderte Unterstützung angeboten. Bei den bisherigen beiden erfolgreichen Auflagen des Programms wurden seit 2016 weltweit mehr als USD 2,8 Mrd. für eine Vielzahl von Projekten bereitgestellt. FIFA Forward 3.0 läuft bis 2026. Im aktuellen Vierjahreszyklus werden die Investitionen in die Entwicklung des Fussballs um fast 30 Prozent gesteigert. Ein bedeutender Anteil dieser Investitionen kommt dem Ziel der FIFA zugute, bis zum Ende des Zyklus die Zahl von weltweit 60 Millionen aktiven Fussballerinnen zu erreichen. 

Bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023™ in weniger als fünf Monaten kommen drei der sechs Vertreter Asiens aus der ASEAN-Region (Australien, Philippinen und Vietnam). Entsprechend optimistisch bezüglich der Zukunftsaussichten für den Frauenfusssball in der Region zeigte sich vor Ort Belinda Wilson, die Leitende Technische Entwicklungsmanagerin der FIFA. 

"Für mich war das wichtigste Ziel bei diesem Workshop, zu verstehen, wie wir die Mitgliedsverbände bei der Erreichung ihrer Ziele unterstützen können, damit wir die benötigte Unterstützung besser anpassen können", erklärte sie am Rande des Workshops. "Wir wollen helfen, die strategische Planung des Frauenfussballs zu verbessern. Wir wollen erfahren, wo er innerhalb des Mitgliedsverbands angesiedelt ist und wir wollen die Höhe der strategischen Investitionen erkennen, die in Bezug auf Zeit, Ressourcen und natürlich Finanzierung erforderlich sind." 

Im Rahmen von FIFA Forward 3.0 stellt die FIFA in den kommenden vier Jahren USD 97,8 Mio. bereit, nachdem im ersten und zweiten Zyklus bereits USD 112 Mio. investiert wurden. In der gesamten ASEAN-Region wurden bislang 91 FIFA Forward-Projekte erfolgreich umgesetzt. 

So wurde in Myanmar ein erstes Futsal-Stadion gebaut, während in Brunei-Darussalam und auf den Philippinen erstmals Technische Zentren aufgebaut werden konnten. In Kambodscha wiederum stehen Schulen in allen 25 Provinzen des Landes Fussballplätze zur Verfügung, von denen 19 durch FIFA Forward finanziert wurden. 

"Die Auswirkungen des Forward-Programms in der ASEAN-Region sind bemerkenswert", so Kenny Jean-Marie, FIFA-Direktor Mitgliedsverbände. "Die Fussball-Infrastruktur ist bisher der wichtigste Punkt (Bau von Verbandsgebäuden, Technischen Zentren und Stadien), doch die FIFA unterstützt auch zahlreiche andere Projekte, von Wettbewerben bis hin zu finanziellen Hilfen für Nationalteams. 

Der Fussballverband von Laos hat bereits zwei Naturrasen-Spielfelder gebaut und die künftigen Ziele mit Unterstützung von FIFA Forward 3.0 klar definiert. 

"Wir hoffen, im Zyklus 2023 bis 2026 unsere Stadien modernisieren zu können", so LFF-Generalsekretärin und FIFA-Ratsmitglied Kanya Keomany. "Bei diesem Workshop haben wir gelernt, dass die verschiedenen Mitgliedsverbände verschiedene Dinge benötigen. Doch wir alle arbeiten auf das gleiche gemeinsame Ziel hin, nämlich den Fussball in unseren Ländern zu entwickeln. Wir sind überzeugt, dass die erhöhte Finanzierung dazu beitragen kann, unseren Traum von der Entwicklung des Fussballs voranzubringen und den Fussball für alle noch zugänglicher macht." 

Der Generalsekretär des Fussballverbands von Thailand, Patit Suphaphongs, lenkte den Blick unterdessen auf die Förderung der Jugend im Rahmen des FIFA-Förderprogramms für Nachwuchstalente (TDS). 

"Es gibt ein laufendes TDS-Projekt, das wir im vergangenen Jahr umgesetzt haben", sagte er. "Dank der großartigen Unterstützung der Mitarbeiter und der technischen Beratung durch die FIFA freuen wir uns, dass wir das erste TDS-Jahr nun abschließen und sicherstellen, dass wir jedem Talent eine Chance geben." 

Zum Abschluss der mit Veranstaltungen vollgepackten drei Tage ergriff noch einmal der FIFA-Direktor Mitgliedsverbände das Wort: "Mit der gesteigerten Finanzierung für den Zyklus 2023 bis 2026 gibt es beste Zukunftsaussichten für die ASEAN-Region. Wir streben durch die Verwirklichung unserer Entwicklungsziele, die auf die jeweiligen langfristigen strategischen Entwicklungspläne der Mitgliedsverbände abgestimmt sind, eine noch größere Wirkung an", so Kenny Jean-Marie. 

Dies sind die ASEAN-Mitgliedsverbände: Australien, Brunei-Darussalam, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand, Timor Leste, Vietnam.