FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft Dominikanische Republik 2024™

Live-Streams, Match-Highlights, Exklusives und mehr!
Live-Streams, Match-Highlights, Exklusives und mehr!
Samstag 21 Oktober 2023, 18:00

Nachruf für Sir Bobby Charlton (1937-2023)

Sir Bobby Charlton überlebte die Flugzeugkatastrophe von München am 6. Februar 1958 und wurde später einer der besten und erfolgreichsten Fussballer Englands. An der Seite seines älteren Bruders Jack war er ein Schlüsselspieler in der englischen Nationalmannschaft, die 1966 im eigenen Land die FIFA Fussball-WM gewann. Er ist der einzige englische Spieler, der bei vier WM-Endrunden zum Kader gehörte. Charlton war auch einer der Stars von Manchester United, als das Team als erster englischer Klub den Europapokal der Landesmeister gewann.

Er war auf dem Platz ein wahrer Gentleman und bekannt für seine gefährlichen Distanzschüsse, seine präzisen Pässe aus dem Mittelfeld und seine enorme Ausdauer.

Bobby Charlton wurde am 11. Oktober 1937 in Ashington in der nordöstlichen Grafschaft Northumberland als Sohn eines Bergarbeiters geboren. Als 15-Jähriger kam er zu Manchester United, nachdem sein Talent in einem Spiel mit der Schulmannschaft entdeckt worden war. Er gehörte zur Generation der „Busby Babes“, einer Gruppe hoch talentierter junger Spieler, die der Nachwuchspolitik des damaligen Trainers Sir Matt Busby entstammten.

World Cup 66 Live

Sein Debüt feierte er im Oktober 1956. In dieser Saison verhalf er Manchester United zum Titelgewinn in der Football League und zum Einzug ins Finale des FA Cups gegen Aston Villa, das er mit seinem Team allerdings verlor. In der folgenden Saison stiess er mit Manchester United bis ins Halbfinale des Europapokals 1957/58 vor, als sich eine Tragödie ereignete. Beim Start nach einer Zwischenlandung in München verunglückte das Flugzeug, das das Team aus Belgrad zurück nach Manchester bringen sollte. Dabei kamen 23 der 44 Menschen an Bord ums Leben, darunter zahlreiche Teammitglieder. Charlton und Busby waren unter den Überlebenden.

Nur drei Monate später erreichte Manchester United dennoch erneut das FA-Cup-Finale und verlor gegen die Bolton Wanderers. Erst beim dritten Versuch gewann Charlton schliesslich den FA Cup, nämlich 1963 mit einem Sieg im Finale gegen Leicester City.

Seine Karriere im englischen Nationalteam war damals bereits in vollem Gange. Schon 1958 hatte er zum WM-Kader gehört, war jedoch nicht zum Einsatz gekommen. Vier Jahre später, bei der WM 1962, war er Stammspieler im Team und hatte bereits 24 Länderspieltore für England auf dem Konto. In Chile erzielte er beim 3:1-Sieg gegen Argentinien sein erstes WM-Tor.

Den Höhepunkt seiner Karriere erlebte er vier Jahre später im eigenen Land mit dem Gewinn des bis heute einzigen Weltmeistertitels für England. Charlton erzielte das erste Tor der Engländer mit einem seiner typischen Distanzschüsse gegen Mexiko. Zum denkwürdigen 2:1-Halbfinalsieg gegen Portugal mit Eusébio steuerte er beide Treffer für England bei.

Mit Manchester United feierte er weitere Erfolge. Er gewann die Meisterschaft 1965 und 1967 und bestritt 1968 im Wembley-Stadion erneut eine historische Begegnung: Beim 4:1-Sieg nach Verlängerung gegen Benfica Lissabon im Europapokal erzielte er zwei Tore und konnte dann als Kapitän den Pokal in die Höhe stemmen.

Seine letzte WM-Endrunde bestritt er 1970. Im Viertelfinale traf England dabei erneut auf die BR Deutschland, die man vier Jahre zuvor im Endspiel besiegt hatte. Charlton ging mit den Engländern zwar mit 2:0 in Führung, doch kurz nach dem 1:2-Anschlusstreffer der Deutschen wurde er ausgewechselt und musste von der Bank aus mit ansehen, wie DFB-Auswahl letztlich mit 3:2 gewann. Bobby Charlton und auch sein Bruder Jack teilten dem englischen Nationaltrainer Sir Alf Ramsey auf dem Heimflug mit, dass sie künftig nicht mehr für die Nationalmannschaft spielen wollten.

Somit endete Charltons internationale Karriere nach 106 Länderspielen und 49 Toren, darunter vier Hattricks. Er spielte noch drei weitere Jahre für Manchester United und bestritt schliesslich im April 1973 gegen den FC Chelsea sein letztes Spiel für sein Team. In der folgenden Saison war er als Trainer von Preston North End tätig. Dann entschloss er sich überraschend zur Rückkehr auf den Platz und fungierte in der Saison 1974/75 als Spielertrainer des Klubs.

Bis er 2015 von Wayne Rooney übertroffen wurde, war Charlton Englands Rekordtorschütze. Seitdem wurden beide in der Allzeit-Torjägerwertung von Harry Kane überholt. Für Manchester United bestritt Charlton insgesamt 758 Einsätze und ist mit 249 Toren der zweiterfolgreichste Torjäger des Klubs.

Zum Tode von Sir Bobby Charlton am 21. Oktober 2023 sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino: „Im Namen der FIFA und der globalen Fussballgemeinschaft spreche ich der Familie und den Freunden von Sir Bobby Charlton mein tiefstes Beileid aus. Wir trauern um ein Mitglied des englischen Weltmeisterteams von 1966 und eine wahre Legende des Fussballs. Er prägte mit seinem Einfluss auf das Spiel mehrere Generationen.

"Unsere Gedanken und Gebete sind bei allen, die ihm nahe standen - seinen früheren Teamkameraden, der Football Association und Manchester United. Möge er in Frieden ruhen.“