„Vermuten und schützen“-Kampagne: Sensibilisierung für Risiken von Gehirnerschütterungen mit Lehrmitteln für alle Fussballbeteiligten
Sicherer Fussball für alle dank Kenntnis der Anzeichen und Symptome vermuteter Gehirnerschütterungen sowie der Massnahmen zum Schutz von Spielern
Globale Kampagne in Partnerschaft mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie mit der Unterstützung der FIFA-Mitgliedsverbände
Gemäss den strategischen Zielen für den Weltfussball 2023–2027 sowie der Ankündigung bei der IFAB-Jahresversammlung im März 2024 startet die FIFA gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Aufklärungskampagne zu Gehirnerschütterungen. Diese steht unter dem Motto „Vermuten und schützen: Kein Spiel ist das Risiko wert“.
Die Kampagne macht darauf aufmerksam, dass eine Gehirnerschütterung ein Schädel-Hirn-Trauma ist und für jeden Spieler auf dem Spielfeld ein Risiko darstellt. Sie wird von Spielern, Trainern und Teamärzten rund um die Welt unterstützt.
Die Kampagne, die in enger Absprache mit Experten für Hirngesundheit der FIFA-Medizinabteilung und der WHO entwickelt wurde, sensibilisiert Spieler, Trainer, medizinisches Personal und die breite Öffentlichkeit für die Anzeichen und Symptome von Gehirnerschütterungen. Sie macht darauf aufmerksam, dass Symptome auch erst 72 Stunden nach dem Ereignis auftreten können. Zudem enthält sie Richtlinien für eine sichere Rückkehr nach einer vermuteten oder bestätigten Gehirnerschütterung. Die massgeschneiderten Ressourcen unterstützen Nationalteams, Profiklubs und -ligen sowie alle Akteure im Kinder- und Amateurfussball.
Die Kampagne läuft weltweit auf allen FIFA-Kanälen. Die 211 FIFA-Mitgliedsverbände erhalten zudem alle nötigen Ressourcen für eine nationale, regionale und lokale Verbreitung.
Eine Gehirnerschütterung ist ein Schädel-Hirn-Trauma und sollte immer ernst genommen werden.
„Fussball zu spielen sollte überall und für alle ein sicheres Vergnügen sein“, sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino. „Indem man die Anzeichen einer Gehirnerschütterung kennt, sich der Risiken bewusst ist und eine Gehirnerschütterung richtig behandelt, trägt man dazu, dass die Sicherheit der Spieler an erster Stelle steht.
An dieser Stelle ein grosses Dankeschön an die FIFA-Mitgliedsverbände für ihre Mitarbeit bei der Lancierung unserer Kampagne und für das Befolgen der Empfehlungen unserer Kollegen bei der Weltgesundheitsorganisation.“
„Gehirnerschütterungen sind ein generelles Gesundheitsproblem auf allen Ebenen des Fussballs und in vielen anderen Sportarten, das mehr Aufmerksamkeit und Massnahmen erfordert“, betonte WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus. „Die WHO freut sich daher, gemeinsam mit der FIFA die ,Vermuten und schützen’-Kampagne zu starten, um weltweit die Hirngesundheit von jungen und älteren Fussballern vor Gehirnerschütterungen zu schützen.“
Ein Schritt, der von allen Beteiligten begrüßt wurde. David Luiz (Verteidiger von Flamengo und ehemaliger brasilianischer Nationalspieler), Racheal Kundananji (Stürmerin von Bay FC und Sambia), Carmelina Moscato (Assistenztrainerin von Racing Louisville), Dr. Brandi Cole (australische Mannschaftsärztin) und Dr. Edwin Goedhart (niederländischer Mannschaftsarzt) haben sich für das Projekt ausgesprochen.
Die Kampagne basiert auf drei wichtigen Aktionsbereichen für die Akteure der Nationalteams, Profiklubs und -ligen sowie des Kinder- und Breitenfussballs.
AUFMERKSAM SEIN: Spieler, Trainer, Teamärzte, Eltern und Betreuer müssen verstehen, dass eine Gehirnerschütterung ein Schädel-Hirn-Trauma ist und immer ernst genommen werden sollte. Jeder sollte deshalb die häufigsten Symptome einer Gehirnerschütterung kennen und wissen, wann dringend ein Arzt aufzusuchen ist.
VERMUTEN: Jede Person, die einen direkten oder indirekten Schlag auf den Kopf, das Gesicht, den Nacken oder den Körper erhält, sollte auf Symptome einer Gehirnerschütterung untersucht werden. Symptome können auch bis zu 72 Stunden später auftreten. Symptome sind u. a. Kopfschmerzen oder ein Druckgefühl im Kopf, Übelkeit oder Erbrechen, Gleichgewichtsverlust, Schwindel oder schwankender Gang, verzerrte, verschwommene Sicht oder Doppelbilder, Licht- und/oder Lärmempfindlichkeit, Erinnerungslücken (z. B. Probleme, sich an den Zwischenfall und/oder die Ereignisse davor oder danach zu erinnern), Schläfrigkeit, Verwirrtheit oder Konzentrations- oder Schlafprobleme
SCHÜTZEN: Jede Person, die ein oder mehrere Symptome einer Gehirnerschütterung aufweist, sollte das Spielfeld sofort verlassen und so schnell wie möglich und innerhalb von 24 Stunden einen Arzt aufsuchen. Die Symptome können sich binnen Minuten, Stunden, Tagen oder gar Wochen nach einem traumatischen Ereignis ändern oder intensivieren. Einige Symptome erfordern dringende medizinische Behandlung. Spieler sollten deshalb immer die ärztlichen Anweisungen zur Rückkehr in den Fussball befolgen. Kein Spiel ist das Risiko wert.