Freitag 15 März 2024, 16:00

Workshop zum Kapazitätsaufbau in Afrika: Stärkung der Frau im Fokus

  • Mit Unterstützung der FIFA veranstaltete die CAF ein Seminar zum Kapazitätsaufbau im Frauenfussball für ihre Mitgliedsverbände

  • Im Mittelpunkt standen Themen wie strategische Planung, Führung, Kommunikation, Marketing, Sicherheit, Klublizenzen und allgemein die Entwicklung des Frauenfussballs und die Stärkung der Rolle der Frau

  • Marina Radulovic, FIFA-Managerin für die Entwicklung des Frauenfussballs: "Der Workshop hat gezeigt, wie wichtig es ist, die Menschen vor Ort zu treffen und ihre täglichen Herausforderungen zu verstehen, um maßgeschneiderte Unterstützung anbieten zu können"

Die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland hat der Welt gezeigt, dass der Frauenfussball in Afrika immer mehr an Bedeutung gewinnt. Erstmals erreichten mit Nigeria, Südafrika und Marokko drei afrikanische Mannschaften das Achtelfinale und vertraten ihren Kontinent mit Stolz. Auch die Einführung der CAF Women's Champions League zwei Jahre zuvor war ein Meilenstein im kontinentalen Frauenfussball der Region.

Um den Frauenfussball in Afrika wirksamer zu unterstützen, veranstaltete die CAF gemeinsam mit der FIFA ein Frauenfussball-Seminar mit dem Ziel, die operative Leistung der Mitgliedsverbände zu stärken und das Niveau des Frauenfussballs in Afrika weiter anzuheben. "Im Jahr 2019 haben wir die erste Auflage dieses Seminars ins Leben gerufen. Seitdem hat der Frauenfussball in Afrika erhebliche Fortschritte gemacht. Dieser Workshop gibt uns die Gelegenheit, über diese positiven Veränderungen nachzudenken und darüber zu diskutieren, wie wir diesen Schwung beibehalten und eine größere Wettbewerbsfähigkeit auf globaler Ebene erreichen können, was das Ziel der CAF ist", sagte Meskerem Goshime, Leiterin der CAF-Abteilung für die Entwicklung des Frauenfussballs, zur Begrüßung.

Im Rahmen des viertägigen Seminars befassten sich die Frauenfussball-Vertreterinnen (Frauenfussball-Komiteemitglieder und -Offizielle) mit den neuesten Trends und der Richtung, die der Weltfussball einschlägt. Die FIFA-Experten Thuba Sibanda und Simon Toselli gaben den Teilnehmerinnen Einblicke in unterschiedliche Themen wie strategische Planung, Führung, Kommunikation, Marketing, Sicherheit und Klublizenzierung. Sie wiesen auch auf die Entwicklungsprogramme der FIFA hin, die Frauen im Fussball fördern und stärken. "Die Sitzungen waren großartig und ich habe viel gelernt. Aber was für mich wirklich herausragend war, war das Netzwerk. Die FIFA und CAF haben tatsächlich darauf gedrängt, dass wir uns vernetzen sollten, und ich verstehe jetzt auch, warum. Als ich mich mit den anderen Teilnehmerinnen unterhielt, konnte ich feststellen, dass wir ähnliche Probleme haben und lernen, wie jede von ihnen diese in einer einzigartigen Perspektive, die sich auf ihr Umfeld bezieht, versucht zu lösen", erzählt Blandina Mdebwe, die seit Juli 2023 als Frauenfussball-Managerin für den malawischen Fussballverband tätig ist, im Gespräch mit FIFA.com.

Dass es definitiv in die richtige Richtung geht, zeigt der Umstand, das Malawi die COSAFA Frauen-Meisterschaft in Südafrika gewinnen konnte. Im Finale setzten sich die Scorchers im Oktober mit 2:1 gegen WM-Teilnehmer Zambia durch. Dabei profitiert die Frauen-Nationalmannschaft des Landes auch von der Modernisierung des Technischen Zentrums in Blantyre, die mit Mitteln aus dem FIFA Forward-Programm realisiert wurde.

"Es zeigt, dass das Talent vorhanden ist und dass es nur darauf ankommt, den Frauenfussball zu organisieren und zu unterstützen", macht Mdebwe deutlich. Welche nächsten Schritte unternommen werden müssen, um den Frauenfussball in Malawi weiter nach vorne zu bringen, hat sie bereits vor Augen.

"Der nächste große Schritt wäre, dass wir einen Sponsor für die Liga finden. Zweitens brauchen wir einen konstanten Kalender, der sich an den Kalender der Männer anlehnt, wie z. B. eine Startzeit der Liga, eine Ruhezeit und Pause. Und drittens würde ich sagen, dass wir eine übergreifende Marke für den Frauenfussball benötigen; ein wiedererkennbares Bild, einen Slogan oder ein Merkmal, an dem man erkennt, dass es sich um Frauenfussball handelt. Ich denke, diese drei Punkte sind die nächsten Schritte."

Bei der Verwirklichung dieser Ziele profitiert der Verband auch von der Unterstützung der FIFA durch ihre Programme zur Frauenfussballförderung. Malawi hat sich für fünf der acht Programme beworben: Frauenfussballstrategie; Frauenfussballkampagne; Entwicklung der Ligen; Klublizenzierung und Weiterbildung von Funktionären.

Malawis Cheftrainerin der U-20-Frauen-Nationalmannschaft, Maggie Chombo Sadik, gehörte darüber hinaus gehört zu den 20 Frauenfussballtrainern aus aller Welt, die am 18-monatigen Trainermentoringprogramm der FIFA teilnehmen. "Ich bin gespannt, welche Themen wir auswählen und wie wir sie umsetzen werden. Ich bin gespannt, wie die Strategie aussehen wird, wie wir sie umsetzen und mit dem Manifest des Präsidenten in Einklang bringen können", so Mdebwe abschließend.

Es war eine wunderbare Veranstaltung, bei der wir von fünf Mitgliedsverbänden - Uganda, Kenia, Botswana, Namibia und Marokko - erfuhren, wie sie die Entwicklung des Frauenfussballs verwirklichen.

Blandina Mdebwe
Women Football Manager, Malawi

Auch der ruandische Fussballverband (FERWAFA) setzt auf einen Strategieplan für den Frauenfussball, der in Zusammenarbeit mit der FIFA und deren Frauenfussballabteilung ausgearbeitet wurde. Ein Netzwerk zu bilden war daher für Anne Mbonimba, FERWAFA-Frauenfussball-Entwicklungsbeauftragte, von großer Bedeutsamkeit.

"Ich habe meine Kolleginnen aus verschiedenen Ländern getroffen, wir haben uns über Frauenfussball und unsere tägliche Arbeit ausgetauscht", beschreibt sie. "Ich habe gelernt, wie ich als Führungskraft mit Problemen umgehen kann, und ich habe auch gelernt, einen Aktionsplan für meine Arbeit aufzustellen."

Marina Radulovic, FIFA-Verantwortliche für die Entwicklung des Frauenfussballs, betonte abschliessend, dass die Erfahrungen der Teilnehmerinnen zeigten, "wie wichtig es ist, Menschen zu treffen, die vor Ort arbeiten, sich zu vernetzen und ihre täglichen Herausforderungen zu verstehen.

Durch Thuba, Simon und mich konnten wir die maßgeschneiderte Unterstützung, die die FIFA durch ihre Frauenentwicklungsprogramme bietet, sowie den Wissensaustausch und die Beratung im Rahmen dieser FIFA-Programme vorstellen. Wir sind hier, um mit der CAF zusammenzuarbeiten und die Mitgliedsverbände auf ihrem jeweiligen Weg zu unterstützen."