FIFA-Arabien-Pokal Katar 2025™

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Dienstag 07 Februar 2023, 14:00

Marokkos Löwinnen wollen in die Fußstapfen der Männer treten

  • Der Frauenfussball in Marokko ist im Aufwind

  • Die Löwinnen vom Atlas-Gebirge stehen vor ihrer ersten WM-Teilnahme

  • Eine Schulauswahl gewann den African School Champions Cup

Marokko hat in diesem Winter in Katar als erstes afrikanisches Team das Halbfinale einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ erreicht und damit einen seiner größten fussballerischen Erfolge aller Zeiten gefeiert. Das nordafrikanische Land hat allerdings kaum Zeit, diesen großartigen Erfolg zu genießen, denn in weniger als sechs Monaten steht bereits das nächste historische Event auf dem Programm: erstmals nimmt Marokko dann in Australien und Neuseeland an einer FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ teil.

"Was Marokko in Katar geschafft hat, ist eine historische Leistung. Ich hatte nicht erwartet, dass unser Team es bis ins Halbfinale schaffen würde. Die Mannschaft hat Marokko viel Ehre gemacht und unsere Flagge auf der Weltbühne des Fussballs gehisst", so die begeisterte Nissrine Kebdani, die FIFA.com am Rande der FIFA Klub-WM Marokko 2022™ traf. "Ich habe schon lange von ganzem Herzen gehofft, dass auch die Frauen eines Tages die Möglichkeit bekommen würden, das Gleiche zu tun. Ich habe davon geträumt, dass auch wir an einer Weltmeisterschaft teilnehmen können. Und nun wird dieser Traum schon bald tatsächlich wahr werden."

Der Name Nissrine Kebdani ist den meisten Fussballfans derzeit noch unbekannt. Das Gleiche gilt auch für Yassmine Sioui oder für Khadija Erremli. Doch bei dem beeindruckenden Tempo, mit dem sich der marokkanische Frauenfussball derzeit entwickelt, dürfte sich dies schon bald ändern.

Derzeit sind die drei talentierten jungen Spielerinnen Teil der Sportstudienabteilung des marokkanischen Fussballverbandes FRMF und trainieren im Sportkomplex Mohamed VI. Mit ihren erst 16 Jahren werden sie diesen Sommer eher nicht nach Ozeanien mitreisen, weil es ihnen noch an internationaler Erfahrung mangelt. Allerdings haben sie vor einem Jahr bei einem Turnier, das in den kommenden Jahren an Prestige gewinnen soll, durchaus erste wertvolle Erfahrungen gemacht. Sie gewannen nämlich den African School Champions Cup.

"Dieses Turnier war eine äußerst bereichernde Erfahrung, die ich erleben durfte", meint Khadija Erremli. "Abgesehen von unserem Sieg im Finale sind mir ganz besonders die schönen Begegnungen in Erinnerung geblieben, die ich dort erlebt habe, ebenso wie die Entdeckung neuer Kulturen verschiedener Länder."

An dem Turnier hatten U-16-Schülerinnen- und Schülerteams aus Marokko, Benin, Äthiopien, Südafrika, Senegal und die DR Kongo als Gastgeberland teilgenommen. Die Nordafrikanerinnen gewannen das Finale gegen Südafrika unter den Augen von FIFA-Präsident Gianni Infantino.

"Es ist wunderbar, das Lachen und die Freude in den Augen all dieser Jungen und Mädchen zu sehen. Das ist die wahre Schönheit des Fussballs", freute sich der FIFA-Präsident über die nachhaltige Wirkung dieses Turniers, das sich perfekt in den Rahmen seiner Vision 2020 – 2023 in den Bereichen soziale Entwicklung und Bildung einfügt. "Die DR Kongo hat die erste Austragung dieses außergewöhnlichen Wettbewerbs vorbildlich organisiert, der zu einem der größten nicht nur in Afrika, sondern in der ganzen Welt werden soll."

Die Freude war auf beiden Seiten sehr groß. Auch Yassmine Sioui erinnert sich gern an diesen unvergesslichen Moment "Es war eine große Ehre, dass wir unsere Medaillen vom FIFA-Präsidenten persönlich erhielten. Ich habe sehr großen Stolz empfunden. Fussball zu spielen und eine solche Trophäe zu gewinnen – glücklicher könnte ich gar nicht sein."

Doppelter Nutzen

Sie und ihre Mitschülerinnen und all die anderen Talente, die das Land zu bieten hat, dürfen sich auf eine große Zukunft freuen. Und die sieht nicht nur rosig aus angesichts des Einsatzes des FRMF zur Förderung des Fussballs, sondern auch angesichts der jüngsten Ergebnisse der Nationalteams.

"Der Erfolg Marokkos in Katar wird mit Sicherheit dafür sorgen, dass in unserem Land ein noch größerer Talentpool entsteht. Dies wird dem Sport- und Bildungsprogramm des Nationalen Sportzentrums sehr zugute kommen", erwartet Younes Rabie, der Trainer des Frauen-Nachwuchsteams. "Seit der Weltmeisterschaft registrieren wir durchweg mehr Mädchen bei den Trainingseinheiten und sehen Eltern, die sie ermutigen und anfeuern. Die Zahl junger Mädchen, die Fussball spielen, wächst überall, auch in den beliebtesten Vierteln."

Zum Abschluss meinte er noch: "Die Auswirkungen dieser Weltmeisterschaft sind enorm, und das wird ganz ohne Zweifel auch bei der bevorstehenden FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ der Fall sein."

Walid Regragui und seine Schützlinge haben das Land in eine ganz andere fussballerische Dimension geführt. Nun sind die Löwinnen an der Reihe, Marokko auch im Frauenfussball einen Platz auf der Landkarte zu sichern.