USD 152 Millionen für die Teilnehmerländer an der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2023 bereitgestellt
FIFA-Präsident appelliert an kommerzielle Partner, sich finanziell stärker für den Frauenfussball zu engagieren
Langfristiges Ziel ist gleiche Bezahlung bei der Männer- und Frauen-WM
Gianni Infantino hat eine deutliche Aufstockung der Mittel für die Mannschaften und Spielerinnen angekündigt, die an der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien und Neuseeland 2023™ teilnehmen. "Heute feiern wir den Beginn einer historischen Reise für den Frauenfussball und die Gleichberechtigung", sagte der FIFA-Präsident, nachdem er auf dem 73. FIFA-Kongress in Kigali (Ruanda) für eine weitere vierjährige Amtszeit wiedergewählt worden war.
Der FIFA-Präsident erklärte, dass der finanzielle Rahmen des diesjährigen Turniers insgesamt 152 Millionen US-Dollar betragen wird - dreimal so viel wie das Gesamtpaket der letzten FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ in Frankreich vor vier Jahren und mehr als zehnmal so viel wie beim WM-Turnier 2015 in Kanada.
Dazu kommt ein neues Konzept der Verteilung der Turniergelder. So werden die bisherigen Basispreisgelder durch 110 Millionen US-Dollar ersetzt, die den teilnehmenden Mitgliedsverbänden zugewiesen werden – verglichen mit 30 Millionen US-Dollar im Jahr 2019 und 15 Millionen US-Dollar im Jahr 2015. Zum ersten Mal überhaupt wird ein Teil dieser Mittel für die am Wettbewerb teilnehmenden Spielerinnen reserviert. Damit soll sichergestellt werden, dass sie für ihren Beitrag und ihre Arbeit eine angemessene Vergütung erhalten. Die restlichen Gelder sollen den Mitgliedsverbänden zur Reinvestition in ihre Fussballaktivitäten zur Verfügung stehen.
Des Weiteren sagte der FIFA-Präsident eine Verdoppelung der Vorbereitungsgelder zu, die den teilnehmenden Mitgliedsverbänden zur Unterstützung der Vorbereitung ihrer Mannschaften auf das Turnier zur Verfügung gestellt werden. Diese Summe stieg von 12 Millionen US-Dollar (bei der Einführung dieser Kostenpauschale 2019) auf 31 Millionen US-Dollar.
Darüber hinaus wird das – ebenfalls 2019 erstmals eingeführte – "Club Benefits Programme" von 8 Millionen US-Dollar auf 11 Millionen US-Dollar erhöht.
Zusätzlich zu dieser Gesamtinvestition von 152 Millionen US-Dollar in das Turnier reserviert die FIFA erstmals in ihrer Geschichte zusätzliche Mittel dafür, dass den Spielerinnen bei der diesjährigen FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ die gleichen Bedingungen und Leistungen zur Verfügung stehen wie den Spielern bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™. Die Anzahl der Delegierten pro Mannschaft, die Höhe der internationalen und nationalen Reisekosten für das Turnier, der Standard der Unterbringung und Räumlichkeiten, die Mannschaftsquartiere und -einrichtungen sowie andere Dienstleistungen, die die FIFA den teilnehmenden Mannschaften zur Verfügung stellt, werden auf dem gleichen Niveau sein wie bei den Männern im vergangenen Jahr – und dies wird auch in Zukunft so sein.
"Für die Spielerinnen und die Trainerstäbe bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023™ gelten die gleichen Bedingungen wie 2022", sagte der FIFA-Präsident und fügte hinzu, dass die Fernsehsender diesem Beispiel folgen und mehr für die Übertragung der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ tun sollten.
"Die FIFA intensiviert ihre Bemühungen, aber leider gilt das nicht für alle in der Branche", sagte FIFA-Präsident Infantino. "Auch die Fernsehsender und Sponsoren müssen in dieser Hinsicht mehr tun – für die FIFA, für die Konföderationen, für die Mitgliedsverbände, für alle. Die FIFA erhält zehn- bis einhundertmal schlechtere Angebote für die [FIFA] Frauen-WM als für die Männer-WM.
Also habe ich für jene Sender oder Sponsoren, die sich weigern, ähnliche Summen wie für die Männer-WM zu bieten, eine ganz einfache Botschaft: Wir werden den Frauenfussball und eine Frauen-WM nicht zu diesen Preisen verkaufen."
Der FIFA-Präsident fügte hinzu, dass das ultimative Ziel – das er als den schwierigsten Schritt bezeichnete – die finanzielle Gleichstellung für die Weltmeisterschaften der Männer und der Frauen in den Jahren 2026 bzw. 2027 ist.
"Dies wird durch unsere neue kommerzielle Strategie mit der Umsetzung eines speziellen Marketingkonzepts für den Frauenfussball und insbesondere für die [FIFA] Frauen-Weltmeisterschaft unterstützt", sagte er.