Der Fussball ist ein Spiel mit vielen Facetten. Im Laufe der Jahrzehnte hat es sich enorm gewandelt und dank zahlreicher Innovationen an Dynamik und Athletik hinzugewonnen. Das gilt auch - wenn nicht noch stärker - für den Frauenfussball.

Angesichts dieser Entwicklung ist es umso wichtiger, den Spielerinnen das Training, die Unterstützung und die Ressourcen zu bieten, die sie benötigen, um bei internationalen Frauenturnieren auf höchstem Niveau zu spielen. An diesem Punkt setzt das Vorbereitungsprogramm für die Frauen-Nationalmannschaft (Women's National Team Preparation Program / WNTPP) der FIFA an, das sich derzeit in der Pilotphase befindet.

Gestartet wurde es im Mai 2021 und richtete sich zunächst an die FIFA-Mitgliedsverbänden aus Ozeanien. Den Trainerstabs der Frauen-Nationalmannschaften wurde ein/e Mentor/in zur Seite gestellt, der/die dabei half, die Spielerinnen physisch auf den OFC Women's Nation Cup 2022 vorzubereiten. Im Anschluss wurden weitere Teams zur Teilnahme eingeladen und diejenigen, die sich dafür entschieden haben (teilnahmeberechtigte Teams dürfen seit 2003 nicht über die Gruppenphase einer FIFA Frauen-Weltmeisterschaft hinausgekommen sein), werden bis zu den Vorbereitungslehrgängen für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien & Neuseeland 2023 mit ihrem Mentor zusammenarbeiten.

Eines dieser Teams ist Vietnam. Um dem WM-Debütanten eine optimale Vorbereitung auf die Frauen-Weltmeisterschaft zu ermöglichen, begleitete Dr. Ellena Tuner, Fitness- und Ernährungsexpertin für Spielerinnen, die Mannschaft kürzlich auf einer Reise nach Deutschland.

Dort sprach Turner über so unterschiedliche Themen wie die physiologischen Auswirkungen der Zeitverschiebung auf Reisen, die Ernährung, die Gesundheit von Frauen, um ein besseres Verständnis der wichtigsten Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Athleten zu schaffen. Die Unterstützung der Spielerinnen bei der Erholung nach dem Training gehörten ebenfalls dazu. Diese Wissenslücken soll das Vorbereitungsprogramm durch maßgeschneiderte Strategien für die körperliche Leistungsfähigkeit schließen.

Die Gruppe der Mentoren/innen setzt sich aus einem breiten Spektrum von Fachleuten zusammen, darunter Hochleistungstrainer, Sportwissenschaftler, Kraft- und Konditionsexperten und angewandte Forscher.

"Das Pilotprojekt hat uns, den Betreuern, dem Trainerstab und den Spielern zahlreiche Lernerfahrungen gebracht. Es hat die Wissenslücke aufgezeigt, die beim Training von Spielerinnen besteht", beschreibt Belinda Wilson, Senior Technical Development Manager der FIFA. "Viele Trainer und Spielerinnen stellten zahlreiche Fragen zu den verschiedenen Aspekten, die beim Training von Spielerinnen berücksichtigt werden sollten."

"Während COVID gab es viele Einschränkungen, und wir hatten ein Team während des OFC-Turniers - Vanuatu - das in kleinen Gruppen zusammenarbeitete, um eine Fitnesseinheit zu absolvieren. Da sie keinen Zugang zu einem Fitnessstudio hatten, nahmen sie einige Plastiksäcke und eine Waage mit an den Strand und füllten die Säcke bis zu dem vorgegebenen Gewicht. Dann beendeten sie das Training, filmten es mit ihren Handys und schickten es an die Mentorin, die mit ihnen arbeitete, damit diese sowohl den Trainern als auch den Spielerinnen Feedback für das nächste Training geben konnte", erinnerte sich Wilson.

Die folgenden Mitgliedsverbände, die sich für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien & Neuseeland 2023™ qualifiziert haben, nehmen an dem Programm teil: Costa Rica, Dänemark, Haiti, Neuseeland, Panama, Philippinen, Portugal, Südafrika, Vietnam und Sambia.