Der kenianische Fussballverband (FKF) hat die Frauenfussballkampagne lanciert, eines von acht FIFA-Programmen zur Frauenfussballförderung
Doreen Nabwire, Leiterin des Frauenfussballs, will den Fussball zur beliebtesten Sportart für kenianische Mädchen machen
Sue Ronan: "Die Freude in den Gesichtern der Teilnehmerinnen hat uns gezeigt, was für ein mächtiges Werkzeug der Fussball ist"
Ende letzte Woche waren die Augen auf das Kasarani Annex Stadion in Nairobi gerichtet, als der kenianische Fussballverband (Football Kenya Federation FKF) gemeinsam mit der FIFA die Frauenfussbalkampagne lancierte. Eröffnet wurde diese mit einem zweitägigen Turnier, an dem Teams von Grundschulen aus ganz Nairobi teilnahmen.
Hauptziel des Programms ist die Förderung und Entwicklung von Spielerinnen, wobei die Mitgliedsverbände durch Initiativen wie die Organisation von Breiten- und Kleinfeldfussballturnieren unterstützt werden.
"Die Frauenfussballkampagne hat in vielen Ländern der Welt dazu beigetragen, junge Mädchen für den Fussball zu begeistern. Für viele ist es das erste Mal, dass sie mit dem Fussball in Berührung kommen. Deshalb ist es wichtig, diesen Mädchen ein Erlebnis zu bieten, das ihnen Spaß macht, damit sie bei der Stange bleiben", erklärt Sue Ronan, Technische Beraterin für den Frauenfussball bei der FIFA.
"Die Mädchen profitieren von dem Programm, weil sie in einem unterhaltsamen, sicheren und nicht wettbewerbsorientierten Umfeld spielen können. Außerdem entwickeln sie Lebenskompetenzen und schließen neue Freundschaften - etwas, das für junge Mädchen im Sport besonders attraktiv ist."
Der kenianische Fussballverband (FKF) lanciert Frauenfussballkampagne
In Nairobi konnten die Teilnehmerinnen bei "5-a-side"-Fussballspielen ihr Können testen und hatten die unschätzbare Gelegenheit, sich mit Fussballbotschaftern und -legenden auszutauschen, die als Mentoren fungierten, und sie darin ermutigten, ihre Träume zu verfolgen.
"Ich war absolut erstaunt über das, was ich bei der Eröffnung in Nairobi gesehen habe. Erstens lief aus organisatorischer Sicht alles wie am Schnürchen - von der pünktlichen Ankunft der Teams bei der Registrierung bis hin zur Mitarbeit so vieler junger Kinder während der Eröffnungsfeier und der Durchführung der Spiele selbst. Das war nicht nur ein Verdienst der FKF-Mitarbeiter, sondern auch der Trainer und Betreuer der einzelnen Mannschaften", fuhr Ronan begeistert fort.
"Während der Fussballspiele selbst konnte man nicht nur großartige Leistungen sehen, sondern vor allem die Freude in den Gesichtern der jungen Mädchen, aber auch in denen ihrer Trainer und der Schiedsrichter. Das hat mir wirklich vor Augen geführt, was für ein mächtiges Instrument der Fussball ist, und ich bin zuversichtlich, dass der Frauenfussball in Kenia in den nächsten Jahren immer stärker werden wird."
Die ersten Schritte in diese Richtung wurden bereits unternommen. Am 14. Juli 2021 stellte der FKF seine neue Frauenfussball-Strategie vor, die dazu beitragen soll, das enorme Potenzial des Frauenfussballs in Kenia hervorzuheben und auszubauen. Darüber hinaus wurden Workshops zum Kapazitätsaufbau für die im Frauenfussball tätigen Administratoren abgehalten.
Der kenianische Fussballverband wird derzeit von der FIFA bei der Ligaentwicklung, der Klublizenzierung und der Frauenfussballkampagne unterstützt, drei von acht FIFA-Programmen zur Frauenfussballförderung, die allen 211 FIFA-Mitgliedsverbänden weltweit zur Verfügung stehen.
"Im Mittelpunkt unserer Strategie steht der Breitenfussball, mit dem wir die Beteiligung von Mädchen am Fussball erhöhen und ihn zur beliebtesten Sportart für Mädchen in Kenia machen wollen", erzählt Doreen Nabwire, Leiterin der Ligen und Wettbewerbe und Leiterin des Frauenfussballs beim FKF.
"Die Frauenfussballkampagne ist für uns die Grundlage, auf der die Spielerinnen in die U-13-Ligen, die U-15-Ligen und schließlich in die Bezirks-, Regional- und Spitzenligen aufsteigen werden, wodurch ein klarer Weg von der Basis zum Spitzenfussball geschaffen wird."
Ambitionierte Ziele der 36-jährigen Kenianerin, die ihr Heimatland drei Jahre in Folge beim größten Jugendturnier in Norwegen, dem Norway Cup, vertreten durfte und zwischen 2009 und 2014 als Profi in Deutschland und den Niederlanden spielte. Die Tatsache allerdings, dass es zu ihrer aktiven Zeit keine organisierten Ligen gab, inspirierte Nabwire dazu, sich für die Schaffung von Möglichkeiten für Mädchen einzusetzen.
"Mit den Mitteln, die das Programm zur Frauenfussballförderung zur Verfügung stellt, sind die Mitgliedsverbände in der Lage, Frauenfussball-Aktivitäten zu planen und durchzuführen, was die Umsetzung verschiedener Projekte ermöglicht hat", sagt Nabwire abschließend.
Bilder mit freundlicher Unterstützung der Football Kenya Federation