So langsam wird es ernst für die deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Nach der Bekanntgabe des Kaders für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2019 bereitet sich der zweimalige Weltmeister derzeit in Grassau auf das anstehende globale Kräftemessen in Frankreich vor und wird am Donnerstag gegen Chile ein letztes Testspiel bestreiten.

"Es waren verschiedene Komponenten, die am Ende für die Auswahl den Ausschlag gegeben haben. Beispielsweise haben Positionsflexibilität und Charaktereigenschaften eine Rolle gespielt, aber auch, welche Spielerinnen gut zusammenpassen. Wir haben im Trainerteam intensiv miteinander diskutiert. Am Ende waren einige knappe Entscheidungen dabei, weil wir eine hohe Qualität innerhalb der Mannschaft haben. Ich bin davon überzeugt, dass wir ein Team haben, mit dem wir gut aufgestellt sind für die WM", so Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg über den WM-Kader auf der Internetseite des Deutschen Fussball-Bundes. "Wir wollen die wenigen Tage, die uns in diesem Trainingslager zur Verfügung stehen, intensiv nutzen, um vor allem an Automatismen zu arbeiten, an Laufwegen und der Abstimmung untereinander. Unser Ziel ist es, mutig zu sein und dennoch die richtige Balance zu finden, damit auch die Ergebnisse stimmen. Für uns ist Chile als WM-Gegner ein sehr guter Test, um zu sehen, wo wir stehen."

Zu den erfahrensten Spielerinnen im Aufgebot zählen zweifelsohne Lena Goeßling (104 Länderspiele), Spielführerin Alexandra Popp (95) und Dzsenifer Marozsan (89). Mit gerade einmal 17 Jahren ist Lena Oberdorf, die im letzten Jahr bei der U-20-Frauen-WM in Frankreich dabei war, die Jüngste im Kader der DFB-Auswahl.

Das Abenteuer Frankreich 2019 beginnt für das Team von Voss-Tecklenburg am 3. Juni - und eine wird mit einem ganz besonders guten Gefühl nach Frankreich reisen: Marozsan, die mit Lyon gerade zum dritten Mal in Folge die UFEA Women's Champions League gewinnen konnte und im Land des WM-Gastgebers eine neue Heimat gefunden hat. "Ich werde es sehr genießen", sagt sie in einem Interview auf DFB.de.

"Die Vorfreude ist groß. Und das letzte Vorbereitungsspiel ist enorm wichtig für uns. Wir werden sehr intensiv in den nächsten Wochen arbeiten, um bei der WM auf dem Punkt da zu sein. Wir haben definitiv das Potenzial, bei dieser Weltmeisterschaft Großes zu erreichen. Für mich persönlich ist es enorm wichtig, dass wir gut ins Turnier starten und dann von Spiel zu Spiel schauen. Denn bei einem Turnier gibt es zu viele Überraschungen. Man muss sich auf sich selber konzentrieren und alles in Ruhe angehen."

Zum Auftakt treffen die DFB-Frauen in der Vorrunde am 8. Juni in Rennes auf China VR. Es folgen die Partien gegen Spanien am 12. Juni (Valenciennes) und am 17. Juni gegen Südafrika (Montpellier).