Julie Thibaud und Grace Fisk sind die Spielführerinnen Frankreichs und Englands
Im Spiel um Platz drei treffen sie aufeinander
Es geht um die Ehre
Die Bilder glichen sich: Engländerinnen und Französinnen ließen nach ihren Halbfinalniederlagen im Stade de la Rabine von Vannes am 20. August gleichermaßen die Köpfe hängen. Gegen Japan bzw. Spanien unterlegen, mussten sich "Young Lionesses" und "Bleuettes" schon in der Vorschlussrunde von ihren Titelträumen verabschieden.
Die Enttäuschung ist logischerweise groß. Umso bemerkenswerter ist allerdings, dass die Spielerinnen auch gegenüber den versammelten Medienvertretern keinen Hehl aus ihrer Gefühlslage machten. Zwei davon – beide Innenverteidigerin, beide Spielführerin – stellten sich nach dem Ausscheiden im Halbfinale von Frankreich 2018 sogar den Fragen der Journalisten: Julie Thibaud und Grace Fisk. Hoch erhobenen Hauptes.
Zwischen Bedauern ... Ein gewisses Hadern freilich war beiden Kapitäninnen dabei durchaus noch anzuhören. Gegen den japanischen Nachwuchs konnte England zu keinem Zeitpunkt seine Konterstärke ausspielen. Frankreich hatte gegen die iberische "Rojita" sogar alle Chancen auf den Sieg, schließlich wurde Aitana Bonmati vom Platz gestellt und es gab Elfmeter. Aber die Gelegenheiten blieben ungenutzt. Entsprechend groß ist die Verbitterung:
Fisk: "Die Enttäuschung ist groß. Wir hatten wirklich die Hoffnung auf einen Sieg und unseren ersten Finaleinzug bei diesem Turnier. Aber Japan hat ganz einfach getan, was zu tun war, um das zu verhindern. Japan war besser, Japan hat verdient gewonnen, da kann man nur gratulieren und fürs Finale alles Gute wünschen.*"
Thibaud: "Ich hasse es, auf diese Weise zu verlieren. Daran habe ich schwer zu knabbern. Wir sind frustriert – weil wir besser abschneiden wollten, weil wir Heimspiel hatten, weil es für die meisten von uns die erste Weltmeisterschaft war und weil die Chancen zum Sieg da waren."
... und Stolz Sowohl Frankreich als auch England können das Turnier trotzdem noch zu einem guten Abschluss bringen. Denn noch gibt es ein Spiel um den dritten Platz zu gewinnen und einen Platz auf dem Treppchen zu erobern. Beide Spielerinnen hatten sich unmittelbar nach er Halbfinalniederlage schon wieder diesem Ziel zugewandt.
Fisk: "Wir sind sehr stolz darauf, Geschichte geschrieben zu haben. Wir sind die erste englische Mannschaft, die bei diesem Turnier das Halbfinale erreicht. Das ist doch schon etwas. Wir haben jetzt die Chance, noch ein Stückchen weiter zu kommen und den dritten Platz zu belegen. Dafür werden wir alles geben."
Thibaud: "Wir lassen uns nicht hängen. Wir werden schnell wieder auf die Beine kommen, die Niederlage abhaken. Das ist die Gelegenheit, unsere charakterliche Stärke und unsere Comeback-Qualitäten unter Beweis zu stellen. Dieser dritte Platz ist Pflicht. Es geht um die Ehre. Verlieren ist verboten."