DFB-Team feiert in der EURO-Quali Sieg in Amsterdam
Achterbahnfahrt mit Happy End dank Last-Minute-Tor
Gnabry: "Die erste Halbzeit war sensationell"
1. Tempo und Zielstrebigkeit statt Ballbesitz und Ballgeschiebe
Vor allem in der ersten Halbzeit in Amsterdam glänzte die deutsche Nationalmannschaft mit schnellen Ballgewinnen und zwei nicht zu verteidigenden Spitzen. Leroy Sané und Serge Gnabry waren von den Niederländern einfach nicht in den Griff zu bekommen. Blitzartig wurden der direkte Weg zum Tor sowie der Abschluss gesucht. Eine Zielstrebigkeit, die im Vorjahr oft vermisst wurde.
Gnabry: "Die erste Halbzeit war sensationell, wir haben bis zum Schluss durchgehalten und verdient das Tor gemacht. Das gibt uns einen enormen Push."
2. Problemlöser Nico Schulz?
Die Position des linken Außenverteidigers war über die letzten Monate lange eine Baustelle beim DFB. Immer wieder wurde herumexperimentiert. Doch sowohl Jonas Hector als auch Marvin Plattenhardt konnten nicht wirklich überzeugen. Mit dem Hoffenheimer Schulz scheint nun deutlich mehr Schwung auf der Seite zu sein. Der schnelle Linksfuß erfüllt nicht nur defensiv seine Aufgaben, sondern kann auch offensiv Akzente setzen. Gegen die Niederlande bereitete er das 1:0 vor und erzielte den 3:2-Siegtreffer. Schulz hat seine Chance genutzt und Joachim Löw ein Problem gelöst - vorerst.
Schulz: "Wir ziehen viel Selbstvertrauen aus dem Spiel. Der Sieg tut uns als Mannschaft sehr, sehr gut."
3. Manuel Neuer hält dem Druck stand!
Wie man es von einem Kapitän in rauer See erwartet, hält er das Ruder fest und ruhig in der Hand und bringt sein Schiff wieder auf Kurs. Neuer ist durch die starken Leistungen von Marc-André ter Stegen auf einmal nicht mehr unumstritten gewesen. Zudem wirkte die deutsche Nummer eins nicht mehr so souverän wie die Jahre zuvor. Doch gestern bewies Neuer, dass auf ihn weiterhin Verlass ist und zeigte neben zwei Weltklasseparaden eine tadellose Leistung.
Neuer: "Es geht nicht um den Marc, und es geht auch nicht um mich. Grundsätzlich ist unser Verhältnis mit allen Torleuten gut. Wir arbeiten ja zusammen. Wir sind ja in einer Mannschaft."
4. Leroy Sané auf dem Weg zur Weltklasse?
Der Wirbelwind von Manchester City scheint nun voll und ganz beim DFB angekommen zu sein. Nach schwächeren ersten Auftritten und der Nichtnominierung für die FIFA WM 2018 in Russland blüht Sané nun auf. Finten- und trickreich kreiert der Angreifer unermüdlich Torchancen für sich selbst oder reißt Lücken für seine Mitspieler. Sein Spielwitz scheint grenzenlos. Sané macht aktuell viel Spaß.
Quincy Promes: "Für mich zählt Leroy Sané zu den weltbesten auf seiner Position."
5. Löw liefert nach Umbruch
Nach der Ausbootung von Mats Hummers, Jerome Boateng und Thomas Müller stand Löw in der Öffentlichkeit unter Druck. Das erste Pflichtspiel im neuen Jahr gegen die Niederlande Stand im Zeichen des Umbruchs und war für den Bundestrainer direkt von großer Bedeutung. Denn im Land des viermaligen Weltmeisters wird einem keine Schonfrist eingeräumt, sondern es zählen Ergebnisse - vor allem bei einem Prestigespiel gegen die Niederlande. Doch Löw zeigte sich mutig und gewann. Mit drei Spitzen überrumpelte er das Oranje-Team im ersten Durchgang. Nach einer schwächeren zweiten Hälfte wechselte er mit Marco Reus den Vorlagengeber zum späten Siegtreffer ein.
Löw: "Natürlich bin ich innerlich sehr zufrieden. Wir hatten jetzt auch mal das Spielglück, das wir in den letzten Spielen nicht so hatten. Heute haben wir die PS auf die Straße gebracht."