Mittwoch 12 Oktober 2016, 15:04

Volunteers vermitteln Geschichte und Traditionen Russlands

Die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2018™ findet in weniger als zwei Jahren in elf Städten Russlands statt. Überall dort steigt inzwischen langsam die Spannung. Die Einheimischen freuen sich darauf, die Fans willkommen zu heißen und ihnen Geschichte, Kultur und Naturschönheiten zu zeigen. Die meisten Fusballfans auf der Welt wissen natürlich, was Moskau, Sankt Petersburg oder Sotschi zu bieten haben. Die Attraktionen international weniger bekannter Städte wie Kaliningrad, Samara oder Wolgograd aber werden ihnen oft erst von den Volunteers aus Russland und anderen Ländern näher gebracht.

Die 34-jährige Alexandra Demidova etwa ist in Tscheljabinsk geboren und aufgewachsen, einer Stadt in der Nähe von Jekaterinburg, dem östlichsten Austragungsort von Russland 2018. Vor dreieinhalb Jahren zog sie des Studiums wegen nach Österreich, wo sie inzwischen ihren Abschluss gemacht hat und in die Modebranche eingestiegen ist. In Österreich arbeitete Alexandra schön während der UEFA EURO 2008 als Volunteer. Nun, sagt sie, habe sie ein weiteres unvergessliches Erlebnis in ihrer Heimat haben wollen.

"Es war für mich natürlich keine Frage, in welche Stadt ich wollte", erklärt sie. "Ich wollte nach Hause, in den Ural." Alexandra kann es kaum erwarten, ausländischen Besuchern die einzigartige Stadt näher zu bringen. Jekaterinburg ist die größte Stadt an der Landgrenze zwischen Europa und Asien und laut Alexandra werden Vielschichtigkeit und Architektur Fans aus aller Welt faszinieren. "Jekaterinburg ist insgesamt eine junge, pulsierende Stadt. Für mich ist sie das Zentrum der russischen Street Art", betont sie.

Auch der bei einer internationalen Consulting-Firma beschäftige Aleksey Makhonin, ein Geologe mit Fachgebiet Ölindustrie, will Besuchern seine Heimatstadt näher bringen. In seinem Fall ist das Wolgograd. Seit er seine erste FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien gesehen hat, verpasst Aleksey, der aktuell in London wohnt, kein großes Turnier mehr, einfach "weil es jedesmal eine große Party ist".

"In Wolgograd ist Geschichte allgegenwärtig", sagt der 36-Jährige gegenüber FIFA.com außerdem, "und man kann die fantastische Natur genießen. Der Ausblick auf die Wolga ist großartig und auch der zweite große Fluss, der Don, ist nicht weit entfernt. Und wer sich für Geschichte interessiert, sollte dem unweit des Stadions gelegenen Mamajew Kurgan einen Besuch abstatten. Rund um diesen Hügel fand in Zweiten Weltkrieg eine der erbittertsten Schlachten statt."

"Wenn die WM-Party 2018 in meine Heimatstadt Wolgograd kommt, wäre ich gern nicht nur als Besucher dabei sondern würde liebend gern als Volunteers bei der Organisation helfen", so Aleksey weiter. Ich habe viele Jahre in Algerien, den USA und Großbritannien gelebt und gearbeitet und spreche fließend Englisch. Die Arbeit für einen weltweit tätigen Konzern in einem vielfältigen Team hat mich gelehrt, verschiedene Kulturen zu schätzen. Und meine Beratertätigkeit hat meine Führungsqualitäten sowie meine Problemlösungs- und Kommunikationsfertigkeiten verbessert."

Der 37-jährige Roman Belykh aus Murmansk, der größten Stadt nördlich des Polarkreises, will bei der WM in Russland 2018 als Volunteer in Samara arbeiten. Roman ist Informatiker. Als solcher entwickelt er in Murmansk und Umgebung elektronische Dienstleistungen und abteilungsübergreifende elektronische Kommunikation. Warum also ausgerechnet Samara? "Weil ich noch nie dort war und diese schöne Stadt an der Wolga einmal besuchen möchte", gesteht Roman. "Samara ist das Zentrum der russischen Luft- und Raumfahrt und ich wollte immer schon das dortige Raumfahrtmuseum samt Ausstellung sehen."

Pascal Juanni (55) aus Frankreich arbeitet normalerweise für ein großes internationales Transportunternehmen. Er sagt: "Kaliningrad ist eine Hafenstadt wie Dünkirchen in Nordfrankreich, wo ich wohne. Außerdem ist es der westlichste Austragungsort der Weltmeisterschaft in Russland. Deshalb wäre ich während des Turniers gern dort."

Vor zwei Jahren war Pascal in Sankt Petersburg und war nachhaltig beeindruckt. Nachdem er zuletzt auch schon bei der UEFA EURO 2016 in seiner Heimat als Volunteer im Einsatz war, knüpft er hohe Erwartungen an seine Reise nach Russland. "Ich möchte Leute treffen, die Fussball ebenso lieben wie ich und mich mit Russen anfreunden", wünscht er sich. "Die Arbeit als Volunteer verleiht mir die Gelegenheit dazu und das bedeutet mir sehr viel."

Ein herzliches Willkommen ist Volunteers und Besuchern bei der WM in Russland 2018 allerorten garantiert. "Ich kenne die Geschichte meiner Stadt in- und auswendig und würde das nur zu gern mit WM-Besuchern teilen, damit sie Land und Leute besser verstehen", sagt etwa Aleksey aus Wolgograd und verknüpft damit zugleich eine Einladung nach ganz Russland. "Ich bin zuversichtlich, dass ich helfen kann, unseren WM-Traum zu verwirklichen."