Dienstag 21 März 2017, 12:46

Ausrutscher können fatal sein

  • Spieltage drei und vier stehen an

  • Papua-Neuguinea will Serie fortsetzen

  • **Erstes Heimspiel für Fidschi nach neun Jahren

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Auf der ozeanischen Fussballbühne geht es auch weiterhin ungewohnt hektisch zu, wenn in den nächsten Tagen die Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ fortgesetzt wird. Erst vor kurzem waren die OFC U-17-Meisterschaft und die Gruppenphase der OFC Champions League zu Ende gegangen. Nun steht die dritte Runde der WM-Qualifikation für Russland 2018 auf dem Programm. Die Partien finden in Tahiti ganz im Osten der Konföderation sowie in Papua-Neuguinea ganz im Westen statt, ferner in Fidschi und in Neuseeland. Die Salomon-Inseln und Neukaledonien greifen erst im Juni wieder ins Geschehen ein.

Der OFC Nationen-Pokal im vergangenen Jahr hatte als zweite Runde der WM-Qualifikation fungiert. Sechs Nationen schafften den Sprung in die nächste Runde. Die Sieger der beiden Dreiergruppen in der dritten Runde treffen anschließend zu einem Duell mit Hin- und Rückspiel aufeinander. Die Mannschaft, die sich dabei durchsetzt, bestreitet dann das entscheidende Playoff-Duell um ein Ticket nach Russland gegen das fünftbeste Team aus der Südamerika-Zone.

In der kommenden Woche stehen die mittleren beiden der insgesamt sechs Spieltage auf dem Programm. Da jedes Team also nur noch vier Spiele zu absolvieren hat, kann schon eine Niederlage ernste Konsequenzen haben. FIFA.com blickt voraus auf die möglicherweise vorentscheidende Woche in der ozeanischen WM-Qualifikation.

Gruppe A – Fidschi will Begeisterung wecken Für Neuseeland steht mit dem Heim- und Auswärtsspiel gegen Fidschi eine schwere Woche auf dem Programm. Nach einem Sieg und einem Unentschieden sind die All Whites derzeit Tabellenführer in Gruppe A. Auf Platz zwei liegt Neukaledonien, das einen Punkt auf dem Konto hat. Holt Neuseeland aus den bevorstehenden Partien gegen Fidschi vier weitere Punkte, wäre das kontinentale Playoff erreicht. Doch bei einer geringeren Ausbeute hätten die Neuseeländer ihr Schicksal nicht mehr selbst in der Hand.

Fidschi hat bislang noch kein Drittrundenspiel absolviert. Die Partie am Samstag in Lautoka wird für das Team das erste WM-Qualifikationsspiel auf heimischem Boden seit neun Jahren. Auch damals war Neuseeland zu Gast und verlor mit 0:2. Sollte Fidschi dieses Mal erneut ein Heimsieg gelingen, wäre in der Gruppe alles wieder völlig offen. Der Fussball erlebt auf Fidschi in den letzten Jahren einen großen Boom. Der Nachwuchsmannschaft gelang die Qualifikation für die FIFA U-20-Weltmeisterschaft 2015 und kurz darauf sicherte sich die Olympiaauswahl das Ticket für das Olympische Fussballturnier von Rio 2016. Nach den Olympischen Spielen allerdings gab Trainer Frank Farina überraschend sein Amt auf und die A-Nationalmannschaft blieb längere Zeit ohne sportliche Führung. Erst im Januar wurde mit Christophe Gamel ein neuer Trainer verpflichtet. Neuseeland hingegen hat in den vergangenen Jahren unter Trainer Anthony Hudson konstante Aufbauarbeit geleistet. Gegen die All Whites spricht allerdings, dass ihr wohl stärkster Spieler aufgrund einer Verletzung fehlt, nämlich Verteidiger Winston Reid von West Ham United. Das Rückspiel findet am kommenden Dienstag in Wellington statt.

Gruppe B – Papua-Neuguinea wieder im Rampenlicht, Tahiti peilt Weiterkommen an Gut vier Monate nach dem Finale der FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft rückt nun in Papua-Neuguinea der Männerfussball wieder in den Mittelpunkt. Zum Auftakt der dritten Runde steht am Donnerstag in Port Moresby das Heimspiel gegen Tahiti auf dem Programm. Fünf Tage später treffen die beiden Mannschaften dann zum Rückspiel in Französisch-Polynesien erneut aufeinander. Tahiti hat von den beiden bisher absolvierten Spielen gegen die Salomon-Inseln eines gewonnen und eines verloren. Mit zwei Siegen gegen Papua-Neuguinea könnte sich das Team somit bereits den Sprung in die OFC-Playoff-Runde sichern.

Doch die Partien dürften eine sehr enge Angelegenheit werden. Die beiden Kontrahenten standen sich erst ein Mal in der WM-Qualifikation gegenüber. Im vergangenen Juni trennten sie sich in Port Moresby mit einem 2:2-Unentschieden. Papua-Neuguinea feierte danach mit dem erstmaligen Einzug ins Finale des OFC Nationen-Pokals seinen bislang größten fussballerischen Erfolg. Wenn die Kapuls ähnlich selbstbewusst wie damals agieren, könnte ihnen der Sprung in die nächste Runde gelingen, zumal  Tahiti ohne die erfahrenen Spieler Lorenzo und Jonathan Tehau auskommen muss, während bei Papua-Neuguinea mehrere Akteure mit Erfahrung aus Australien und Neuseeland dabei sind.

Spieler im Fokus Dem Neuseeländer Marco Rojas wird enormes Potenzial nachgesagt. Bei seinen letzten Auftritten im Nationaltrikot und auch im Verein zeigte er, dass er nun offenbar bereit ist, die in ihn gesetzten Erwartungen zu erfüllen. Der leichtfüßige Angreifer aus Hamilton erzielte im November beide Treffer für die All Whites zum Sieg gegen Neukaledonien. Damit schraubte er seine Ausbeute in Länderspielen auf vier Treffer hoch. Auch in der Liga läuft es für den 25-Jährigen bislang sehr gut. Für Melbourne Victory erzielte er in 20 Spielen zwölf Tore und lieferte zudem elf Vorlagen, mehr als alle anderen Spieler in der A-League.

Die Zahl 6 – Papua-Neuguinea hat in den sechs seit 2012 absolvierten WM-Qualifikationsspielen keine Niederlage kassiert. Sollten die Melanesier diese Serie um eine weitere Woche verlängern können, stünden sie bereits mit einem Bein in der kontinentalen Playoff-Runde.

Zitat "Die Leute sollten unser Team ebenso leidenschaftlich unterstützen wie das Rugby-Team, ganz gleich ob wir siegen oder verlieren. Viel zu viele Fans gehen von vornherein davon aus, das Fidschi verlieren wird." *Fidschis neuer Trainer Christophe Gamel** beschwört die enorme Begeisterung der Fans im letzten Sommer, als das Rugby-Team in Rio die erste olympische Goldmedaille für Fidschi holte*.

Die Termine Donnerstag, 23. März Papua-Neuguinea – Tahiti (Port Moresby)

Samstag, 25. März Fidschi – Neuseeland (Lautoka)

Dienstag, 28. März Neuseeland – Fidschi (Wellington) Tahiti – Papua-Neuguinea (Papeete)