Erst zwölf afrikanische Mannschaften haben bislang an FIFA Fussball-Weltmeisterschaften™ teilgenommen. Die heutige DR Kongo war 1974 in der BR Deutschland noch unter dem Namen Zaire dabei. So hieß das Land in den Jahren unter Diktator Mobutu von 1971 bis 1997.
Damals war die heutige DR Kongo der einzige Vertreter Afrikas. Doch die Mannschaft war nicht nur das Aushängeschild eines ganzen Kontinents beim Königsturnier des Fussballs, sie war auch das Nonplusultra dieser Sportart auf ihrem Kontinent. 1968 und 1974 gewann sie zwei Mal den CAF Afrikanischen Nationen-Pokal.
Danach aber folgten magere Jahre. Erst 2015 ließ die DR Kongo mit dem Erreichen der Vorschlussrunde beim Afrikanischen Nationen-Pokal in Äquatorialguinea wieder aufhorchen. Nun setzen nicht nur die Fussballfans im Land darauf, dass sich die aktuelle Spielergeneration für Russland 2018 qualifiziert.
Anlässlich des Starts der nächsten Qualifikationsrunde in Afrika hat sich FIFA.com mit Junior Kabananga unterhalten, der vom FC Astana in Kasachstan an Kardemir Karabükspor in der Türkei ausgeliehen ist. Dieser weiß: "Bei uns glauben alle fest daran, dass die aktuelle Spielergeneration zum zweiten Mal in unserer Geschichte eine WM-Endrunde erreichen kann. Wir Spieler wissen entsprechend, dass wir eine große Verantwortung tragen. Wir werden alles dafür tun, dass dieser Traum wahr wird und wir unsere Landsleute nicht enttäuschen."
Auftaktsieg gegen Libyen Zum Auftakt trifft die DR Kongo am Samstag in Kinshasa auf Libyen. Mit Blick auf dieses Spiel sagt Kabananga: "Wir spielen vor eigenem Publikum, da wollen wir natürlich drei Punkte. Ein Sieg zum Auftakt wäre ein optimaler Start in die Qualifikation."
Doch Kabananga geht noch weiter. "Ein Heimsieg ist Pflicht!", stellt er unmissverständlich klar. "Wer seine Heimspiele gewinnt und auswärts möglichst stabil auftritt, kommt meist weiter. Die Chance auf einen Sieg gegen Libyen dürfen wir also nicht verstreichen lassen."
Für die Experten im afrikanischen Fussball ist in der Regel Tunesien Favorit, aber Kabananga ist auf diesem Ohr taub. "Für mich sind alle Mannschaften in der Gruppe stark und haben die gleichen Chancen auf das Weiterkommen", sagt er. "Natürlich wird Tunesien hoch gehandelt, aber auch Guinea und Libyen sind nicht zu unterschätzen. Leicht wird es für keine Mannschaft in dieser Gruppe."
Nach dem Auftakt gegen Libyen wartet auf die DR Kongo das Auswärtsspiel gegen Guinea in Conakry. "Das wird schwierig", prophezeit Kabananga. "Auswärtsspiele sind in Afrika nie ein Zuckerschlecken, egal ob in Guinea, Tunesien oder Libyen. Aber erst einmal gilt unsere Konzentration dem ersten Spiel gegen Libyen. Erst danach befassen wir uns mit der Auswärtspartie gegen Guinea im November."
Rückkehrer mit Rückenwind Junior Kabanangas vielleicht schönstes Tor, das er im Länderspiel in Abidjan gegen die Elfenbeinküste erzielte, ist schon eine Weile her. Danach wurde er nicht mehr berücksichtigt. Seine Berufung für das Spiel gegen Libyen morgen ist also auch eine Rückkehr. "Ich freue mich sehr, wieder bei der Nationalmannschaft zu sein. Jede Berufung macht mich glücklich, denn diese Mannschaft ist meine zweite Familie. Es ist toll, für sein Land zu spielen. Da halte ich mich immer zur Verfügung."
"Bislang habe ich erst ein Länderspieltor erzielt", sagt Kananga zum Abschluss, "und ich hoffe auf weitere. Wenn der Trainer mich braucht, stehe ich zur Verfügung, ob als Stammspieler oder als Joker. Schließlich bin ich in erster Linie Profi und nutze jede Gelegenheit, meinem Land zu helfen.
Jetzt bekomme ich wieder eine Chance dazu. Ich will gegen Libyen treffen und meiner Mannschaft zum Sieg verhelfen. Ich bin zu 100 Prozent bereit. Aber wichtig sind am Ende der Sieg und die drei Punkte."