Mittwoch 05 Oktober 2016, 15:17

Dussuyer: "Es wird nicht einfach, sich für die WM zu qualifizieren"

In Afrika zählt die Elfenbeinküste schon seit den 1960er Jahren zu den besten Mannschaften. 1992 konnte das Land den CAF Afrikanischen Nationen-Pokal gewinnen. Auf die erste FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ musste man hingegen bis 2006 warten. Nach der Endrunde in Deutschland qualifizierten  sich die Ivorer dann auch für Südafrika 2010 und Brasilien 2014.

Aktuell ist die Elfenbeinküste wieder amtierender Afrikameister. Den Titel gewann sie in Äquatorial-Guinea unter Trainer Hervé Renard. In den vergangenen zehn Jahren hatte das Team* *zudem zwei Mal das Endspiel verloren (2006 in Ägypten und 2012 in Gabun/Äquatorial-Guinea), ehe 2015 im Elfmeterschießen gegen Ghana endlich der ersehnte große Wurf gelang.

Trotz dieses Triumphs schied Hervé Renard danach aus dem Trainerstab aus und übernahm die Nationalmannschaft von Marokko. Ersetzt wurde er durch Michel Dussuyer, einen weiteren französischen Übungsleiter, der zuvor bereits die Elfenbeinküste (als Assistenztrainer), Guinea und Benin trainiert hat.

FIFA.com sprach mit Dussuyer unter anderem über die Afrika-Qualifikation für Russland 2018. Für den neuen ivorischen Nationaltrainer steht fest: "Oberstes Ziel muss das Erreichen der WM-Endrunde 2018 in Russland sein!"

Westafrikanisches Derby Das wird schwierig genug, zumal das Losglück der ivorischen Auswahl nicht gerade hold war. Dass es für die Elfenbeinküste nicht einfach wird, zum vierten Mal in Folge die WM-Endrunde zu erreichen, bestätigt auch Michel Dussuyer: "Mit Mali, Marokko und Gabun ist unsere Qualifikationsgruppe sehr ausgeglichen. Gerade Marokko hat viele gute Einzelspieler. Hinzu kommt Marokkos Tradition als generell sehr fussballverrücktes Land. Mali hat eine der besten afrikanischen Mannschaften. Und auch Gabun darf man nicht unterschätzen, wenngleich die Mannschaft vielleicht nicht so gut besetzt ist wie Mali oder eben Marokko."

Michel Dussuyers neue Mannschaft hat das Glück, ihre erste Partie gegen Mali vor eigenem Publikum austragen zu dürfen. Dennoch bleibt es ein Derby zweier westafrikanischer Kontrahenten, die sich aus dem Effeff kennen. "Das erste Spiel gegen Mali wird sehr schwierig", schätzt denn auch Dussuyer. "Mali hat wieder einmal eine fantastische Spielergeneration und ist zuletzt beim Afrikanischen Nationen-Pokal zwei Mal Dritter geworden."

Die Elfenbeinküste wiederum erreichte zuletzt zwar drei Mal in Folge die WM-Endrunde, doch weder 2006 in Deutschland, noch 2010 in Südafrika oder 2014 in Brasilien überstand sie die Gruppenphase. Experten sprechen angesichts der Stars, die für den amtierenden Afrikameister spielen, schon von einer Enttäuschung für den Fussball des Kontinents. Doch vielleicht kann der Kader, der 2015 den Bann beim Afrikanischen Nationen-Pokal gebrochen hat, dieser Negativserie in Russland ein Ende setzen.

Michel Dussuyer bleibt nüchtern. "Ich bin ein pragmatischer Trainer, der nie den zweiten Schritt vor dem ersten tut", sagt er. "Ich mache aber auch keinen Hehl daraus, dass unser Ziel das Achtelfinale ist, falls wir die Qualifikation für Russland 2018 schaffen. Schließlich ist die Elfenbeinküste bei drei WM-Teilnahmen in Folge noch nie so weit gekommen. Aber, wie schon gesagt: Erst einmal müssen wir uns qualifizieren."

Den FIFA Konföderationen-Pokal im Blick Trotz des Erfolgs beim Afrikanischen Nationen-Pokal 2015 ist die Elfenbeinküste nicht unbedingt beim FIFA Konföderationen-Pokal Russland 2017 dabei. Dazu müsste sie ihren Titel als Afrikameister 2017 in Gabun verteidigen.

Für den Afrikanischen Nationen-Pokal im kommenden Jahr gibt Dussuyer folgendes Ziel aus: "Wir gehen als Titelverteidiger ins Turnier. Und wir wollen zum zweiten Mal in Folge Afrikameister werden. Es ist nämlich für jede Mannschaft wichtig, am Konföderationen-Pokal in Russland teilzunehmen, doch dazu müssen wir eben den Afrikanischen Nationen-Pokal in Gabun gewinnen. Deshalb gilt unser Hauptaugenmerk nun zunächst Gabun und dann Russland 2017."