Sonntag 03 September 2017, 09:46

Böses Erwachen für die einen, Traum für die anderen

  • Nigeria gelingt in Gruppe B die Vorentscheidung, Algerien ist so gut wie raus

  • Marokko legt mit einem Kantersieg gegen Mali vor, die Elfenbeinküste legt gegen Gabun prompt nach

  • Im Spitzenspiel der Gruppe A besiegte Tunesien die DR Kongo

ZUSAMMENFASSUNG DES SPIELTAGES – Der dritte Spieltag der letzten Runde der Afrika-Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2018™ brachte noch keine endgültigen Entscheidungen. Aber einige Mannschaften konnten zumindest einen großen oder sogar sehr großen Schritt in Richtung Russland machen. Andere wahrten immerhin ihre Chancen auf die Endrunde. Und für wieder andere ist der Zug praktisch abgefahren. FIFA.com blickt zurück auf Freud und Leid der Mannschaften Afrikas.

Das Spitzenspiel Nigeria – Kamerun

Noch ist Nigeria nicht für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ qualifiziert, aber der deutliche Sieg gegen Kamerun war ein großer und vorentscheidender Schritt in Richtung Endrunde. Die Super Eagles führen in der Gruppe A der Afrika-Zone fast uneinholbar, nachdem sie nun auch den amtierenden Afrikameister souverän in die Schranken gewiesen haben: Das 4:0 war über 90 ausgesprochen einseitige Minuten eine einzige Demonstration der Stärke. Die Stars gingen dabei mit gutem Beispiel voran. Jon Obi Mikel, Victor Moses und Kelechi Iheanacho trugen sich allesamt in die Torschützenliste ein. Die Führung hatte allerdings Odion Ighalo nach einer halben Stunde besorgt. Kamerun muss derweil schleunigst zu der Form zurückfinden, die es der Mannschaft im Februar erlaubte, zum fünften Mal den CAF Afrikanischen Nationen-Pokal zu gewinnen, wenn das Team seine Minimalchance auf die WM in Russland noch nutzen will.

Kurz und kompakt Gruppe A: Tunesien hat im Heimspiel gegen die DR Kongo drei ganz wichtige Punkte geholt. Ghilane Chalali traf nach der Pause zum umjubelten 2:1. Guinea meldete sich mit seinem ersten Sieg im Qualifikationsrennen zurück, Libyen hatte das Nachsehen. Naby Keita traf dabei zunächst schon früh in der Partie zur Führung, aber der erlösende Siegtreffer zum 3:2 fiel erst in der 90. Minute durch Alkhaly Bangoura.

Gruppe B: In dieser Gruppe setzte nicht nur Nigeria ein Ausrufezeichen, auch die Niederlage Algeriens in Sambia sorgte für einen echten Paukenschlag. Rein rechnerisch haben die Wüstenfüchse noch eine Chance, sich zu qualifizieren, aber nach dem 1:3 gegen die Chipolopolo, deren Geschlossenheit und Zusammenspiel an diesem Abend die größere individuelle Klasse der Algerier ausstach, können die Nordafrikaner ihre zweite WM in Folge praktisch abhaken und ihre Blicke schon mal auf Katar 2022 richten …

Gruppe C: Ein richtiggehendes Tennis-Ergebnis gelang Marokko mit dem 6:0 gegen Mali, das allerdings zum Schluss nur noch zu neunt spielte. Durch den Kantersieg sprang Marokko vorübergehend an die Tabellenspitze. Aber schon am Tag darauf reagierte die Elfenbeinküste mit einem ebenfalls starken 3:0 in Gabun, das gleichbedeutend war mit der Rückeroberung der Tabellenspitze. Dabei brillierte besonders das Duo aus Gervinho und Seydou Doumbia. Die Gabuner warten damit weiter auf ihr erstes Tor im Wettbewerb überhaupt, was sicherlich auch am Fehlen von Stürmerstar Pierre Emerick Aubameyang liegt.

Gruppe D: Burkina Faso war als einzige Mannschaft in dieser Gruppe mit zwei Siegen aus zwei Spielen gestartet und bleibt auch nach dem 0:0 bei Senegal zumindest weiter ungeschlagener Tabellenführer. Südafrika hätte die Spitze übernehmen können und ging gegen das bis dahin punkt- und torlose Kap Verde auch in Führung, aber Nuno Rocha drehte mit seinen zwei Toren das Spiel und machte die Gruppe so wieder spannend.

Gruppe E: Das kontinentale Schwergewicht Ghana erlebte derweil eine Enttäuschung und kam daheim gegen Kongo nicht über eine Punkteteilung hinaus. Die Gastgeber liefen lange der frühen Führung durch Thievy Bifouma hinterher, weil sie verschwenderisch mit ihren Chancen umgingen. So reichte es am Ende nur zu einem 1:1. Ghana liegt damit jetzt auf Platz drei. Überraschender Tabellenführer ist Uganda, das den direkten Verfolger Ägypten mit 1:0 schlagen konnte.

Die Zahl des Tages 1 - Nach zwei Unentschieden konnte Marokko seinen ersten Sieg in der Qualifikation feiern. Für die Marokkaner endete damit auch eine Negativserie: Der Elfmeter von Hakim Ziyech war das erste Tor für Marokko in einer WM-Qualifikation nach 313 Minuten. Danach sollten in 70 Minuten noch fünf weitere folgen.

So geht es weiter Am vierten Spieltag (4. und 5. September) finden die Rückspiele der Begegnungen vom dritten Spieltag statt. Mit getauschtem Heimrecht erwarten Sie also etwa folgende spannende Partien:

- Kamerun – Nigeria: Revanche für die Unzähmbaren Löwen oder Russlandreise für die Super Eagles?

- DR Kongo – Tunesien: Stellen die Leoparden den Zähler noch einmal auf Null oder müssen sie die Adler von Karthago nach Russland ziehen lassen?

- Ägypten – Uganda: Die Ägypter warten seit 1990 auf eine erneute WM-Teilnahme. Aber Ugandas Kraniche befinden sich im Höhenflug. Beenden sie die ägyptischen Endrundenträume und kommen dafür ihrem Traum von der WM-Premiere ein Stück näher?