Logan durchläuft nationale Auswahlteams im Schnellgang
Es dürfte wohl kaum einen zweiten Teenager geben, der über ähnlich viel internationale Erfahrung im Fussball verfügt, wie der Neuseeländer Logan Rogerson. Für den 18-jährigen offensiven Mittelfeldspieler waren es in der Tat beeindruckende zwölf Monate. Er spielte in allen vier Altersklassen der neuseeländischen Nationalmannschaften, nachdem er zuletzt überraschend in der WM-Qualifikation für Russland 2018 im Team der All Whites zum Einsatz kam. Und das ist noch nicht alles: Rogerson hat darüber hinaus einen Vertrag beim A-League-Club Wellington Phoenix unterschrieben, dem einzigen Profiklub Neuseelands.
Nun hoffen Rogerson und seine Mannschaftskameraden, in den nächsten 14 Tagen die Qualifikation für die FIFA U-20-Weltmeisterschaft Republik Korea 2017 zu schaffen. Schauplatz der Ozeanien-Qualifikation, die am Samstag beginnt und am Sonntag, 17. September, endet, ist Vanuatu. Ebenfalls Hoffnungen auf eines der beiden Tickets zum WM-Turnier machen sich die Cook-Inseln als Gewinner der vorhergehenden Qualifikationsrunde, sowie die Teams aus Fidschi, Neukaledonien, Papua-Neuguinea, die Salomon-Inseln, Tahiti und die Vertretung des Gastgebers.
Stolz und Bescheidenheit Rogerson ist der Erste, der einräumt, dass der Schwung, den seine Karriere nun aufgenommen hat, schon ein wenig beunruhigend ist. "Mit 17 Jahren in der Nationalmannschaft zu debütieren, war eine ganz große Sache für mich und meine Familie", verriet er im Gespräch mit FIFA.com. Rasch erkennt man, dass der in Hamilton geborene Teenager sehr bescheiden ist und all das zu schätzen weiß, was sich bislang für ihn ereignet hat. "Dies so früh in meiner Karriere erreicht zu haben, ist einfach unglaublich. Ich kann mich an jede Sekunde bislang erinnern. Ich werde wohl nie das Gefühl vergessen, neben Spielern auf dem Platz zu stehen, die ich als Kind bewundert habe."
Rogerson stand im Juni im Team Neuseelands, das den OFC Nationen-Pokal gewann und damit das Ticket zum FIFA Konföderationen-Pokal Russland 2017 löste. Nun hofft er, dass ein wenig dieser Magie noch für die nächsten Einsätze übrig bleibt, wenn die Nachwuchsmannschaft Neuseelands, die Junior All Whites, versuchen, selbst Geschichte zu schreiben. "In der A-Nationalmannschaft zu spielen, war eine tolle Erfahrung für mich. Ich habe viel von den Spielern lernen können. Nun möchte ich bei der U-20-Auswahl so viel wie möglich als Führungspersönlichkeit auf und abseits des Platzes beitragen. Die Mannschaft macht einen guten Eindruck. Die Klasse einiger Spieler ist herausragend. Außerdem herrscht bei uns ein starker Zusammenhalt, und all das wird in den Qualifikationsspielen hilfreich sein."
Vermächtnis und Wachstum Das Jahr 2015 markierte eine Art Wendepunkt für den neuseeländischen Fussball, denn das Land richtete die FIFA U-20-Weltmeisterschaft aus, das größte Turnier, das jemals in dem Land stattfand. Die Stärke der Gasteber und des Teams der Fidschi-Inseln waren ein besonderer Höhepunkt für die Region. Nun geht es um zwei Tickets für Vertreter der OFC.
Für Rogerson ist es von entscheidender Bedeutung, dass die jetzige Generation das Vermächtnis der U-20-Auswahl des vergangenen Jahres fortführt. "Es ist wichtig, dass wir uns erneut qualifizieren", sagt er. "Im vergangenen Jahr hat die U-20-WM gezeigt, dass wir Geschichte schreiben und mit den besten Teams der Welt mithalten können."
"Wir verfügen sicherlich über die Fähigkeit, erneut Geschichte zu schreiben und noch weiter als das letzte Team zu kommen. Dieses Turnier ist so wichtig für uns und wir müssen uns unbedingt qualifizieren, daran besteht kein Zweifel."
Acht Spieler aus dem Kader Neuseelands, darunter auch Rogerson, waren im vergangenen Jahr auch bei der FIFA U-17-Weltmeisterschaft in Chile dabei. Auch die dort gemachten Erfahrungen werden die Kiwis nutzen wollen, um sich gegen die anderen Rivalen aus Ozeanien durchzusetzen.
"Die U-17-Weltmeisterschaft in Chile war für jeden Einzelnen und auch für das Team eine sehr beeindruckende Erfahrung", versichert Rogerson. "Die Spieler aus diesem Kader wollen alle unbedingt bei der nächsten Weltmeisterschaft dabei sein und sich auf dieser Bühne des Weltfussballs zeigen. Wir haben gegen einige der größten Mannschaften der Welt gespielt - Brasilien, Frankreich, Paraguay - und es war eine gute Gelegenheit, uns mit ihnen zu messen und zu sehen, wo wir stehen. Wir haben Brasilien bis ganz zum Ende das Leben schwer gemacht und nur mit viel Pech nicht das erwünschte Ergebnis erzielt."
Rogersons Reise hat gerade erst begonnen und man spürt, dass noch viele weitere Etappen folgen werden. Dennoch nimmt dieser junge Mann nichts als selbstverständlich hin. "Die letzten zwölf Monate waren einfach unglaublich", sagt er. "Ich bin sehr dankbar für die Chance, die man mir gegeben hat und hoffe, dass dies erst der Anfang ist. Ich will weiter hart trainieren und mich als Fussballspieler und Mensch weiterentwickeln."