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Montag 22 Mai 2017, 04:29

Lee Seungwoo: Ich will weiter kommen als vor zwei Jahren

  • Barcelonas Youngster als Schlüsselspieler bei Südkoreas Auftaktsieg

  • Bei der U-17-WM 2015 konnte Lee trotz starker Leistungen das Ausscheiden im Achtelfinale gegen Belgien nicht verhindern

  • Seine aktuellen Ambitionen finden sich auch in seinem Haarschnitt

Das Team der Republik Korea hat am ersten Spieltag der FIFA U-20-Weltmeisterschaft einen 3:0-Sieg gegen Guinea eingefahren, doch das klare Ergebnis lässt nicht erahnen, wie schwer die Partie für die Gastgeber war.

Die jungen Südkoreaner benötigten eine ganze Weile, um richtig ins Spiel zu finden, sicher aus Respekt vor der enorm stark besetzten Angriffsreihe des Gegners, vielleicht aber auch aus Nervosität vor dem erwartungsvollen Publikum das das Jeonju World Cup Stadium bis auf den letzten Platz füllte. Doch die Taeguk Warriors stellten sich der Herausforderung und Lee Seungwoo schlüpfte in die Rolle der treibenden Kraft. Er brachte sein Team in der ersten Halbzeit in Führung und leistete im zweiten Durchgang die Vorarbeit zum Treffer zum 2:0 durch Lim Minhyeok.

"Das war ein sehr kniffliges Spiel, vielleicht weil es unser erstes war und wir nicht allzu viel über unseren Gegner Guinea wussten. Deswegen hatten wir am Anfang so unsere Probleme", meinte Lee nach der Partie gegenüber FIFA.com. "Aber nach einiger Zeit fanden wir besser ins Spiel. Dass so viele Fans gekommen waren, um uns zu unterstützen, hat uns motiviert und zusammengeschweißt. Es war das erste Mal, dass ich vor einer solch riesigen Kulisse gespielt habe."

Es stimmt sicher, dass auch das Glück eine wichtige Rolle für Lee spielte, denn die Partie stand zeitweise auf der Kippe. Sein Torschuss wurde von einem guineischen Verteidiger unhaltbar abgefälscht und sein Zuspiel auf Lim Minhyeok erreichte sein Ziel durch die Beine eines Gegners. "Ich frage mich, ob der Rest des Turniers für uns auch so gut verlaufen wird, wie bei meinem Tor und der Vorlage, wo ich das Glück auf meiner Seite hatte", so der Youngster vom FC Barcelona mit einem zufriedenen Lächeln. "Wenn wir auch in den restlichen Gruppenspielen unsere Leistung zeigen und den Sprung in die nächste Runde schaffen, dann können wir einen großen Erfolg anpeilen."

Die Südkoreaner waren schon bei der FIFA U-17-Weltmeisterschaft vor zwei Jahren in Chile auf Guinea und England getroffen, die auch jetzt wieder ihre Gegner in Gruppe A sind. "Wenn man das Turnier mit Chile vergleicht, ist die Gruppenphase für uns genau gleich, abgesehen davon, dass wir jetzt Argentinien statt Brasilien haben. Bei der FIFA U-17-Weltmeisterschaft haben wir viel gelernt. Die Spieler, die bei dem Turnier schon dabei waren, geben ihre Erfahrung jetzt an den Rest des Kaders weiter. Wir alle helfen uns gegenseitig."

Das Turnier in Chile endete für Lee und seine Teamkameraden allerdings mit einer Enttäuschung. Nach Siegen gegen Brasilien und Guinea sowie einem Unentschieden gegen England zogen die Südkoreaner als Sieger der Gruppe B ins Achtelfinale ein. Hier allerdings zogen sie mit 0:2 gegen Belgien den Kürzeren.

"Ich habe in diesem Spiel gegen Belgien einen Elfmeter verschossen. Das habe ich aber schnell hinter mir gelassen und mich damit abgefunden. Was vorbei ist, ist vorbei. Ich habe mich dann wieder voll auf das Training konzentriert. Diese U-20-WM ist etwas ganz anderes als das Turnier in Chile. Wir haben den Heimvorteil auf unserer Seite und ich will weiter kommen als bis ins Achtelfinale."

Diese Ambitionen zeigen sich auch in Lees neuem Haarschnitt, der eine versteckte Botschaft enthält. "Ich lasse mir vor jedem großen Turnier eine neue Frisur schneiden, so auch dieses Mal", erklärt uns Lee. "Die Buchstaben SW, die man in den Koteletten erkennen kann, stehen nicht nur für meinen Namen, sondern auch für den Wunsch, sechs Siege zu holen und damit ins Finale in meiner Heimatstadt Suwon einzuziehen."

Allerdings stehen den jungen Taeguk Warriors dabei noch einige starke Gegner im Weg. Gleich im nächsten Spiel müssen sie gegen die Albiceleste antreten. "Argentinien ist Südamerikameister. Wir dürfen dieses Team also auf gar keinen Fall unterschätzen. Wir werden uns sehr intensiv vorbereiten und dafür sorgen, dass wir im zweiten Spiel noch mehr Druck entwickeln können. Schließlich würde ein Sieg unseren Einzug in die K.o.-Runde so gut wie besiegeln."