Montag 22 Mai 2017, 17:02

De la Torre: "Jetzt müssen wir loslegen"



  • De la Torre rettete den USA in der Nachspielzeit einen Punkt

  • Der in San Diego geborene Akteur spielt für Fulham in London

  • Er feiert am Dienstag, 23 Mai, seinen 19. Geburtstag

"Wir haben unser schlechtes Spiel nun hinter uns."

So lautete die wohlüberlegte Antwort des Retters der USA an diesem Abend, Luca de la Torre. Der kleine Mittelfeldspieler erzielte in der letzten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich für die USA in dem spannenden Auftaktduell der Gruppe F bei der FIFA U-20-Weltmeisterschaft Korea Republik 2017 gegen Ecuador und rettete seinem Land einen wichtigen Punkt.

Die Südamerikaner hatten den CONCACAF-Meister in den ersten sieben Minuten in Incheon gleich zwei Mal bestraft. Der Viertelfinalist von 2015 war geschockt, aber De la Torre und seine Teamkameraden verfielen nicht in Panik.

"Wir haben offensichtlich keinen guten Start erwischt, deshalb ist dieser Punkt, nachdem wir ihnen zwei Tore geschenkt hatten, für uns definitiv ein Gewinn", sagt De la Torre, der morgen seinen Geburtstag feiert, im Gespräch mit FIFA.com.

Der Mittelfeldakteur legte schon den ersten Treffer durch den 17-jährigen Stürmer Josh Sargent auf. Mit seinen Dribbelkünsten band er mehrere ecuadorianische Verteidiger und verschaffte Sargent den Raum, um durchzubrechen und abzuschließen. Bei seinem dramatischen Last-Minute-Tor erkannte er die Gelegenheit und nutzte sie. De la Torres Treffer ist der späteste, den ein U.S.-Spieler je bei einer U-20-WM in der regulären Spielzeit erzielt hat.

"Es geht nicht darum, ruhig zu bleiben oder nicht", sagt er. "Er kam einfach zu mir, du ziehst ab und er geht rein." Die sprichwörtliche mentale Entschlossenheit der USA ist zweifellos vorhanden, zweimal wurde ein Rückstand aufgeholt und ein Punkt gerettet.

"In der Halbzeitpause hatten wir den Eindruck, dass wir trotz des 1:2-Rückstands das bessere Team waren. Wir wussten, dass wir gewinnen konnten, wenn wir rausgehen und gut spielen", berichtet De la Torre. "Leider hat es nicht geklappt. Aber wir haben dennoch gezeigt, dass wir am Ende einen Sieg verdient gehabt hätten."

"Wir sind mental stark. Man darf uns nie abschreiben. Ganz gleich, ob wir 0:4 hinten liegen, wir werden immer noch eine Chance haben, um aufzuholen."

Das ist keine einstudierte Antwort des Mittelfeldspielers von Fulham. Er spricht aus Erfahrung. Bei der U-20-CONCACAF-Meisterschaft wurden die USA im Auftaktspiel von einem dezimierten Team aus Panama bezwungen. Sie rissen sich wieder zusammen und holten am Ende den Pokal.

"Es fühlte sich ähnlich an wie bei unserem ersten Qualifikationsspiel gegen Panama, als wir gegen zehn Mann 0:1 verloren. Ich denke, dass man sich in einem Turnier nur einmal so ein Spiel erlauben darf. Noch so eins und du bist draußen."

"Wir hatten einen solchen Aussetzer in der Qualifikation, doch am Ende gewannen wir das Turnier. Wir haben jetzt unser schlechtes Spiel hinter uns. Jetzt müssen wir loslegen."