Freitag 03 August 2018, 06:37

Oktett aus dem Pazifik auf der Jagd nach zwei WM-Tickets

  • U-19-Meisterschaft Ozeaniens findet in den kommenden zwei Wochen in Tahiti statt

  • Zwei Startplätze für Polen 2019 zu vergeben

  • Neuseeland und Vanuatu konnten 2017 in der Republik Korea beeindrucken

Im letzten Monat wurden die europäischen Teilnehmer der FIFA U-20-Weltmeisterschaft Polen 2019 ermittelt, jetzt ist Ozeanien an der Reihe. Die OFC-U-19-Meisterschaft findet in den kommenden zwei Wochen in Tahiti statt. Dabei sind zwei Tickets für die Weltbühne zu vergeben.

Das Turnier beginnt am Sonntag und endet 13 Tage später. Insbesondere Mittwoch, der 15. August, wird im Blickpunkt stehen, denn dann werden die beiden Teilnehmer am Weltereignis ermittelt, das 2019 in Polen stattfindet.

Tahitis azurblaues Meer und der sanfte Wind des Pazifischen Ozeans sind in jeder Hinsicht meilenweit von Mitteleuropa entfernt, wo sich nächstes Jahr im Mai 24 der weltbesten Juniorenmannschaften ein Stelldichein geben werden. Das bedeutet jedoch keinesfalls, dass OFC-Nationen keinen Wert für das alle zwei Jahre stattfindende U-20-Fussballfest hätten.

Ozeanien wurden im Vorfeld der letzten Turnierauflage 2017 in der Republik Korea zum ersten Mal zwei Startplätze zugesprochen, und das dadurch zum Ausdruck gebrachte Vertrauen wurde prompt zurückgezahlt. Vanuatu trat bei seinem U-20-WM-Debüt mit viel Elan auf und brachte sowohl Deutschland als auch Mexiko zur Verzweiflung. Beide konnten sich am Ende nur mit einem Tor Unterschied durchsetzen. Neuseeland belegte in seiner Gruppe den zweiten Platz und zog ins Achtelfinale ein.

"Kiwis" führen das Feld an

Obwohl einige Schlüsselspieler fehlen, machen die im Vorfeld als Favoriten gehandelten Neuseeländer aufgrund ihrer guten Vorbereitung einen starken Eindruck. Zehn Spieler der Auswahl waren letztes Jahr bei der FIFA U-17-Weltmeisterschaft in Indien dabei. Einige Mitglieder des Kaders stehen bei Neuseelands einzigem Profiklub Wellington Phoenix unter Vertrag, während Mittelfeldspieler Trevor Zwetsloot für den SV Werder Bremen aufläuft.

Tahiti wird versuchen, seinen Heimvorteil so gut wie möglich zu nutzen, nachdem dies vor zwei Jahren auf U-17-Ebene nicht gelang. Die Heimmannschaft kann mit fünf Spielern aufwarten, die ihre Brötchen in Frankreich verdienen. Bei dem Team aus Französisch-Polynesien dürfte man darauf hoffen, an die Erfolge des Teams von 2009 anzuknüpfen, das Neuseeland aus dem Rennen warf und sich für die Weltbühne qualifizierte.

Auch Papua-Neuguinea sollte man nicht unterschätzen, da der Fussball dort in den letzten Jahren große Fortschritte zu verzeichnen hatte. An Zusammenhalt sollte es dem Team nicht mangeln, da die meisten Akteure auf Vereinsebene für Besta United spielen. Außenseiter Tonga steht vor einer großen Herausforderung und hat mit dem Erfolg in der Vorrunde der Qualifikation bereits einen Meilenstein erreicht.

Melanesisches Quartett will hoch hinaus

In Gruppe B kündigt sich ein faszinierendes Spektakel an, denn alle vier Mitstreiter haben Grund zu Optimismus. Nach der unerwarteten Qualifikation Vanuatus vor zwei Jahren wird dem Team diesmal viel Aufmerksamkeit zukommen. Darüber hinaus fällt der Heimvorteil weg, und es dürfte eine Herausforderung sein, in dieser ausgeglichenen Gruppe an den schwungvollen Auftritt der letzten Auflage anzuknüpfen.

Die Salomon-Inseln haben sich im Laufe der Jahre immer vielversprechend präsentiert, den Erfolg dann jedoch knapp verpasst. Es gab starke Auftritte bei Beach-Soccer- und Futsal-Weltmeisterschaften, doch die Qualifikation für ein FIFA-Turnier der Elfervariante blieb dem Inselstaat bislang versagt. Batram Suri, ein großes Aushängeschild der Salomon-Inseln, sitzt diesmal auf der Trainerbank.

Auch Neukaledonien wird von einem Lokalmatador angeführt. Hier ist der ehemalige Nationalstürmer Felix Tagawa am Ruder. Ebenso wie die Salomon-Inseln musste sich auch Neukaledonien bislang auf dem Weg zur ganz großen Fussballbühne immer knapp geschlagen geben. Fidschi komplettiert die Gruppe und könnte sich nach einer gründlichen Vorbereitung einschließlich starker Auftritte bei einer kürzlichen Tour durch Australien als starker Mitstreiter erweisen.