Samstag 25 Mai 2019, 16:37

Portugal: Höchste Erwartungen an sich selbst

  • Portugal konsequent zum Auftaktsieg in Polen

  • Portugals Spieler zweimaliger Europameister

  • Duell mit Rekordhalter Argentinien steht an

Nun hat die hoch gehandelte und bereits über Titelerfahrung verfügende portugiesische Fussballergeneration also mit Pauken und Trompeten Einzug gehalten bei der FIFA U-20-Weltmeisterschaft Polen 2019.

Die mittlerweile von Helio Dias trainierte Mannschaft wurde nämlich schon zwei Mal Europameister. Die U-17-Auswahl, die 2016 den kontinentalen Titel holte, konnte ihn zwei Jahre später erfolgreich verteidigen. Kein Wunder also, dass Portugal als heißer Anwärter auf den dritten WM-Titel für das Land nach Polen angereist ist.

"Für diese Spieler ist es eine große Ehre, das portugiesische Trikot zu tragen", sagt Trainer Dias. "Sie sind stolz darauf. In ihrer Karriere ist es ein einmaliges Ereignis, das kein zweites Mal wiederkommt. Deshalb müssen wir das Beste daraus machen."

Aber wie gehen die jungen Spieler mit diesen Vorschusslorbeeren und dem Druck um? Als Gegner im Auftaktspiel wurde den Westeuropäern ausgerechnet die Republik Korea zugelost, die Portugal vor zwei Jahren aus dem Turnier im eigenen Land gekegelt hatte. Es war also eine Begegnung mit Brisanz.

Doch Portugal benötigte nur sieben Minuten, um gegenüber der Republik Korea und der restlichen Konkurrenz eine Ansage zu machen. Der flinke Trincao nahm bei einem Konter die gegnerische Abwehr auseinander. Der beste Torschütze der UEFA U-19-Europameisterschaft 2018 fackelte nicht lange und markierte auch bei der WM seinen ersten Treffer.

Zwar zeigten sich die Asiaten davon bewundernswert unbeeindruckt, aber weil Portugal danach defensiv so gut wie gar nichts mehr zuließ, endete das Spiel 1:0. Der Favorit führt die Gruppe F mit drei Punkten an.

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"Ich bin glücklich, dass ich das Tor geschossen habe, aber vor allem freue ich mich mit der Mannschaft über den Sieg", kommentierte Trincao nach dem Spiel gegenüber FIFA.com. "Das Wichtigste sind natürlich die drei Punkte zum Start."

Das sahen auch Trincaos Trainer und viele seiner Mitspieler so. Überhaupt fällt auf, dass Spieler und Betreuer von dem Augenblick, da sie den Mannschaftsbus verlassen, bis zu dem, da sie ihn wieder besteigen, stets ein einheitliches Bild abgeben.

"Wir spielen alle schon seit jungen Jahren zusammen", erklärt Trincao. "Wir kennen uns schon sehr lange. Das macht uns so stark und deshalb halten wir so gut zusammen."

Portugals bisherige "Goldene Generation" an Jugendspielern wurde 1989 und 1991 unter Trainer Carlos Queiroz zwei Mal in Folge Weltmeister. Es waren die letzten Titel für das Land auf diesem Niveau.

Argentinien, Portugals nächster Gegner, ist mit fünf Titeln der Rekordhalter des Turniers. Das weiß auch Trincao.

"Wir wissen, was auf uns zukommt", sagt er. "Wir haben höchsten Respekt vor den Argentiniern. Wir wissen, dass sie der Rekordhalter sind. Wir werden sie analysieren und alles tun, um zu gewinnen."

Zwei Siege zum Auftakt wären sicherlich eine Vorentscheidung hinsichtlich des Weiterkommens, aber die Albiceleste zu schlagen, wird nicht einfach. Der Druck wird also nicht geringer, aber Dias glaubt, dass seine Mannschaft damit umgehen kann.

"Viele Leute werden auf uns schauen", weiß er. "Aber die höchsten Erwartungen haben wir an uns selbst. Wir wollen immer die bessere Mannschaft sein. Wir nehmen die Erwartungen an."