Hagi will mit Rumänien zu neuen Höhenflügen ansetzen
Ianis Hagi über die Erfolge der rumänischen U-21-Auswahl
Der Sohn des legendären Gheorghe Hagi trug zur gelungenen Qualifikation für Tokio 2020 bei
Mit seinem Klub KRC Genk startet der Mittelfeldspieler in die UEFA Champions League
Die einst stolze Fussballnation Rumänien war letztmals vor mehr als zwei Jahrzehnten auf der globalen Fussballbühne zu sehen, nämlich bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Frankreich 1998™. Bei den Olympischen Spielen liegt die letzte Teilnahme bereits mehr als ein halbes Jahrhundert zurück.
Im Juni glänzten die Rumänen bei der UEFA U-21-Europameisterschaft und entwickelten sich vom Außenseiter zum Gruppensieger. "Ich denke, niemand hat erwartet, dass wir es ins Halbfinale schaffen würden, nicht einmal in unserem Land", so der 20-Jährige gegenüber FIFA.com.
Mit einem Unentschieden gegen Frankreich machten die Rumänen dann ihre große Hoffnung wahr. "Dass wir die Gruppe gewonnen und uns für die Olympischen Spiele qualifiziert haben, war emotional fantastisch. Wir haben unser Land stolz gemacht. Die Leute kamen aus Rumänien nach Italien, um uns spielen zu sehen, und nun sagen viele, dass sie auch zu den Olympischen Spielen kommen werden!"
Träger eines berühmten Namens
Seinen Vater kennt in Rumänien jedes Kind
"Als ich aufwuchs und mein Vater immer wieder auf der Straße oder am Flughafen angesprochen wurde und man ihn nach Fotos fragte, wurde mir klar, was berühmt sein bedeutet. Ich liebe den Fussball schon mein ganzes Leben und habe oft im Internet nach Videos gesucht. Und wir hatten zu Hause auch einige Videokassetten mit Aufnahmen aus seiner Karriere."
Als Spieler an der von seinem Vater gegründeten Akademie
"Am Anfang war es etwas schwierig. Ich war sehr jung, gerade zehn, und wusste nicht, was ich tun konnte, damit meine Teamkameraden sich in meiner Nähe wohl fühlten. Aber es wurde klar, dass es nur um den Fussball ging. Es spielt keine Rolle, wer du bist oder wessen Sohn du bist. Dann kam alles wie von allein, ich schloss Freundschaften mit meinen Mitspielern und bin auch zehn Jahre später noch mit vielen in Kontakt."
Vergleiche mit seinem Vater
"Wir sind ganz unterschiedliche Spielertypen, auch wenn wir auf der gleichen Position im offensiven Mittelfeld spielen. Er war viel schneller und insbesondere mit seinem linken Fuß stark. Ich spiele anders, aber ich hoffe, die gleiche Mentalität und Ambitionen zu entwickeln. Ich muss noch viel von ihm lernen, denn er weiß, wie man sich auf dem Feld aus dieser Position heraus am besten bewegt."
Die enge Bindung der Spieler im Team verspricht viel Gutes. Viele von ihnen haben gemeinsam die Gheorghe Hagi-Fussballakademie durchlaufen. "Wir spielen schon sehr lange zusammen. Viele von uns waren in der Fussballakademie meines Vaters, ungefähr zehn von uns. Ich denke, dass einige Spieler kurz vor dem Sprung in die A-Nationalmannschaft stehen."
Einen besseren Start bei seinem neuen Klub hätte er sich kaum wünschen können, denn gleich im ersten Spiel erzielte er den Siegtreffer für sein Team, "rein aus Instinkt", wie Hagi selbst sagt. Danach allerdings gab es auch einige Stolperer. Somit ist sichergestellt dass er mit beiden Füßen fest auf dem Boden bleibt.
Hagi hofft auf weitere Einsätze in der A-Nationalmannschaft in der Qualifikation für die UEFA EURO 2020. Sei Debüt feierte er im November 2018. Es warten die Partien gegen Spanien und Malta. "In der Nationalmannschaft läuft derzeit alles in die richtige Richtung", sagt er.