Brasilien und Mexiko wollen weiter Tore schießen
Rumänien will an frühere Erfolge anknüpfen
FIFA.com präsentiert die wichtigsten Gesprächsthemen
Beim Olympischen Fussballturnier der Männer in Tokio steht am Sonntag ein vorentscheidender Spieltag auf dem Programm. Alle 16 Teams sind am Start. Nur zwei Tage nach der offiziellen Eröffnungsfeier könnten einige Teams bereits ausscheiden. Die beiden letzten Olympiasieger Mexiko und Brasilien hingegen, die am Donnerstag jeweils vier Mal trafen, wollen auch am zweiten Spieltag wieder ein Feuerwerk zünden.
Für Deutschland steht gegen Saudiarabien eine Partie an, in der nach der Auftaktniederlage gegen Brasilien unbedingt dreifach gepunktet werden muss. Der zweimalige Goldmedaillengewinner Argentinien darf sich nach der überraschenden Auftaktniederlage gegen Australien keinen weiteren Ausrutscher mehr leisten. Im vielleicht interessantesten Spiel des Tages treffen Gastgeber Japan und Mexiko, der Olympiasieger von London 2012, aufeinander.
Die Spiele
Ägypten - Argentinien Sapporo-Dome, 16.30 Uhr Ortszeit Neuseeland - Honduras Ibaraki-Kashima-Stadion, 17.00 Uhr Ortszeit Frankreich - Südafrika Saitama-Stadion, 17.00 Uhr Ortszeit Brasilien - Elfenbeinküste Internationales Stadion Yokohama, 17.30 Uhr Ortszeit Australien - Spanien Sapporo-Dome, 19.30 Uhr Ortszeit Rumänien - Korea Republik Ibaraki-Kashima-Stadion, 20.00 Uhr Ortszeit Japan - Mexiko Saitama-Stadion, 20.00 Uhr Ortszeit Saudiarabien - Deutschland Internationales Stadion Yokohama, 20.30 Uhr Ortszeit
SCHLAGLICHTER
Wiedersehen nach neun Jahren Japan empfängt Mexiko in der traditionellen Heim-Spielstätte der Samurai Blue, dem Saitama-Stadion in einem Vorort von Tokio. Die Gastgeber wollen dabei Revanche für die Halbfinalniederlage gegen El Tri 2012 in London nehmen. Auf japanischer Seite sind mit Kapitän Maya Yoshida und seinem Verteidiger-Kollegen Hiroki Sakai tatsächlich zwei Spieler dabei, die schon in London spielten - die Ausnahmeregelung von der U-24-Altersgrenze macht es möglich. Zwei Kumpel aus Lancashire Zwei Spieler aus dem Nordosten Englands, die bereits am ersten Spieltag trafen, wollen auch heute wieder erfolgreich sein. Richarlison vom FC Everton hatte im Auftaktspiel gegen Deutschland innerhalb einer halben Stunde einen Hattrick erzielt und Brasilien damit einen Traumstart in das Unternehmen Titelverteidigung beschert. Chris Wood vom FC Burnley seinerseits schenkte Neuseeland den Siegtreffer. Sollte ihm heute das Gleiche gelingen, wären die Kiwis dem Viertelfinale ganz nahe. Rumänien will wieder Geschichte schreiben Rumänien war 1964 das letzte Mal beim Olympischen Fussballturnier der Männer vertreten, kurioserweise ebenfalls in Japan. Die Rumänen schafften es damals bis ins Halbfinale. Ein Sieg gegen die Republik Korea bei einem gleichzeitigen Erfolg Neuseelands gegen Honduras würde beiden siegreichen Teams bereits das Ticket für die Runde der letzten Acht bescheren.
Deutschland will Chance zur Wiedergutmachung nutzen Die traditionell starken Deutschen treten gegen Saudiarabien an, nachdem sie in Tokio einen ungewöhnlichen Turnierauftakt erlebten. Nach 30 Minuten lagen die Europäer gegen Brasilien bereits mit 0:3 zurück und schienen auf eine Rekordniederlage zuzusteuern. Dann jedoch kämpften sie sich mit beeindruckender Entschlossenheit zurück ins Spiel und kamen wieder bis auf ein Tor heran. Das Aufeinandertreffen mit Saudiarabien ruft Erinnerungen an die FIFA Fussball-WM Korea/Japan 2002™ wach. Die Deutschen hoffen sicher auf ein ähnliches Ergebnis wie damals beim 8:0 in Sapporo, bei dem insbesondere Miroslav Klose beeindruckte. Down Under im Freudentaumel "Australien beeindruckte die ganze Welt", titelten die Medien in Down Under, nachdem die Olyroos mit ihrem glanzvollen Sieg gegen Argentinien für Aufsehen gesorgt hatten. Besonders auffällig waren die sehr beweglichen Angreifer der Aussies, darunter der einmal für den Puskas-Preis nominierte Riley McGree, WM-Veteran Daniel Arzani und der eingewechselte Marco Tilio, der nach einer herausragenden Saison in der A-League nun mit 19 Jahren der jüngste Torschütze der Olyroos wurde. Im nächsten Spiel in Sapporo gegen Spanien dürfte es allerdings ganz bestimmt nicht leichter werden.
Kuntz unzufrieden "Es ist klar, dass Südamerikaner und Afrikaner oft bei Olympia eingespieltere Mannschaften haben. Uns ärgert mehr, dass die taktischen Richtlinien, die der Mannschaft mitgegeben wurden, teilweise nicht eingehalten wurden“, sagte Deutschlands Trainer Stefan Kuntz am Freitagabend japanischer Zeit nach der Auftaktniederlage gegen Brasilien (2:4). "Ich erwarte ein saudiarabisches Team, das sehr laufstark ist, spielen öfter Mann gegen Mann und versuchen im Aufbau viele diagonale Bälle zu spielen." Max Kruse wird das Team anstelle des gesperrten Maximilian Arnolds auf den Platz führen. Kuntz räumte außerdem ein, dass die vielen Gelben Karten mit dem dritten Spiel im Hinterkopf seine Aufstellung beeinflussen könnten.
"Das war eine große Fehlleistung" "Uns hat alles gefehlt, die Konzentration, die Aggressivität, und wir können von Glück sagen, dass wir am Ende nicht fünf oder sechs Tore kassiert haben. Das war eine große Fehlleistung. Aber wir haben noch zwei Spiele. Wir müssen die Qualifikation für die nächste Runde schaffen. Wir haben ja gar keine Wahl. Und wir wollen es auch. Wir wissen, welche Qualitäten wir im nächsten Spiel brauchen." Andre-Pierre Gignac (Kapitän, Frankreich)