"Am Sonntag gehe ich ins Maracanã!" – Diese Worte aus dem Liedtext eines berühmten brasilianischen Samba-Songs, waren am Wochenende in Rio de Janeiro wieder häufig von Fussballfans zu hören, als die Massen zum Freundschaftsspiel der brasilianischen Seleção gegen England ins Stadion strömten. Am Sonntag bevölkerten 66.000 Anhänger das umgebaute Maracanã-Stadion, in dem das Finale der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014™ stattfinden wird.

Die beiden Weltmeisterteams hatten sich an dieser Spielstätte 1984 zum letzten Mal gegenübergestanden. Damals hatte England sich mit 2:0 durchgesetzt. Dieses Mal trennten sich die beiden Mannschaften mit einem 2:2-Unentschieden, die Tore erzielten Fred und Paulinho für Brasilien sowie Alex Oxlade-Chamberlain und Wayne Rooney für England. Die Partie war der große Test für das Maracanã vor dem FIFA Konföderationen-Pokal Brasilien 2013, der am 15. Juni in Brasilia mit dem Spiel Brasilien gegen Japan eröffnet wird.

Siebzehn operative Bereiche des Maracanã, die während des FIFA Konföderationen-Pokals von grundlegender Bedeutung sein werden, wurden vom Lokalen Organisationskomitee (LOK) bewertet. Im Einzelnen wurden die Bereiche Zuschauerdienste, Presse, Broadcasting, Technologie, Volunteers, medizinische Dienste, Sicherheit, Ticketing, Wettbewerbe, Hospitality, Transport, Marketing, Akkreditierung, Logistik, Protokoll, Catering sowie Reinigung und Abfallentsorgung getestet.

Lob für Stadion und AbläufeFIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke verfolgte die Partie im Stadion mit großem Interesse und war laut eigenen Angaben zufrieden mit dem, was er sah. Valcke erklärte, er fühle sich geehrt, die Partie an der Seite von Mario Zagallo anschauen zu dürfen, der 1950 beim Sieg Uruguays gegen Brasilien als Soldat seinen Dienst im Maracanã tat und später zu einer wahren Fussballlegende avancieren und vier Weltmeistertitel einheimsen sollte. "Das Stadion ist fantastisch, und die Atmosphäre bei dieser Partie war herausragend. Die Fans haben das Ganze zu einer riesigen Party gemacht. Jetzt werden wir daran arbeiten, dass beim Konföderationen-Pokal alles gut läuft."

Ricardo Trade, CEO des LOK, bewertete die Tests in Rio de Janeiro positiv: "Heute haben wir gemeinsam mit der Regierung des Bundesstaates einen enormen Sieg errungen. Alles hat gut funktioniert. Nun haben wir die Testserie abgeschlossen und werden unser Denken und Tun auf den Beginn des FIFA Konföderationen-Pokals ausrichten. Wir werden die Korrekturen vornehmen, die erforderlich sind."

Auch der brasilianische Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari war voll des Lobes für das Stadion. Laut Scolari haben auch die Spieler ihren Auftritt im Fussballtempel genossen. "Das Maracanã ist einfach legendär. Wir haben immer ein gutes Gefühl, wenn wir hier herkommen. Es ist anders. Die Spieler haben das auch so empfunden. Auf dem Spielfeld kann man fantastisch Fussball spielen, und die Kabinen sind optimal. Bis zum Konföderationen-Pokal wird alles perfekt sein. Für uns war es sehr schön, ins Maracanã zurückzukehren."

Ebenfalls zufrieden mit dem Ergebnis der Testveranstaltung war Luiz Fernando de Souza, der Vize-Gouverneur von Rio de Janeiro. Er erklärte nach dem Spiel: "Wir haben hier ein Stadion, das großen Sportlern würdig ist. Dies ist ein großes Vermächtnis. Es bietet Komfort und viel Qualität und macht jeden Fan stolz."

Beim FIFA Konföderationen-Pokal Brasilien 2013 werden außer dem Finale am 30. Juni noch weitere zwei Partien im Maracanã ausgetragen: das Spiel der Gruppe A zwischen Mexiko und Italien am 16. Juni sowie die Begegnung der Gruppe B zwischen Spanien und Tahiti am 20. Juni. Bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014™ werden dann sieben Partien im größten brasilianischen Stadion stattfinden, darunter auch das große Finale am 13. Juli um 16:00 Uhr Ortszeit.