Chammam: "Wir träumen vom Finale"
Khelil Chammam blickt zurück auf den Misserfolg seines Teams 2011 in Japan
Der Kapitän von Espérance hat für seine Teamkameraden eine Reihe guter Tipps auf Lager
Auch er träumt von einem Finale gegen Real Madrid
Der Weg von Espérance zum Titelgewinn in der CAF Champions League war durchaus steinig. Der Klub aus Tunis musste sich auf der afrikanischen Bühne gegen mehrere knifflige Gegner durchsetzen, um das Finale gegen den ägyptischen Spitzenklub Al Ahly zu erreichen. Kenner des afrikanischen Fussballs kennen die Weisheit, dass eine starke Defensive die beste Voraussetzung für den Gewinn von Titeln und Trophäen ist. Die Rolle, die Verteidiger Khelil Chammam beim Erfolg seines Teams spielte, untermauert diese Aussage eindrucksvoll.
"Der Gewinn der Champions League in diesem Jahr war etwas ganz Besonderes, denn er gelang im 100. Jubiläumsjahr des Klubs und gegen Al Ahly, ein wirklich großes Team", so Chammam im Exklusiv-Interview mit FIFA.com. "Unter all den Trophäen, die wir schon gewonnen haben, ist diese wirklich besonders, denn wir haben den Gegner nicht nur besiegt, sondern wir haben auch besser gespielt. Es war ein glücklicher Tag für Tunesien und natürlich ganz besonders für Fans von Espérance. Der Wettbewerb ist für uns wirklich außergewöhnlich verlaufen."
Die große Enttäuschung 2011
Chammam und einige seiner Teamkameraden waren schon 2011 bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft in Japan dabei. Doch es war ein kurzes Abenteuer für den Klub, der gegen den damaligen AFC-Champions-League-Sieger Al Sadd aus Katar verlor und wegen dieser Niederlage den Einzug ins Halbfinale gegen den FC Barcelona verpasste.
"Das war natürlich eine sehr große Enttäuschung", so der heute 31-jährige Kapitän. "Wir haben viel besser als Al Sadd gespielt, aber trotzdem verloren und damit den Einzug ins Halbfinale gegen den FC Barcelona verpasst. Wir sind fest entschlossen, es dieses Mal beim Turnier besser zu machen, um die Enttäuschung von 2011 hinter uns zu lassen."
Er fuhr fort: "Wir hatten uns zu sehr von dem möglichen Spiel gegen Barcelona ablenken lassen und uns nicht genug mit Al Sadd beschäftigt. Wir sind aufgetreten, als hätten wir diesen Gegner schon besiegt. Dieses Mal wird es anders laufen. Wir müssen unseren Gegnern mit Respekt entgegentreten und es ins Halbfinale schaffen. Wir wollen so weit wie möglich kommen."
Der erste Gegner von Espérance wird der Sieger des Duells zwischen Al Ain (VAE) und Team Wellington (Neuseeland) sein. "Egal, wer unser Gegner im Viertelfinale ist – es wird ein schweres Spiel", prognostiziert Chammams. "Wenn Al Ain es schafft, werden viele Fans kommen und das Team unterstützen. Das wird sie antreiben. Doch auch unsere Fans werden für uns da sein. Sie begleiten uns überall hin und wir sind sicher, dass dies auch bei der Klub-WM so sein wird."
Ratschläge vom Kapitän
Neben Chammam stehen noch drei weitere Spieler im Kader von Espérance, die bereits bei der Turnierauflage 2011 dabei waren, nämlich Moez Ben Cherifia, Sameh Derbali und Taha Yassine Khenissi. Diese erfahrenen Akteure können den anderen Teammitgliedern wertvolle Hinweise und Tipps geben, damit sich ein Fehlschlag wie 2011 nicht wiederholt.
"Wir müssen uns zunächst auf unser Viertelfinale konzentrieren und versuchen, nicht die gleichen Fehler wie 2011 zu machen", so der tunesische Nationalspieler. "Wir müssen uns ganz auf den ersten Gegner konzentrieren und uns gewissenhaft auf dieses Spiel vorbereiten. Auf dem Platz müssen wir alles geben, damit wir dieses Mal nichts zu bereuen haben."
Abschließend fügte er hinzu: "'Die Teilnahme an der FIFA Klub-Weltmeisterschaft dürfte für einige Spieler eine einmalige Sache in ihrem Leben sein. Daher müssen wir darauf achten, die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen, als wir zwar gut gespielt, aber trotzdem verloren haben. Daher müssen wir voll konzentriert sein und unser Bestes geben, um so weit wie möglich zu kommen."
Traumgegner Real Madrid
Geht Espérance mit einem bestimmten Ziel in die FIFA Klub-Weltmeisterschaft? "Wir hatten den Titelgewinn in der Champions League in dieser Saison gar nicht angepeilt. Wir wollten einfach nur so weit wie möglich kommen", so Chammam. "Es lastete nicht viel Druck auf uns. Jedenfalls haben wir einen Erfolgslauf gestartet und am Ende tatsächlich den Titel geholt. Bei der Klub-WM werden wir versuchen, es genau so zu machen. Wir setzen uns kein konkretes Ziel. Aber natürlich träumen alle davon, es ins Finale zu schaffen und gegen Real Madrid zu spielen, den Sieger der europäischen Champions League.
Ich empfinde es als großes Glück, für Espérance zu spielen. Ein wirklich großer Klub mit einem klingenden Namen, nicht nur in Tunesien, sondern in ganz Afrika. Wenn ich nicht hier spielen würde, dann hätte ich wohl nicht die Chance gehabt, 2011 an der Klub-WM teilzunehmen, und auch 2018 nicht. Ich muss allerdings eine große Verantwortung schultern. Hoffentlich holen wir dieses Mal bessere Resultate als beim letzten Mal in Japan."
Hätten Sie's gewusst?
Ali Ben Romdhan von Espérance wird hinter Cesar Huerta von Guadalajara und Vinicius von Real Madrid der drittjüngste Spieler beim Turnier sein. Ramdan wurde 1999 geboren.