Mittwoch 25 Mai 2016, 21:54

Vier Teams erstmals im Viertelfinale

Die Fussballfans in der VR China, der Republik Korea und den Vereinigten Arabischen Emiraten hatten nach der Achtelfinalrunde der AFC Champions League Grund zum Jubeln, denn diese drei Mitgliedsverbände sind jeweils mit zwei Teams im Viertelfinale der asiatischen Königsklasse vertreten. Auch Katar und Usbekistan sind in der Runde der letzten Acht noch mit je einem Vertreter dabei.

Vier asiatische Mannschaften haben erstmals in ihrer Vereinsgeschichte den Einzug ins Viertelfinale der AFC Champions League geschafft, nämlich Al Nasr, El Jaish, Lokomotiv Tashkent und Shanghai SIPG, das zum ersten Mal überhaupt an diesem Wettbewerb teilnimmt. Auch die ehemaligen Titelträger Jeonbuk Motors und Al Ain zogen in die Runde der letzten Acht ein. Dies gelang zudem auch Shandong Luneng aus der VR China sowie dem FC Seoul aus der Republik Korea, der sich allerdings erst im Elfmeterschießen gegen die Urawa Red Diamonds aus Japan durchsetzen konnte.

Das Topspiel *FC Sydney – Shandong Luneng 2:2 *Tore: Brandon O’Neill (3.) und Rhyan Grant (47.) für Sydney; Walter Montillo (12.) und Hao Junmin (90.) für Shandong Luneng

Shandong Luneng holte in Überzahl zwei Mal einen Rückstand auf und feierte am Ende dank des 2:2-Unentschieden den Einzug in die nächste Runde aufgrund der Auswärtstorregel. Im Hinspiel hatten sich die beiden Teams mit einem 1:1-Unentschieden getrennt. In der Partie gab es eine Rote Karte, einen verschossenen Elfmeter und eine überaus dramatische Schlussphase, in der die Entscheidung erst in letzter Minute fiel. Die Schützlinge von Graham Arnold hatten ihre schwere Gruppe gewonnen, in der Titelverteidiger Guangzhou Evergrande, Ex-Titelträger Urawa Red Diamonds und die Pohang Steelers standen. Nun wollte das Team mit einem Sieg im Rückspiel seinen Erfolgslauf fortsetzen. Doch am Ende hatten die Gäste das bessere Ende für sich. Joker Hao Junming bescherte seinem Team mit einem Traumtor in letzter Minute erstmals nach elf Jahren wieder den Einzug ins Viertelfinale. Beim Gesamtergebnis von 3:3 waren die zwei auswärts erzielten Tore entscheidend.

Dabei war der FC Sydney perfekt in die Partie gestartet: Brandon O'Neill jagte nach nur drei Minuten mit einem fulminanten Freistoß den Ball aufs gegnerische Tor, der vom langen Pfosten in die Maschen sprang. Die Reaktion der Gäste ließ nicht lange auf sich warten: Walter Montillo erzielte keine zehn Minuten später mit einem gefühlvollen Schuss den Ausgleich. Kurz nach der Pause gingen die Gastgeber erneut in Führung, dieses Mal durch Rhyan Grant, der aus spitzem Winkel traf. Gästetrainer Menezes setzte daraufhin voll auf Offensive und ließ nun drei Angreifer spielen. Das Risiko zahlte sich aus, als Yang Xu im Strafraum von Zac Anderson von den Beinen geholt wurde, wofür der Verteidiger von Sydney die Rote Karte sah. Tardelli trat zum Elfmeter an, doch Torhüter Vedran Janjetovic konnte den Schuss parieren. Tardellis Nachschuss klatschte dann ans Gebälk. Erst in der letzten Minute der regulären Spielzeit gelang dann Hao der Treffer zum 2:2-Ausgleich.

Die Überraschung *FC Seoul – Urawa Red Diamonds 3:2 (n.V.), (Seoul gewinnt 7:6 im Elfmeterschießen) *Tore: Dejan Damjanovic (29.), Adriano (94.), Go Yohan (120.) für FC Seoul; Tadanari Lee (112., 115.) für Urawa Red Diamonds

Dass der FC Seoul zum fünften Mal das Viertelfinale erreicht, war keine große Überraschung. Doch der Zweite von 2013 machte es enorm spannend. Die Gastgeber gingen mit einem 0:1-Rückstand aus dem Hinspiel in die Partie. In der 26. Minute gelang dem Team von Trainer Choi Yongsoo der Gesamt-Ausgleich durch ein Tor von Dejan Damjanovic. Auch nach 90 Minuten war dies der Gesamtstand, so dass die Partie in die Verlängerung ging. Nun erlebten die Fans eine unvergessliche halbe Stunde. In der Verlängerung brachte Top-Torjäger Adriano die Gastgeber mit seinem elften Tor im Wettbewerb in Führung. Dann ließ Tadanari Lee in kurzer Folge zwei Treffer für die Gäste folgen. Erst in letzter Minute sorgte Go Yohan für den neuerlichen Ausgleich. Im folgenden Elfmeterschießen hatte Seoul das bessere Ende für sich und setzte sich mit 7:6 durch.

Die anderen Partien Der iranische Nationalspieler Farzad Hatami erzielte beim 3:1-Heimsieg von Tractor Sazi gegen Al Nasr zwei Treffer. Trotzdem ziehen die Gäste ins Halbfinale ein, da sie das Hinspiel vor einer Woche mit 4:1 gewonnen hatten. Beim 2:0-Sieg von Al Ain bei Zob Ahan sorgten Lee Myungjoo und Danilo Asprilla für die beiden Treffer. Da sich die beiden Kontrahenten im Hinspiel mit 1:1 getrennt hatten, steht Al Ain im Viertelfinale.

Trotz einer 2:4-Niederlage bei Lekhwiya buchte El Jaish das Ticket für die Runde der letzten Acht. Das Hinspiel hatte El Jaish mit 4:0 für sich entschieden. Romarinho hatte bereits im Hinspiel zwei Tore erzielt und trug sich nun auch im Rückspiel in die Torschützenliste ein. Server Djeparov war an beiden Treffern von Lokomotiv Tashkent beteiligt, das sich nach torlosem Hinspiel nun vor eigenem Publikum mit 2:1 gegen Al Hilal durchsetzte. Asiens zweimaliger Fussballer des Jahres leitete den Spielzug ein, der zum Führungstreffer durch Islom Tukhtakhujaev in der ersten Halbzeit führte. Dann spielte er auch die Vorlage, die Sherzod Fayziev zum 2:0 nutzte. Der spät von Mohammed Al Shalhoub verwandelte Elfmeter war nur noch Ergebniskosmetik.

Jeonbuk Motors, Titelträger von 2006, setzte sich zu Hause mit 2:1 gegen Melbourne Victory durch und gewann somit im Gesamtergebnis mit 3:2. Das Hinspiel hatte mit einem 1:1-Remis geendet. Der brasilianische Stürmer Leonardo, der in der vergangenen Woche den Ausgleich erzielt hatte, zeichnete diesmal für beide Treffer verantwortlich. Shanghai bejubelte Wu Lei, der im Rückspiel gegen Tokio den einzigen Treffer markierte. Nach dem 1:2 im Hinspiel reichte dies dem Turnierneuling, um aufgrund der Auswärtstorregel weiterzukommen. Den entscheidenden Treffer erzielte der formstarke Stürmer erst in der Nachspielzeit, als er einen missglückten Klärungsversuch abfing und die Kugel in die Maschen beförderte.

Der Spieler des Tages In der laufenden Saison der AFC Champions League hat sich Shanghai SIPG als Team der Stunde erwiesen. Der Neuling verdankt seine Teilnahme nicht zuletzt dem Stürmerstar Wu Lei. Der 24-jährige chinesische Nationalspieler bringt es bereits auf sieben Tore im Wettbewerb. Die ersten zwei erzielte er beim 3:0-Sieg gegen den thailändischen Club Muangthong United in der Champions-League-Qualifkation, mit dem sich Shanghai SIPG erstmals für die kontinentale Königsklasse qualifizierte.

Statistik 1- Lokomotiv Tashkent ist das einzige noch ungeschlagene Team und Shanghai SIPG der einzige noch verbliebene Debütant im Wettbewerb.

Zitat "In Riyadh mussten wir wegen Al Hilals Erfahrung defensiv spielen, aber heute haben wir versucht, offensiv zu spielen. Wir hatten zuvor Freistöße trainiert, das hat uns heute einen großen Vorteil verschafft. Wir haben als Einheit gesiegt." Andrey Miklyaev (Trainer, Lokomotiv Tashkent)

Ergebnisse der Rückspiele *24. und 25. Mai*

Lokomotiv Tashkent – Al Hilal 2:1 (Gesamtresultat 2:1) Tractor Sazi – Al Nasr 3:1 (Gesamtresultat 4:5) Zob Ahan – Al Ain 0:2 (Gesamtresultat 1:3) El Jaish – Lekhwiya 2:4 (Gesamtresultat 6:4) Jeonbuk Motors – Melbourne Victory 2:1 (Gesamtresultat 3:2) Shanghai SIPG – Tokio 1:0 (Gesamtresultat 2:2, Shanghai SIPG siegt aufgrund der Auswärtstorregel) FC Seoul – Urawa Red Diamonds 3:2 (n.V.) (Gesamtresultat 3:3, Seoul gewinnt 7:6 im Elfmeterschießen) FC Sydney – Shandong Luneng 2:2 (Gesamtresultat 3:3, Shandong Luneng siegt aufgrund der Auswärtstorregel)