Dienstag 07 Dezember 2021, 18:00

Jordanien ist weiter, Ägypten nach Kopf-an-Kopf-Rennen vorn

  • Jordanien bestreitet nach Sieg gegen Palästina Viertelfinale gegen Ägypten

  • Algerien verpasst Gruppensieg aufgrund von Fairplay-Punkten und trifft auf Marokko

  • Marokko mit drittem Sieg in Folge weiter dominant

Jordanien sicherte sich als achtes und letztes Team ein Einzug ins Viertelfinale des FIFA-Arabien-Pokals 2021™. Am letzten Spieltag der Gruppenphase untermauerte Marokko seine Titelambitionen, und zwei Schwergewichte lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Tabellenführung.

Am Ende hatte Ägypten die Nase vorn und trifft in der nächsten Runde auf die Jordanier. Das Team lag bei allen maßgebenden Kriterien mit Ausnahme der Fairplay-Wertung gleichauf mit Algerien. Am Ende gaben eine Gelbe und eine Rote Karte in der Nachspielzeit den Ausschlag zugunsten der Pharaonen.

Die Algerier treffen nun auf eine marokkanische Mannschaft, die ausgeruht und voller Selbstvertrauen in die Partie gehen dürfte. Schließlich gelang den Marokkanern praktisch mit einer B-Elf der dritte Sieg in Folge ohne ein einziges Gegentor. Libanon verabschiedet sich mit einem Sieg gegen Sudan erhobenen Hauptes aus dem Turnier, während Saudiarabien und Palästina ihre Hoffnungen begraben mussten.

FIFA.com beleuchtet den Abschluss einer an Dramatik und Spannung kaum zu überbietenden Gruppenphase.

Ergebnisse

Denkwürdige Momente

Rekordbrecher füllt Lücke bei Jordanien Als das jordanische Team für das Teamfoto vor dem Anstoß posierte, hielten die Spieler hat Trikot mit der Nummer neun in die Höhe. Damit zollten sie ihrem Stürmer und Kapitän Baha Faisal Tribut, der bei der Niederlage gegen Marokko schon früh verletzt vom Platz musste und bei dem später eine schwere Bänderverletzung diagnostiziert wurde. Wenn Faisal wegen dieser Solidaritätsbekundung das Herz aufging, dann dürfte er angesichts des darauffolgenden Auftritts in Begeisterungsstürme ausgebrochen sein. In Abwesenheit des Kapitäns sorgte nämlich ein anderer Leistungsträger des Teams für Inspiration. Als Hamza Al Daradreh den Ball nach einer Hereingabe von Yaseen Bakheet zum 2:0 im Tor versenkte, beruhigte er damit nicht nur die Nerven der Jordanier, sondern avancierte mit 32 Treffern auch zum ewigen Rekordtorschützen seines Landes. Al Daradreh machte sich seinerzeit beim AFC Asien-Pokal 2015 einen Namen, den er mit vier Treffern als bester Torschütze der Al Nashama abschloss. Wie es der Zufall will, erzielte er all diese Treffer gegen Palästina.

Marokkos Reservetalente Hussein Ammouta veränderte das marokkanische Team für die heutige Begegnung mit Saudiarabien auf nicht weniger als neun Positionen – und die Spieler aus der zweiten Reihe sicherten sich trotzdem verdient den Sieg. Es war eine weitere Demonstration der Stärke Marokkos, das die Gruppenphase mit neun Punkten, neun Toren und keinem einzigen Gegentor beendet. Diese Statistik spiegelt die Realität einer Gruppe wider, in der das beeindruckende Aufgebot von Ammouta sich schlicht als eine Klasse besser erwiesen hat. Die Marokkaner sind damit das einzige im Turnier verbleibende Team, das noch ohne Gegentor ist. Jetzt stehen natürlich größere Herausforderungen an, aber bei der derzeitigen Form scheint Marokko das Team zu sein, das es zu schlagen gilt.

Späte Karten fatal für Les Verts 40 Minuten lang sah es ganz so aus, als sollte Algerien gegen den Erzrivalen als Sieger vom Platz gehen und sich den Gruppensieg sichern. Dann deutete weitere 40 Minuten lang alles darauf hin, als müsste man den Gruppensieger tatsächlich per Losentscheid ermitteln, was ausgesprochen selten vorkommt. Doch tief in der Nachspielzeit, als die beiden nordafrikanischen Giganten nach Punkten, Tordifferenz, erzielten Toren und Fairplay-Punkten gleichauf lagen, kassierte El Arabi Soudani eine Gelbe Karte, die das letztgenannte Kriterium zugunsten der Pharaonen kippen ließ. Der Platzverweis für Yacine Titraoui besiegelte dann ein Ergebnis, das vor Turnierbeginn wohl kaum jemand erwartet hätte.

Zedern feiern im "roten Nebel" Rote Karten gab es bei diesem Turnier nicht zu knapp, und selbst die Partie Libanon gegen Sudan, die eigentlich fast schon ein Freundschaftsspiel war, da beide Teams bereits ausgeschieden waren, blieb davon nicht verschont. Beide Teams beendeten das Duell mit zehn Mann. Nur zwölf Minuten, nachdem der Libanese Abih Ataya den Platzverweis kassiert hatte, wurde auch Ahmed Ibrahim vorzeitig unter die Dusche geschickt. In der Schlussphase behielten die Zedern jedoch die Nerven, fuhren den ersten Sieg bei diesem Turnier ein und kehren erhobenen Hauptes und mit gestärkter Moral nach Hause zurück.

Statistik

3 – Saudiarabien kehrt sieglos nach Hause zurück, obwohl das Team in der Gruppenphase nur drei Gegentreffer kassiert hat, alle durch Spieler, die dort keine Unbekannten sind. Karim El Berkaoui (Marokko), der auf Vereinsebene für den saudischen Klub Al-Raed spielt, erwies sich heute als fatal. Mohammed Rashid, der Torschütze Palästinas beim 1:1-Unentschieden zwischen den beiden Teams, spielte vor seinem Wechsel im Juni für Al Jeel. Und der dritte Torschütze war im Königreich am besten bekannt und wenig begeistert von seinem Treffer. Der saudische Innenverteidiger Khalifah Al-Dawsari hatte das Leder bei der Auftaktniederlage gegen Jordanien nämlich ins eigene Tor befördert.

Zitat

"Wir mussten heute aufgrund von Sperren und Verletzungen auf einige Spieler verzichten. Trotzdem und trotz des großen Drucks, unter dem wir standen, haben wir eine gute Leistung abgeliefert. Das Weiterkommen ist ein hervorragendes Ergebnis, wenn man die Herausforderungen berücksichtigt, mit denen wir konfrontiert waren." Adnan Hamad (Trainer, Jordanien)

So geht es weiter

Freitag, 10. Dezember (alle Anstoßzeiten in Ortszeit)

Viertelfinale Tunesien – Oman (Education-City-Stadion, 18.00 Uhr) Katar – VAE (Al-Bayt-Stadion, 22.00 Uhr)