Australien war Gastgeber für das jüngste Trainerausbildungs-Entwicklungsprogramm der FIFA
FIFA-Instrukteure führten einen intensiven fünftägigen Kurs im Unterrichtsraum und auf dem Spielfeld durch
Trainerinnen vor der FIFA Frauen-WM 2023 im Fokus
"Wenn wir bessere Trainerinnen und Trainer haben, dann bekommen wir auch bessere Spielerinnen." Dies mag eine recht einfache Aussage sein, doch die Worte des Technischen Experten der FIFA Dany Ryser bringen das langfristige Ziel und das Engagement des Weltverbandes auf den Punkt, das Niveau des Fussballs überall auf der Welt kontinuierlich zu verbessern.
Australien war das jüngste Land, in dem das Trainerausbildungs-Entwicklungsprogramm der FIFA stattfand. Weitere derartige Aktivitäten sind geplant, um den gestiegenen technischen Standards gerecht zu werden, ganz im Sinne der Vision 2020-2023 des FIFA-Präsidenten.
Die australische Version zeichnete sich durch ein höheres Maß an Inklusivität für weibliche Trainer aus. Fussball-Australien hatte einen Frauenanteil von 50 Prozent unter den Teilnehmern und will bis 2027 die Geschlechterparität bei den Spielern erreichen. Dieses Ziel ist Teil des Legacy-Plans für das Land, das sich zusammen mit Neuseeland darauf vorbereitet, die Welt bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ im nächsten Jahr zu empfangen. "In dieser Woche haben wir eine Reihe von Trainerausbilderinnen und -förderinnen gesehen, die gerade erst ihren Weg in der Ausbildung beginnen", sagte Rae Dower, Australiens U-17-Nationaltrainerin und Technische Beraterin für Frauenfussball bei Football Australia. "Im Trainingsbereich ist es sehr wichtig, mehr Trainerausbilderinnen zu bekommen, damit Frauen im Fussball gefördert werden und in Führungspositionen gelangen können.
Wir wollen bis 2023 und darüber hinaus eine Steigerung der Anzahl der Frauen im Fussball. Selbstverständlich wird es viel Rummel um das Turnier selbst geben, doch wir wollen, dass die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft auch langfristige Auswirkungen auf den Fussball hat. "Wenn wir das Ziel einer 50:50-Beteiligung bei den Spielerinnen erreichen wollen, müssen wir auch die Anzahl der Trainerinnen betrachten, in die wir investieren müssen. Wenn wir in Trainerinnen und deren Ausbildung investieren, hoffen wir, dass wir bessere Trainerinnen bekommen, was wiederum bedeutet, dass die Spielerinnen zu besseren Spielerinnen ausgebildet werden." Für viele Trainerinnen, die an dem fünftägigen Theorie- und Praxiskurs in Sydney teilnahmen, war das Gleichgewicht der Geschlechter eine neue Erfahrung, die die Dynamik veränderte und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern neue Perspektiven eröffnete.
"Es ist wichtig, dass es immer mehr Trainerinnen gibt, damit Spielerinnen nach ihrer aktiven Karriere die Möglichkeit haben, eine Trainerlaufbahn einzuschlagen", sagte Annick Fokchak, Talent Development Pathways Manager für Mädchen bei Football Victoria. "Ich denke, es ist wichtig, ein 50:50-Gleichgewicht zu haben, aber ich denke, es ist genauso wichtig, dass sowohl Männer als auch Frauen ihr Wissen in das Spiel einbringen, und nicht nur in den weiblichen Bereich. Vielleicht können Frauen auch in den Männerbereich gehen und dort trainieren. Warum nicht?" Trevor Morgan, technischer Leiter von Football Australia, sagt, dass es in einem so großen Land, das sich über ein so großes Gebiet erstreckt, besonders wichtig ist, eine qualifizierte Kerngruppe von Trainerausbildern aufzubauen. "Derzeit genießen unsere Trainerförderung und unsere Trainerausbildungskurse weltweit hohes Ansehen, aber sie müssen auch weiterentwickelt werden. Der Fussball entwickelt sich ständig weiter, er ist immer in Bewegung, und es ist daher wichtig, dass auch wir uns weiter bewegen.
Australien war Gastgeber für das jüngste Trainerausbildungs-Entwicklungsprogramm der FIFA
Eine der wichtigsten Lehren aus der COVID-19-Pandemie besteht darin, dass wir [Online]-Technologien nutzen können, um Menschen miteinander zu verbinden und so Kurse für Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem ganzen Land durchführen können, ohne dass sie anreisen müssen. Wenn sie dann Betreuung, Hilfe und Unterstützung bei der weiteren Entwicklung brauchen, haben wir Leute vor Ort, die ihnen helfen können." Morgan fügte hinzu, dass der Lehrgang genau zum richtigen Zeitpunkt stattfand, um die Ausrichtung der FIFA Frauen-WM zu optimieren, sowohl was die Teilnahme als auch die erforderliche Anzahl an qualifizierten Trainerinnen betrifft. "Bei einem so großen Turnier wie einer Weltmeisterschaft und insbesondere bei der gemeinsamen Ausrichtung einer FIFA Frauen-WM mit einer anderen Konföderation (Ozeanische Fussball-Konföderation) werden die Augen der Welt für etwas mehr als einen Monat auf Australien und Neuseeland gerichtet sein. In dieser Zeit haben wir die große Chance, sicherzustellen, dass die Schlüsselbotschaften und die wichtigsten Entwicklungen unseres Sports von der Öffentlichkeit, die sich nicht immer auf Fussball konzentriert, deutlich wahrgenommen werden."