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Freitag 11 Juli 2025, 00:00

„Fantastischer Fussball“: Wenger, Martínez und Klinsmann analysieren die FIFA Klub-Weltmeisterschaft 2025™

  • Technische Studiengruppe der FIFA mit zweiter Analyse des bahnbrechenden Turniers in den USA

  • Portugals Trainer Roberto Martínez beeindruckt von „unterschiedlichen Spielstilen“ südamerikanischer und europäischer Teams

  • Weltmeister Jürgen Klinsmann: „durchweg fantastischer Fussball“

Die technische Studiengruppe der FIFA (TSG) hat ihre zweite Analyse der FIFA Klub-Weltmeisterschaft 2025™ vorgestellt. Die Mitglieder loben das neue Turnier in den USA für seinen „fantastischen Fussball“ und die „unterschiedlichen Spielstile“. Die Gruppe erklärte ausserdem, die Anpassungsfähigkeit der Teams habe eine entscheidende Rolle gespielt und das bahnbrechende Turnier mit 32 Teams liefere wichtige Erkenntnisse für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 26™, die von den USA, Kanada und Mexiko gemeinsam ausgerichtet wird..

Für Roberto Martínez, der Portugal im Juni zum zweiten Titelgewinn in der UEFA Nations League führte, war das Turnier aufgrund der unterschiedlichen Spielstile besonders faszinierend. „Wir haben gesehen, dass die südamerikanischen Teams sich nach Ballverlusten auf ihre Positionen zurückziehen und nicht darauf aus sind, den Ball schnell zurückzuerobern“, erklärte er. „Die europäischen Teams wie Manchester City und insbesondere Bayern München, PSG und Chelsea wollen den Ball hingegen mit starkem Gegenpressing schnell zurückerobern und verteidigen sehr hoch. Wichtig ist nicht der Stil, sondern den eigenen Stil perfekt umzusetzen.“

FIFA Technical Study Group Media Briefing

Klinsmann, der mit der Bundesrepublik Deutschland 1990 in Italien Weltmeister wurde und später die Nationalteams Deutschlands, der USA und der Republik Korea trainierte, fügte hinzu: „Ich finde, die südamerikanischen Klubs haben bei diesem Turnier eine fantastische Einstellung gezeigt und bewiesen, dass sie hervorragende Teams sind. Auch die europäischen Teams haben – nach einem etwas verhaltenen Auftakt, wie ich finde – ihr Können gezeigt. Sie haben das Turnier angenommen, und wir haben durchweg fantastischen Fussball gesehen.“

Laut Arsène Wenger, FIFA-Direktor für globale Fussballförderung, war die Reaktion der Klubs ausgesprochen positiv. „Ich würde sagen, die Qualität des Turniers war herausragend. Ich habe viele Klubs besucht, und bei einigen hätte sich auch so eine Art Saisonabschlussgefühl einstellen können – aber das war überhaupt nicht der Fall. Ich war wirklich überrascht. Alle waren hoch motiviert“, erklärte er.

Der ehemalige Schweizer Nationaltorwart Pascal Zuberbühler zeigte sich beeindruckt vom Spiel der Torhüter in Ballbesitzphasen. „Sehr viele Torhüter sind am Spielaufbau beteiligt“, so Zuberbühler. „Torhüter sind ungemein wichtig, nicht nur, um Tore zu verhindern, sondern vor allem auch als elfter Feldspieler. Das ist ganz deutlich geworden, und wir haben gesehen, dass mehrere Torhüter dem eine hohe Priorität einräumen.“

Martínez und Klinsmann erklärten übereinstimmend, dass sich Anpassungsfähigkeit bei diesem Turnier als fundamental herauskristallisiert hat – eine wichtige Lektion für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 26™. Insbesondere Martínez betonte, dass man auf Wetterunterbrechungen vorbereitet sein müsse, die den Spielverlauf verändern könnten. „Es ist ganz wichtig, mit solchen Unterbrechungen umgehen zu können, an die wir in Europa nicht gewöhnt sind“, sagte er. „Ich war überrascht, welche Auswirkungen eine solche Wetterunterbrechung auf die Leistung hat. Darauf müssen die Teams vorbereitet sein. Das ist der grösste Unterschied, der mir aufgefallen ist.“

Laut Klinsmann, der sich an seine eigene Erfahrung in der enormen Hitze von Dallas bei der WM 1994 erinnerte, müssen die Teams bereit sein, mit schwierigen Bedingungen zurechtzukommen, ohne in Selbstmitleid zu verfallen. „Es gehört einfach zum Job, bei Turnieren an unterschiedlichen Orten zu spielen und mit den jeweiligen Umständen klarzukommen. Es geht also um Anpassung“, so Klinsmann. „Es wird immer Dinge geben, die für die Teams oder die beteiligten Personen nicht perfekt sind. Wichtig ist, wie ich mit diesen Dingen umgehe. Wie kann ich für mein Team ein Umfeld schaffen, in dem die Spieler zu der Jahreszeit, in der diese fantastische WM stattfindet – also im Juni/Juli 2026 – ihre Leistung abrufen können?“

FIFA Technical Study Group Media Briefing

Der ehemalige argentinische Mittelfeldspieler Esteban Cambiasso wies darauf hin, dass die südamerikanischen Teams während der FIFA Klub-Weltmeisterschaft™ gegen stärkere Gegner antreten mussten als zu Hause, was Anpassungen erforderte. „Normalerweise bestimmen diese Teams in ihren Ländern und auf ihrem Kontinent das Geschehen, aber hier müssen sie anders spielen, weil sie gegen die wichtigsten Teams der Welt antreten, nämlich gegen die europäischen Klubs“, erklärte er und fügte hinzu, dass Flamengo eine Ausnahme bilde und als einziges Team an seinem gewohnten Spielstil festgehalten habe.

Arsène Wenger, FIFA-Direktor für globale Fussballförderung, erklärte, die Hitze habe sich nur „ganz minimal“ ausgewirkt und die Spieler seien gut darauf vorbereitet gewesen. Die Auswirkungen seien durch Kühlpausen und bis zu fünf Auswechslungen pro Team sowie eine sechste in der Verlängerung abgemildert worden.

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Darüber hinaus erklärte er, die Reaktion des Publikums und die Zuschauerzahlen – 22 Spiele mit mehr als 50 000 Zuschauern bis einschliesslich der Halbfinals – seien ein Beleg dafür, dass es Bedarf für dieses Turnier gebe.

„Letztendlich sind die Menschen das Zünglein an der Waage: Kommen sie, um sich die Spiele anzuschauen oder nicht?“, fragte er. „Die Klub-Weltmeisterschaft ist weltweit ein Muss, denn jeder will wissen, wie gut er ist, und es gibt nur diese eine Möglichkeit, gegen die Besten der Welt anzutreten. Ausserdem hat so jeder die Chance, Weltmeister zu werden. Der dritte Aspekt ist, dass wir damit die Möglichkeit bekommen, weltweit starke Einheiten zu entwickeln, starke Klubs mit mehr finanziellen Mitteln. Derzeit ist das nicht der Fall. Wir hoffen also, auch dazu einen Beitrag leisten zu können.“