Erstmals wird im Vorfeld einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ ein Kontrollsystem eingesetzt, das ordnungsgemäße Arbeitsbedingungen bezüglich der für die Veranstaltung gebauten oder renovierten Stadien gewährleisten soll. Der Antrittsbesuch der von der FIFA und dem Lokalen Organisationskomitee für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ (LOK) geführten Initiative fand am 28. April im Luschniki-Stadion in Moskau statt. Auf Betreiben der Internationalen Arbeitsorganisation ist dieses Datum seit 2003 der Tag der Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. Ab sofort werden sämtliche Stadien für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ regelmäßig alle drei Monate besucht.
Die FIFA und das LOK Russland 2018 LOC haben mit dem Klinsky-Institut für Arbeitsschutz und Arbeitsbedingungen eine unabhängige Drittpartei mit der Überwachung der Arbeitsbedingungen in und an den zehn Stadien für die FIFA Fussball-WM 2018 beauftragt, die sich aktuell im Bau befinden oder umfassend renoviert werden. So sind beispielsweise die Instandsetzungsmaßnahmen am Luschniki-Stadion, in dem sowohl das Eröffnungs- als auch das Endspiel der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ stattfinden, genau so aufwändig wie ein Stadionneubau. Entsprechend haben die Fachleute dort eine ganze Reihe von Aspekten untersucht, angefangen bei Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz über Brand- und Unfallschutz bis hin zu Arbeitsverträgen, Einstellungs- und Entlassungsverfahren, Löhnen und Sozialleistungen, Arbeitsbedingungen, Arbeitszeiten, Arbeitnehmerrechten und Unterbringung.
"Das LOK bewegt sich damit im Rahmen der schon 2015 verabschiedeten Nachhaltigkeitsstrategie für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™", erklärte Milana Verkhunova, die innerhalb des LOK für Nachhaltigkeit zuständig ist. "Es setzt systematisch Maßnahmen für ordentliche Arbeitsbedingungen, Gesundheit und Sicherheit um. Unser Ziel ist es, die Schaffung und den Erhalt ordentlicher Arbeitsbedingungen samt Gesundheit und Sicherheit auf den Baustellen der WM-Stadien zu fördern. Alle an Bau und Renovierung der WM-Stadien Beteiligen unterstützen dieses Ziel."
Vertreter des Klinsky-Instituts machten sich zunächst mit den Gesundheits- und Sicherheitsunterlagen vertraut, die Generalunternehmer und Subunternehmer den jeweiligen Arbeitern zur Verfügung gestellt haben. Danach inspizierten sie Baustelle und Infrastruktur und führten Gespräche mit Mitarbeitern und leitenden Angestellten der Bauunternehmen. Die Kontrollmethoden für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ entsprechen dabei den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation für ordnungsgemäße Arbeitsbedingungen, wie sie von der Russischen Föderation ratifiziert wurden. Sie entsprechen sowohl russischem Recht als auch den FIFA-Statuten.
"Die FIFA will ihren Menschenrechtsansatz weiter entwickeln", betont Federico Addiechi, FIFA-Direktor für Nachhaltigkeit. "Deshalb sind wir sehr stolz darauf, dass wir zusammen mit dem LOK im Luschniki-Stadion unser eigenes unabhängiges Kontrollsystem eingeführt haben. Es markiert den Beginn eines Prozesses, von dem wir überzeugt sind, dass er uns helfen wird sicherzustellen, dass die Arbeitsrechte von Beschäftigten an allen Stadien für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ eingehalten werden."
Das Kontrollsystem ist das Ergebnis von Bemühungen, die im September 2015 ihren Anfang genommen haben. Damals führten LOK und FIFA eine Umfrage durch, in deren Rahmen die mit Bau und Renovierung der Stadien für Russland 2018 betrauten Unternehmen selbst Arbeitsbedingungen, Gesundheit und Sicherheit bewerten sollten. Im nächsten Schritt folgte im Februar 2016 eine Begehung des Stadions in Sankt Petersburg mit Vertretern der BHI (Bau- und Holzarbeiter Internationale) sowie der russischen Bauarbeitergewerkschaft. Im März gab es dann ein Seminar zu ordnungsgemäßen Arbeits-, Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen während des Baus der Stadien für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™, an dem auch die Internationale Arbeitsorganisation und Sozialpartner teilnahmen.