Mehr als 1000 ehrenamtliche Helfer bei fröhlicher Feier in Doha
FIFA.com sprach am Internationalen Tag des Ehrenamtes mit drei besonderen Personen
Wiedervereinigung einer Familie und Hilfe von der Fanbewegung der FIFA
Der Internationale Tag des Ehrenamtes wurde gestern beim FIFA-Arabien-Pokal gebührend gefeiert. Da beim Volunteer-Programm dieses Turniers 92 Nationalitäten vertreten sind, lag die Betonung auf "international". Der Sonntag war inmitten der hektischen Gruppenphase spielfrei und bot daher eine perfekte Gelegenheit, den 5000 ehrenamtlichen Helfern zu danken, die laut FIFA-Präsident Gianni Infantino das "Herzblut" des Turniers sind. Anerkennung für die Ehrenamtler gab es im Rahmen einer fröhlichen Feier mit Kuchen und Getränken und der Möglichkeit, sich mit der Trophäe des FIFA-Arabien-Pokals ablichten zu lassen. Mehr als 1000 ehrenamtliche Helfer fanden sich anlässlich der Feierlichkeiten im Doha Exhibition Center ein, darunter ein besonderes Duo aus Mutter und Sohn. Erstere hatte Anfang der Woche mit FIFA.com gesprochen und uns eine berührende Geschichte über die Auswirkungen des Programms für ehrenamtliche Helfer auf ihr Leben erzählt. Dabei stand nach dreijähriger Trennung ein emotionales Wiedersehen mit ihrem jüngsten Sohn an.
Die aus Simbabwe stammende Rufaro Chindalo erklärte, wie es zum Wiedersehen der beiden beim FIFA-Arabien-Pokal kommen würde, nachdem Sohn Kundai sich erfolgreich um einen Einsatz als Volunteer beworben hatte. Der heiß ersehnte Moment am Flughafen, von dem sie seit Monaten geträumt hatte, wurde all ihren Hoffnungen und Erwartungen gerecht. "Es war wirklich fantastisch", meint Rufaro strahlend. "Es war nicht einfach für ihn, herzukommen – zweimal konnte er den Flug nicht antreten, weil es zu Hause Beschränkungen gab. Da machst du dir langsam Sorgen. Aber im dritten Anlauf hat er es geschafft, nach Katar zu kommen, und ich muss der FIFA und den Leuten hier in Katar für ihre Unterstützung dabei danken." "Er ist letzten Monat 20 geworden, und ich habe 20 Rosen mit zum Flughafen genommen, um ihn im Land willkommen zu heißen. Es war sehr emotional, ein schönes Wiedersehen. Er ist seit unserem letzten Treffen so viel erwachsener geworden – und er ist jetzt größer als ich! [Lacht] Als ich ihn gesehen habe, dachte ich: 'Ist das wirklich mein Sohn?'"
"Ich habe mich sehr gefreut, sie wiederzusehen", meint Kundai. "Wir waren so lange getrennt und ich habe darauf gehofft, als ich mich als Helfer aus dem Ausland beworben habe. Ich habe das wegen meiner Mutter gemacht." Allerdings hat ihn nicht nur die Aussicht auf ein Wiedersehen mit Rufaro inspiriert, sondern auch ihre aufrüttelnden und enorm positiven Worte über die Vorzüge der ehrenamtlichen Arbeit. Die ehemalige Lehrerin, die sich auf Gebärdensprache spezialisiert hat, hatte erklärt, die Erfahrung hätte bei ihr die Verwandlung von einer "Raupe in einen Schmetterling" bewirkt. Jetzt freut sie sich darüber, dass ihr Sohn auf die gleiche Weise profitieren kann. "Durch ehrenamtliche Arbeit bekommst du so viel Lebenskompetenzen", meint sie begeistert. "Natürlich investierst du Zeit. Aber du bekommst so viel zurück, und das wird einfach wunderbar für ihn werden, weil er etwas über Dinge wie Entscheidungsfindung, Zeitmanagement, Durchsetzungsvermögen und den Austausch mit anderen Kulturen lernen wird. Die ehrenamtliche Arbeit wird ihn zu einem besseren Menschen machen.
Fanbewegung vertreten
Während Rufaro als Teamleiterin für Personalmanagement im Al-Janoub- und Education-City-Stadion tätig ist, wurde Kundai die Aufgabe zugeteilt, sich im Al-Thumama- und Ras-Abu-Aboud-Stadion um Fanbelange zu kümmern. Dieselbe fanbezogene Rolle übernimmt eine weitere ehrenamtliche Helferin, mit der wir ins Gespräch kamen, nämlich die ebenso begeisterte Nassima Boulait. Die Marokkanerin gehörte bei der gestrigen Feier zu einer recht großen Gruppe, die nicht nur die Gemeinschaft der ehrenamtlichen Helfer vertritt, sondern gleichzeitig auch die Fanbewegung der FIFA. "Dies ist mein erstes Turnier als Volunteer. Bevor ich mich angemeldet habe, bin ich der Fanbewegung beigetreten. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie viel Spaß mir das Ganze macht", so Boulait (im Bild oben hintere Reihe, ganz rechts). "Das ist etwas Besonderes für mich, weil es der erste FIFA-Arabien-Pokal ist, eine große Sache für meine Region und dann ist natürlich auch noch das Nationalteam meines Landes dabei. Und sie spielen wirklich gut!" [lacht] Marokko bietet tatsächlich eine Glanzleistung und könnte durchaus die Trophäe gewinnen. Aber ganz unabhängig davon, wie die Marokkaner sich in den K.-o.-Runden schlagen, ist Boulait genau wie ihre Freunde und Kollegen aus Simbabwe überzeugt davon, vom FIFA-Arabien-Pokal unvergessliche Erinnerungen mitzunehmen. "Es ist wirklich eine fantastische soziale Erfahrung", meint sie lächelnd. "Ich habe hier einige Freunde von der Fanbewegung getroffen, die ich vorher immer nur bei Zoom-Meetings gesehen hatte. Die Fanbewegung ist wie eine Familie, und das gilt auch für die Volunteers. Dieses Erlebnis werde ich nie vergessen."