In Serbien wurde mit Hilfe der FIFA eine neue U-17-Frauenliga gestartet
Der Wettbewerb ist von großer Bedeutung für den Frauenfussball in Serbien
Bojana Veselinović: "Die Unterstützung der FIFA ist sehr wichtig“
Bereits 2017 schwärmte die serbische Nationalspielerin Jovana Damnjanović im Interview mit FIFA.com über die hohe Anzahl großer Talente in ihrem Heimatland. "Wir haben super talentierte Mädchen und Spielerinnen, das ist unglaublich. Aber es fehlt noch einiges in den Bereichen Struktur, Professionalismus oder Trainern", sagte die Bayernspielerin damals. Seitdem ist viel geschehen. Mit Hilfe der FIFA startete im September 2022 unter dem Dach des serbischen Fussballverbandes die neue Cadet League of Serbia, ein Wettbewerb für Mädchen bis 17 Jahre und von großer Bedeutung für die Entwicklung des Frauenfussballs in dem Land.
"Die Idee, eine Jugendliga zu gründen, wurde von den Frauenvereinen mit Begeisterung aufgenommen", erzählt Bojana Veselinović, Teammanagerin der Frauennationalmannschaft und Leiterin für die Entwicklung des Frauenfussballs in Serbien, im Gespräch mit FIFA.com.
"Wir haben zwölf Vereine ausgewählt, die sich in zwei Divisionen aufteilen, um die Reisezeit zu verkürzen. Wir haben die von der FIFA zur Verfügung gestellte Ausrüstung offiziell verteilt, und am Ende der Saison (Frühjahr 2023) wird der serbische Fussballverband das Endspiel (Sieger der Divisionen) im Sportzentrum des Verbandes ausrichten“, führt sie weiter aus. Danach wird neben der Umsetzung auch analysiert, ob die Anzahl der Mannschaften ausreicht und diese erhöht werden kann.
Maßgeblichen Anteil an der Implementierung der neuen U-17-Frauenliga hat die FIFA, und Veselinović unterstreicht die Rolle des Weltverbandes, wenn es um den Frauenfussball geht. "Die Unterstützung der FIFA ist mehr als bedeutend. Die Frage ist, ob irgendeines der Projekte ohne die Unterstützung der größten Fussballinstitution überhaupt möglich wäre. Wenn die FIFA den Frauenfussball weiterhin unterstützt, bin ich mir sicher, dass die Zukunft rosig ist. Die Mädchen in Serbien haben dies bereits erfahren, denn sie können jetzt sowohl in kleineren Städten als auch in Dörfern Fussball spielen. Das hat sich auch auf den Seniorenfussball ausgewirkt, weil wir jetzt eine viel größere Basis haben. Und wir haben gerade erst angefangen..."
Damit spielt sie erneut auf die positiven Veränderungen der vergangenen Jahre an. So wurde zum Beispiel die Kampagne "Fussball ist für Mädchen“ ins Leben gerufen, viel in die Ausbildung von Trainerinnen investiert, und die Vereine auf verschiedene Weise finanziell unterstützt. Auch hier spielt die FIFA eine Rolle. Lidija Stojkanovic, Trainerin der U-19-Frauennationalmannschaft nimmt an der zweiten Auflage des FIFA Trainerinnen-Mentorenprogramms teil.
"Das Hauptziel ist es, die Zahl der Spielerinnen zu erhöhen. Seit wir begonnen haben, verstärkt an der Entwicklung des Frauenfussballs zu arbeiten, haben wir große Fortschritte erzielt. Angesichts der Tatsache, dass der serbische Fussballverband 2014 mit Unterstützung der FIFA die Development League für Mädchen (bis 15 Jahre) ins Leben gerufen und mit diesem Projekt Erfolge erzielt hat, haben wir beschlossen, dass im Rahmen der neuen Strategie für den Frauenfussball der Prozess der Entwicklung von Mädchen für den Seniorenfussball fortgesetzt werden muss", hebt Veselinović hervor.
Wie richtig sie mit ihren Aussagen liegt, belegen die jüngsten Erfolge der Nationalmannschaft. Unvergessen der 3:2-Sieg Serbiens gegen Deutschland in der Qualifikation für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023. Zwei Treffer gingen dabei auf das Konto von Damnjanovic. "Wir waren kurz davor, uns für die Frauen-Weltmeisterschaft zu qualifizieren, was in unserer Geschichte noch nie vorgekommen ist. Ich bin sicher, dass der Frauenfussball in Serbien im Falle einer Teilnahme an der Europa- oder Weltmeisterschaft einen unglaublichen Aufschwung erleben würde. Wir sind ein kleines Land, aber voller talentierter Sportlerinnen, und jeder Erfolg wird wie ein Nationalfeiertag gefeiert."