3:2-Sieg in der Nachspielzeit
Ricardinho war der Star des Turniers
Russland sicherte sich in Slowenien den dritten Platz
Der portugiesische Fussball konnte einen weiteren Erfolg verbuchen. Nach dem ersten Titelgewinn bei der FIFA Beach-Soccer-Weltmeisterschaft 2015 und dem Sieg bei der UEFA EURO 2016 fügten die Portugiesen ihrer Erfolgsbilanz nun den Titel bei der Futsal-Europameisterschaft hinzu. Das Turnier fand im Zeitraum vom 30. Januar bis zum 10. Februar in Ljubljana (Slowenien) statt.
Besondere Anerkennung verdienen die Portugiesen angesichts der Tatsache, dass sie sich im Finale nach Verlängerung gegen Titelverteidiger Spanien durchsetzen konnten. Die Spanien können bereits sieben Titelgewinne für sich verbuchen und waren dem Nachbarn im entscheidenden Spiel der Auflage von 2010 zum Verhängnis geworden.
Dies war der bis dato beste Auftritt Portugals auf dem europäischen Parkett. Allerdings hatten die Portugiesen bei der FIFA Futsal-Weltmeisterschaft Kolumbien 2016 bereits mit einem vierten Platz aufhorchen lassen.
Ricardinho – der Beste
Mit dem Titelgewinn spielte Ricardinho sich endgültig ins Rampenlicht. Er gilt bereits seit einigen Jahren als einer der talentiertesten Spieler dieser Variante und ist unumstrittener Führungsspieler seines Teams.
Meilensteine der Nummer zehn in Slowenien
Er wurde als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet; die Auszeichnung wurde zum ersten Mal vergeben
Mit sieben Treffern war er bester Torschütze der Endrunde
Mit insgesamt 22 Treffern ist er schon jetzt Rekordtorschütze in der ewigen Liste der Endrunde
"Ich war überzeugt davon, dass dies unser Jahr werden würde... Jeder Einzelne hat sich auf individueller, kollektiver und taktischer Ebene mächtig ins Zeug gelegt. Das hat sich ausgezahlt. Wir sind die Besten und werden das genießen", so der Kapitän.
Auch Bruno Coelho leistete einen entscheidenden Beitrag. Als einziger Spieler traf er bei allen fünf Siegen der Portugiesen in die Maschen und wurde mit sechs Treffern zweitbester Torschütze des Turniers.
Das Finale in fünf Momenten
In der 59. Sekunde erzielte Ricardinho das schnellste Finaltor aller Zeiten.
Spanien riss das Ruder mit Treffern von Tolrá und Lin herum.
Bruno Coelho erzwang zwei Minuten vor Schluss mit dem Ausgleichstreffer zum 2:2 die Verlängerung.
Ricardinho musste in der Verlängerung verletzungsbedingt vom Platz.
Bruno Coelho erzielte 55 Sekunden vor Schluss den Siegtreffer von der zweiten Strafstoßmarke aus, nachdem Spanien die maximale Anzahl an Fouls erreicht hatte.
Die anderen Teams
Spanien bleibt die große Macht des europäischen Futsal: Das Team stieß bislang bei allen Auflagen mindestens bis ins Halbfinale vor und unterlag bei neun Endspielteilnahmen erst zum zweiten Mal. (Das vorherige Mal war 1999.)
Russland, das bereits seit einiger Zeit im Futsal zu begeistern weiß, verpasste den vierten Finaleinzug in Folge und den zweiten Titelgewinn nach 1999. Allerdings konnte sich das Team nach einem 1:0-Erfolg im Spiel um Platz drei gegen Kasachstan den letzten Platz auf dem Treppchen sichern.
Die Kasachen konnten ihrerseits mit dem zweiten Halbfinaleinzug in Folge die Erwartungen erfüllen. Dort hätten sie um ein Haar einen Überraschungserfolg gegen Spanien gelandet, das sich am Ende im Sechsmeterschießen durchsetzte.
Auch Gastgeber Slowenien, das nach 2014 zum zweiten Mal das Viertelfinale erreichte, und Frankreich, das bei seinem Endrundendebüt ein Remis gegen die Spanier herausspielte, wussten zu überzeugen. Bei den Franzosen reichte es jedoch nicht zum Einzug in die zweite Runde.
Hätten Sie's gewusst?
Insgesamt 48 Länder, darunter die Debütanten Deutschland und Kosovo, durchliefen die drei Vorrunden. Schließlich blieben zwölf Teams für die zwölfte Auflage der europäischen Endrunde übrig.
Ab 2022 wird das Turnier nur noch alle vier Jahre statt bislang alle zwei ausgetragen. Dafür werden dann 16 Teams bei der Endrunde vertreten sein.