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Mittwoch 18 September 2024, 09:30

Nachruf auf Salvatore "Totò" Schillaci: 1964-2024

Salvatore „Totò“ Schillaci avancierte zu Italiens Held, als das Land 1990 Gastgeber der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ war. Der Stürmer, der zunächst als Ersatzspieler ausgewählt worden war, wurde mit sechs Toren Torschützenkönig und gewann sowohl den Goldenen Ball als auch den Goldenen Schuh. Das Bild des Sizilianers mit seinen wilden, feurigen Augen und seinem entschlossenen, emotionalen Gesicht, als er sich abwandte, um ein weiteres Tor zu feiern, ist als eines der nachhaltigsten Bilder des Turniers in Erinnerung geblieben.

Es war eine bemerkenswerte Wendung, denn nur ein Jahr zuvor hatte Schillaci noch in der Serie B, der zweiten italienischen Liga, gespielt. Sein Debüt in der Nationalmannschaft seines Heimatlandes gab er erst drei Monate vor Beginn des Turniers im Alter von 25 Jahren und begann das Eröffnungsspiel Italiens gegen Österreich auf der Bank, genau wie er es selbst erwartet hatte. Doch als das Spiel beim Stand von 0:0 und nur noch 15 Minuten auf der Uhr festgefahren war, kam Schillaci ins Spiel und erzielte innerhalb von vier Minuten mit einem kraftvollen Kopfball den entscheidenden 1:0-Siegtreffer für Italien. Nach einem weiteren Einsatz als Einwechselspieler gegen die USA wurde „Totò“ im letzten Gruppenspiel gegen die Tschechoslowakei in die Startelf berufen, erzielte ab diesem Spiel in jedem Spiel ein Tor und führte Italien ins Halbfinale und auf den dritten Platz.

Schillaci hatte einen angeborenen Torinstinkt und den starken Wunsch, an die Spitze zu gelangen. Obwohl er nicht der größte oder körperlich imposanteste Spieler war, machte er dies durch seine Schnelligkeit, sein Stellungsspiel, seine Torgefährlichkeit und seine Entschlossenheit mehr als wett. Er begann seine Karriere bei A.C. Messina in seiner Heimat Sizilien in der dritten italienischen Liga. Nachdem er dem Verein 1985/86 zum Aufstieg verholfen hatte, erregten seine Leistungen in der Serie B die Aufmerksamkeit von Juventus FC und er wechselte 1989 zu den Turinern.

In seiner ersten Saison mit der Alten Dame erzielte er in 50 Spielen 21 Tore, als sie die Coppa Italia und den UEFA-Pokal gewannen. Er gab im selben Jahr hab er Ende März in einem Freundschaftsspiel gegen die Schweiz sein Debüt in der italienischen Nationalmannschaft. Als er für die FIFA-Weltmeisterschaft nominiert wurde, wurde ihm klar, dass eine lange Schlange etablierterer Stürmer vor ihm stand und er rechnete fest mit einem Platz auf der Ersatzbank – stattdessen wurde er jedoch zum Nationalhelden.

Schillaci spielte anschließend für den FC Internazionale Milano und wurde 1994 der erste Italiener, der in der neu gegründeten japanischen J.League spielte, als er zu Júbilo Iwata wechselte. Er stand vier Spielzeiten lang für den Verein auf dem Platz und gewann einen J.League-Titel, bevor er seine Karriere beendete.