Die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023™ will ein Vermächtnis hinterlassen, von dem die Fussballgemeinschaften in Australien und Neuseeland lange über das WM-Finale hinaus profitieren.
Ein klarer und spürbarer Nutzen ist die bessere Infrastruktur in den Stadien und auf den Trainingsanlagen.
Zu den modernen Anlagen gehören auch die erstmals für eine Frauen-WM konzipierten, aus einem Hotel und einer dazugehörigen Trainingsanlage bestehenden Teamquartiere, 20 Spielort-Trainingsanlagen (zwei pro Spielstätte) und neun Ersatz-Trainingsanlagen (eine pro Spielort). Die FIFA beaufsichtigte mehr als die Hälfte der Renovierungs- und Ausbauarbeiten auf diesen Trainingsanlagen.
„Die Austragung der grössten und prestigeträchtigsten Frauensportveranstaltung ist eine grossartige Chance für Australien und Neuseeland“, sagte Trainingsanlagenmanager Ernie Hasselsjo.
„Die nationalen, bundesstaatlichen und lokalen Behörden haben Mittel bereitgestellt, um die Infrastruktur auf den Trainingsanlagen zu verbessern. Zudem wurde erstmals eine Nachhaltigkeitsarbeitsgruppe gebildet. Darin erörtern Vertreter der FIFA, des australischen und des neuseeländischen Fussballverbands, wie der Frauenfussball gefördert werden kann und neue Möglichkeiten geschaffen werden können.“
In den beiden gastgebenden Ländern wurden zahlreiche Spielstätten renoviert, die von Kinderfussball-, ehemaligen National-League- und Profifussballvereinen verwendet werden. Dazu zählt auch das Central-Coast-Stadion, das dem englischen Nationalteam während der WM als Trainingsanlage dient und später in diesem Jahr zur Heimstätte des neusten Vertreters der A-League Women – der Central Coast Mariners – wird.
Weiter nördlich freuen sich die Brisbane Lions, die ein Eckpfeiler der lokalen Fussballgemeinschaft sind und immer wieder Nationalspielerinnen und -spieler hervorbringen, über das weltgrösste Frauenfussballturnier in ihrer Stadt.
Sinnbildlich für die Nachkriegsmigration aus Europa wurde der Verein 1957 von niederländischen Einwanderern gegründet. Später spielte er erfolgreich in der ehemaligen National Soccer League und bereitete den Weg für Brisbane Roar (ehemals Queensland Lions).
Auf der Anlage wurden u. a. die Umkleidekabinen umfassend renoviert, die nun zudem nicht mehr nach Geschlechtern getrennt sind.
„Der Breitensport profitiert enorm vom Vermächtnis dieser WM“, sagte Rob Scanlon, Generaldirektor der Brisbane Lions. „Wie bei jeder grossen Veranstaltung sollten auch die lokalen Sportklubs etwas davon haben. Die Hilfe der FIFA und sogar der Regierung des Bundesstaates Queensland bei der Verbesserung der Klubinfrastruktur ist deshalb überlebenswichtig. Dieses nachhaltige Vermächtnis ist für die lokalen Gemeinschaften zentral.“
Der nigerianische Nationaltrainer Randy Waldrum sagte: „Ich war sehr beeindruckt, als wir für unser erstes Training hier eintrafen. Dank der Gestaltung der Umkleidekabinen und ihren Fotos an den Schränken fühlten sich die Spielerinnen sofort sehr wohl.“
„Der Fitnessraum und das Spielfeld sind in perfektem Zustand. Ich bin positiv überrascht. Ich komme ursprünglich aus den USA, wo ich schon viele Trainingsanlagen gesehen habe. Diese hier stehen in nichts nach. Die FIFA und die Lions haben echt tolle Arbeit geleistet.“
Das Turnier und sein Vermächtnis kommen nicht nur den WM-Spielorten zugute. Teamquartiere befinden sich auch in drei weiteren Städten in Aotearoa Neuseeland und bringen der lokalen Bevölkerung einen Mehrwert.
So diente etwa die renovierte Anlage im Newtown Park in Wellington/Te Whanganui-a-Tara nach einem verheerenden Brand in einer Herberge als provisorische Unterkunft.
Im Mangere Centre Park in Auckland/Tāmaki Makaurau wurden dringend erforderliche Renovierungsarbeiten durchgeführt, nachdem ein Feuer die einstigen Klubräume zerstört hatte. Die Anlage verfügt nun über geschlechtsneutrale Umkleidekabinen, eine bessere Beleuchtung, neue sandhaltige Spielfelder und diverse Räumlichkeiten.
„Diese erstklassige Fussballanlage im Süden Aucklands ist für uns ein Glücksfall“, sagte Imran Mohammed, Vorsitzender der Mangere Centre Park Sports Association.
„Hier in Mangere gibt es eine grosse Gemeinschaft aus dem Pazifikraum, die sich sehr für Sport, aber nicht so sehr für Fussball interessiert. Letztes Jahr haben wir unser erstes Frauenteam gegründet, nun sind es bereits zwei Teams. Zudem haben wir uns mit lokalen Klubs wie Manukau City, Manukau United, Otahuhu oder den South Auckland Rangers zusammengetan, damit sie unsere Anlage nutzen werden. Wir wollen ein Zentrum für den Frauenfussball werden.“
WM-Debütant Portugal ist auf der Anlage in Mangere zu Gast. „Ein nachhaltiges Vermächtnis ist sehr wichtig“, sagte Kapitänin Dolores Silva. „Dies ist ein weiterer Schritt für den Frauenfussball. Ich bin überzeugt, dass diese WM viel bewegen wird.“
„Sie wird für ein Umdenken sorgen, neue Zuschauer für den Frauenfussball gewinnen und der ganzen Welt beweisen, dass Frauen Fussball spielen und alles erreichen können, was sie sich vornehmen. Als Frau bin ich sehr stolz, bei diesem Turnier dabei zu sein und Menschen für den Fussball und unsere Geschichte zu begeistern.“