Nachdem 16 Teams in die FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft Indien 2022™ gestartet waren, ist mittlerweile die Halbfinalrunde erreicht und es sind nur noch vier Teams im Rennen. Die beiden Halbfinalspiele finden im Pandit-Jawaharlal-Nehru-Stadion in Goa statt. Das Spielfeld in diesem Stadion wurde vor dem Turnier grundlegend erneuert und wird nun ein letztes Mal im Mittelpunkt stehen. Nach einer entsprechenden Entscheidung der FIFA im Vorfeld der FIFA U-17-Frauen-WM Indien 2022™ wurde das Pandit- Jawaharlal-Nehru-Stadion in Goa als erstes Fussballstadion in Indien mit einem Hybrid-Rasenplatz ausgestattet. Der leitende Pitch Management Manager Alan Ferguson erläutert, was man unter einem Hybrid-Rasenplatz versteht: "Im Zusammenhang mit Fussball-Spielfeldern bedeutet Hybrid-Rasenplatz, dass zur Erhöhung der Stabilität ein synthetisches oder anderes Medium in das natürliche Sandbodenprofil eingebracht wird. Unter der Bezeichnung "Hybrid" sind international rund ein Dutzend verschiedener Konzepte verfügbar. Das führende Verfahren ist das so genannte "Pitch Stitching", das auch im Pandit-Jawaharlal-Nehru-Stadion zum Einsatz kam."

Im europäischen Fussball gibt es Hybrid-Rasenplätze bereits seit fast drei Jahrzehnten, in denen sie sich zum Standard entwickelt haben. Außerhalb Europas hingegen steht das Konzept noch weitgehend am Anfang. Doch die Situation verändert sich schnell und Ferguson hat in den vergangenen Jahren ähnliche Projekte bereits in Japan, Costa Rica und Südamerika begleitet. Als die FIFA beschloss, einen Hybrid-Rasenplatz für die FIFA U-17-Frauen-WM Indien 2022™ zu bauen, war Goa der logische Standort, denn hier waren 16 der 32 Spiele geplant. "16 Spiele in so kurzer Zeit bedeuten unweigerlich eine enorme Belastung und starke Abnutzung des Spielfelds, unabhängig von der Altersgruppe", so Ferguson. "Hinzu kommt, dass das Turnier gegen Ende der Monsunzeit stattfand, so dass wir etwas tun mussten, um das Spielfeld während des gesamten Turniers in einem einwandfreien Zustand zu halten." Im Vergleich zu einem Natur-Rasen ist ein Hybrid-Rasen mindestens dreimal so stabil. Somit kann nicht nur viel häufiger auf einem solchen Platz gespielt werden. Die Spieler können auch viel ungehinderter spielen und haben weniger Angst vor Verletzungen. Laut Ferguson ist die überlegene Stabilität des Hybrid-Rasens in Goa selbst für das ungeschulte Auge deutlich zu erkennen. Er sagte: "Man braucht kein Experte für Fussballfelder zu sein, um die Vorteile zu sehen. Wenn man sich das Spielfeld hier in Goa anschaut, sieht man keine Beschädigungen, im Gegensatz zu den anderen Spielorten, obgleich dort weniger Spiele stattfanden."

Ankush Arora, einer der Projektleiter des Lokalen Organisationskomitees des Turniers, bestätigte Fergusons Urteil. Er sagte: "Da hier 16 Spiele angesetzt waren, war es enorm wichtig, hier einen Hybrid-Rasenplatz zu installieren, damit die Spielerinnen beste Bedingungen für die Partien hatten. Die Entscheidung war somit sehr wichtig. 14 Spiele wurden mittlerweile hier absolviert, ohne sichtbare Abnutzung des Spielfelds. Damit hat sich die Entscheidung als absolut richtig erwiesen." Der Hybrid-Rasenplatz wurde in nur zehn Tagen vom 27. September bis 7. Oktober von der Firma SISGrass installiert. Ein Team von fünf Arbeitern arbeitete dazu in Zwölf-Stunden-Schichten. Fergusons Kollege Kris Puzio hat eng mit dem Team vor Ort in Goa zusammengearbeitet und war verantwortlich für die Schulung des Personals vor Ort bezüglich Pflege und optimaler Nutzung des Spielfelds. Oliver Vogt, FIFA-Projektleiter für das Turnier, betonte, dass das Engagement der FIFA nicht mit dem Turnier enden werde. Er sagte: "Wir werden uns auch nach Beendigung des Turniers noch um die Pflege des Platzes kümmern. Alan und sein Team bleiben zunächst hier vor Ort, um das örtliche Team bezüglich der Platzpflege zu beraten und anzuleiten. In Indien hervorragende Spielfelder bereitzustellen, war eines unserer wichtigsten Ziele. Ich denke, wir haben das Ziel erreicht, denn es gab trotz zahlreicher Regenfälle keine negativen Auswirkungen auf den Ablauf des Turniers."

Vogt lobte zudem den Einsatz des Teams, das den Platz in sehr kurzer Zeit installierte. Er äußerte die Hoffnung, dass deren Engagement diejenigen inspiriert, die nach dem Turnier für die Pflege und Wartung des Spielfelds zuständig sein werden. "Sie haben den Fortschritt der Arbeiten am Spielfeld gesehen und hatten die Möglichkeit, mitzuarbeiten und von Alan und seinem Team zu lernen. Somit haben sie nun alle nötigen Tools zur Hand. Wenn wir also in Zukunft hierher kommen, hoffen wir, dass die Qualität des Platzes weiterhin erhalten bleibt." Vogt bezeichnet den Hybrid-Rasenplatz von Goa als eines der größten Vermächtnisse der FIFA U-17-Frauen-WM Indien 2022™ "Ich hoffe, dass Goa nach Abschluss des Turniers dank dieses Spielfelds zu einem Zentrum des Frauenfussballs im Land wird. "Wir haben diesen Hybrid-Rasenplatz für ein Frauenturnier gebaut, weil uns der Frauenfussball wichtig ist. Im Idealfall würden wir gern sehen, dass der Verband das Spielfeld in Zukunft auch für Frauen-Länderspiele nutzt."

In den Halbfinalspielen am Mittwoch in Goa trifft zunächst Nigeria auf Kolumbien. Das zweite Spiel des Tages findet zwischen Spanien und Deutschland statt. Die beiden siegreichen Teams spielen am Sonntag in Navi Mumbai um den Titel.