Mittwoch 24 März 2021, 07:44

Fussball löst den Baseball in Kuba langsam ab

  • Nächste Station unserer Serie "Das globale Spiel" ist Kuba

  • In der Baseball-Hochburg setzt sich der Fussball langsam durch

  • Am 24. März gab es in der WM-Qualifikation eine knappe Niederlage gegen Guatemala

Wie auf vielen Karibikinseln entwickelt sich auch auf Kuba der Fussball langsam zum Lieblingssport.

Viele Jahre lang war Kuba vor allem für seine hervorragenden Baseballspieler bekannt. Allerdings zeichnet sich in der jungen Generation ein Wechsel ab. Wie auf diesen Bildern zu sehen, gehören Kinder und Jugendliche, die auf der Straße Fussball spielen, in der Altstadt von Havanna mittlerweile zum Stadtbild.

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"Derzeit ist Fussball in Kuba genauso beliebt wie Baseball", sagt Luis Hernandez, der Präsident des kubanischen Fussballverbands, gegenüber Front Row Soccer. "Die Kinder und Jugendlichen mögen Fussball sehr. Wenn das kubanische Nationalteam in diesem Turnier [der WM-Qualifikation] gute Ergebnisse erzielt, werden sich noch mehr Menschen für den Fussball begeistern."

Kuba startet diese Woche in die erste Runde der Concacaf-Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™, wo das Team in einer kniffligen Gruppe gelandet ist. Das erste Spiel gegen Guatemala in Guatemala City endete mit einer knappen 0:1-Niederlage.

Im weiteren Verlauf trifft das Team von Pablo Elier Sanchez auf Curaçao mit Trainer Guus Hiddink, St. Vincent und die Grenadinen sowie auf die Britischen Jungferninseln.

Kubas bisher einzige Teilnahme an einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ liegt bereits einige Zeit zurück. Die Kubaner waren 1938 in Frankreich dabei, wo sie mit einem knappen Sieg gegen Rumänien ins Viertelfinale einzogen. Dort mussten sie sich allerdings deutlich mit 0:8 gegen Schweden geschlagen geben. Nun geben die Ergebnisse auf regionaler Ebene aber Anlass zur Hoffnung.

Kuba hat 2012 zum ersten Mal den Karibik-Pokal gewonnen, anschließend wurde das Regionalturnier zugunsten der neuen Concacaf Nations League eingestellt. Los Leones del Caribe (die Löwen der Karibik), wie sich das Nationalteam auch nennt, konnten sich außerdem seit 1998 regelmäßig für den alle zwei Jahre stattfindenden Concacaf Gold Cup qualifizieren und haben seitdem nur drei Turniere verpasst.

Darüber hinaus hat Kuba nun auch einen Spieler mit Premier-League-Erfahrung in seinen Reihen, nämlich Onel Hernández von Norwich City, der zuvor in Deutschland aktiv war und ausgebildet wurde. Inzwischen spielen die Canaries zwar eine Spielklasse tiefer, alles deutet jedoch auf einen Wiederaufstieg in die erste Liga hin. Es ist also durchaus möglich, dass Hernández Ende des Jahres wieder in einer der besten Ligen der Welt Tore schießt. Außerdem wurden zuletzt Spieler für das Nationalteam nominiert, die auf Vereinsebene in Spanien, San Marino, den USA und Brasilien aktiv sind.

"Wir haben in Kuba so viele fussballbegeisterte Kinder und Jugendliche, die genau wie ich ihren Traum verwirklichen möchten", so Hernández in der New York Times.

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Kubas Tradition im hochklassigen Fussball reicht weit zurück. Im ersten Team Real Madrids waren nämlich 1902 vier Kubaner vertreten, und wenn die Kinder auf den Straßen und Bolzplätzen von Havanna weiter so zahlreich Fussball spielen, könnte es im 21. Jahrhundert vielleicht wieder kubanische Helden geben, die im Trikot der Königlichen auflaufen.

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