FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura ist im Vorfeld der FIFA Frauen-WM Australien & Neuseeland 2023™ erneut in Australien eingetroffen. Sie begann ihr Reiseprogramm mit einem Besuch des Northern Territory anlässlich der NAIDOC-Woche.
Es sind nur noch zehn Tage bis zu dem mit Spannung erwarteten Turnier. Am Eröffnungstag treffen die beiden Gastgeberländer Neuseeland und Australien auf Norwegen beziehungsweise die Republik Irland.
Am Samstag sprachen die FIFA-Generalsekretärin und die leitende FIFA-Beauftragte für Frauenfussball Sarai Bareman in Darwin/Garramilla, der Hauptstadt des Northern Territory vor 800 Menschen beim NAIDOC-Ball.
Die NAIDOC-Woche (National Aborigines and Islanders Day Observance Committee) ist eine jährliche Feierwoche zur Anerkennung der Geschichte, der Kultur und der Errungenschaften der Aborigines und der Torres Strait-Insulaner.
In diesem Jahr lautete das Thema der NAIDOC-Woche 'For Our Elders' (Für unsere Ältesten), womit der Respekt für das Wissen und die Weisheit gewürdigt werden, mit dem die Ältesten der indigenen Bevölkerung betrachtet werden.
Die Würdigung der indigenen Völker hat bei der FIFA Frauen-WM Australien & Neuseeland 2023™ eine hohe Priorität. Traditionelle Ortsnamen der Turnier-Spielorte, Flaggen der First Nations und Māori an den Stadien und kulturelle Elemente bei den Abläufen vor den Spielen und den Begrüssungen der Teams sind nur einige der Neuerungen.
Die FIFA-Generalsekretärin begann ihren fünften Besuch in Australien im Norden des Landes und nahm an einem Empfang des Northern Territory Indigenous Business Network teil, ein Zusammenschluss, der indigene Unternehmen in diesem Gebiet vertritt.
Die Veranstaltung begann mit einer traditionellen Begrüssung durch die Kenbi Larrakia Dancers. Unter den Anwesenden waren die Ministerin des Northern Territory für Angelegenheiten der Ureinwohner Selena Uibo; die Mitglieder der Beratungsgruppe für Ureinwohner von Football Australia Selina Holtze und Courtney Fewquandie, die auch First Nations-Manager des Verbands ist; Bruce Stalder, CEO von Football Northern Territory sowie die ehemalige australische Nationalspielerin Alicia Ferguson.
Am Samstag nahm die Delegation an einer kulturellen Führung in Pudakul teil und lernte dabei verschiedene Aspekte der Ernährung, der Bräuche, der Umwelt und der Lebensweise der Aborigines kennen. Die Ausflüge in die dortigen Feuchtgebiete werden ausschliesslich von Aborigines durchgeführt, wobei stets das Erlebnis Natur im Mittelpunkt steht.
Das Programm endete am Sonntag mit dem Besuch der FIFA-Generalsekretärin bei der Jade North Indigenous Football Talent Clinic, einer Veranstaltung, die von Football Northern Territory mit Unterstützung durch CEO Bruce Stalder organisiert wurde. Zufriedene Gesichter konnte man bei der grossen Zahl junger indigener Spieler sehen, die an der Veranstaltung teilnahmen, die von Jade North, einem Mitglied der Beratungsgruppe für Ureinwohner von Football Australia und ehemaligem Socceroo, organisiert wurde. North war der erste indigene Spieler, der sein Team als Kapitän zum Meistertitel in der A-League führte.
Fünfzig indigene Kinder aus dem Northern Territory und West-Australien werden zu Australiens Spiel gegen Nigeria in Brisbane/Meaanjin eingeladen. Ein ähnliches Programm gibt es auch für Māori-Kinder in Aotearoa Neuseeland. Diese Initiativen sind an den Internationalen Tag der Vereinten Nationen für indigene Völker am 9. August geknüpft, dessen Thema in diesem Jahr Indigene Jugendliche als Agenten des Wandels für Selbstbestimmung lautet. Der Tag fällt auf einen spielfreien Tag vor der Viertelfinalrunde des Turniers.
Nach der NAIDOC-Woche begeht Aotearoa Neuseeland am Freitag, 14. Juli, den Feiertag Matariki, das Māori-Neujahrsfest. Die FIFA-Generalsekretärin hatte bei ihrer Reise nach Neuseeland im Juni dem Geburtsort Neuseelands in Waitangi einen ausführlichen Besuch abgestattet.
„Mit den indigenen Kulturen Australiens und Aotearoa Neuseelands in Kontakt zu treten und ihnen Respekt zu zollen, ist ein vorrangiger Aspekt“, sagte die FIFA-Generalsekretärin. „Dies spiegelt sich auch in der kürzlich erfolgten Ankündigung, dass bei dem Turnier Flaggen der First Nations und der Māori gehisst werden.
Bei meinem Besuch im Northern Territory war ich sehr beeindruckt von dem Stolz der Angehörigen der First Nations auf ihre Kultur - eine Kultur, die sehr warmherzig und einladend ist. Die pure Freude in den Gesichtern der jungen Spieler, die wir bei der Grassroots-Veranstaltung erlebt haben, beweist nachdrücklich, wie gross die Liebe zum Fussball auch in diesem Teil des Landes ist. Der Fussball ist auch hier eindeutig im Aufwind und der Verband Football Northern Territory hat Pläne zur Förderung des Frauen- und Nachwuchsfussballs.
Das schönste Spiel der Welt verfügt über die bemerkenswerte Fähigkeit, Menschen zusammenzubringen, Gräben zu überbrücken und Chancen für Einigkeit und Verständnis zu schaffen. Durch die Kraft des Fussballs können wir die Stimmen der Aborigines und der Torres Strait-Insulaner verstärken und Entwicklungsmöglichkeiten für indigene Spieler, Trainer, Schiedsrichter und Administratoren schaffen, damit auch sie auf der Weltbühne glänzen können.“