Der zweite Tag der FIFA-Frauenfussballtagung 2019 stand im Zeichen von führenden Köpfen aus Politik und Gesellschaft und Würdenträgern aus der ganzen Welt.
In der letzten Sitzung wurde eine Grundsatzvereinbarung zwischen der FIFA und UN Women unterzeichnet, in der die Parteien übereinkamen, ihre Kräfte durch den Fussball zum Wohl der Frauen auf der ganzen Welt zu bündeln.
"Ich hoffe, dass diese Grundsatzvereinbarung als Sprachrohr dienen wird, denn über den Fussball erreicht man die Menschen besser als mit jeder Rede vor den Vereinten Nationen. Er lässt die Botschaften ungefiltert zu den Mädchen durchdringen. Über den Sport erfahren sie Freude und möchten an das anknüpfen, was sie auf dem Spielfeld sehen. Es heißt, dass wir uns immer eher an die Gefühle erinnern, die jemand bei uns ausgelöst hat, als an seine Worte. Und der Sport löst Gefühle aus. Deshalb bietet er eine wichtige Plattform." Phumzile Mlambo-Ngcuka, Unter-Generalsekretärin der Vereinten Nationen und Exekutivdirektorin von UN Women
Alle Vorträge und Reden des letzten Kongresstages können Sie sich in diesem Videomitschnitt noch einmal anschauen. Nachstehend haben wir einige markante Aussagen für Sie zusammengefasst.
"Vor zwei Jahren habe ich beim FIFA-Kongress die Schaffung einer weltweiten Frauenliga vorgeschlagen, weil der Fussball auf Länderspielebene als Entwicklungsmotor des Frauenfussballs fungiert. Das sehen wir auch bei dieser Weltmeisterschaft. Dieses Projekt steht noch aus, aber wir werden das Thema erneut aufs Tapet bringen, dieses Mal mit größerer Vehemenz und Entschlossenheit. Darüber hinaus müssen wir auch wieder über die Klub-Weltmeisterschaft für Frauen nachdenken. Der Frauenfussball ist im Elitebereich im Vergleich zum Männerfussball bereits wirklich global." Gianni Infantino, FIFA-Präsident
"Sei so gut und brillant, dass man dich unmöglich ignorieren kann." Sahle-Work Zewde, äthiopische Staatspräsidentin
"Diese Weltmeisterschaft ist eine große Chance. Hoffentlich weckt sie bei vielen Mädchen den Wunsch, Schiedsrichterin, Trainerin oder Funktionärin bei einem unserer Klubs oder Verbände zu werden. Der Sport braucht die Frauen, um eine neue Einstellung herbeizuführen." Roxana Maracineanu, französische Sportministerin
"Wir müssen uns des Potenzials bewusst sein, das in diesem Raum konzentriert ist. Mit diesem Sport haben wir die Möglichkeit, das Leben vieler Mädchen zu verändern. Unterschätzen Sie das nicht. Ich bin das lebende Beispiel für das große Potenzial des Fussballs. Er hat mich mit fantastischen Menschen in Kontakt gebracht und mich physisch, mental und emotional vor Herausforderungen gestellt. Ich musste mich mehr anstrengen, um besser zu werden. Er hat mir die Gründung einer Stiftung ermöglicht, über die ich vielen Menschen helfen kann. Der Fussball ist mehr als nur ein Spiel." Mia Hamm, FIFA-Legende und Fussballweltmeisterin mit den USA
"In der Pazifik-Zone habe ich acht aktive Länder, und die acht Projekte werden von Frauen geleitet, nicht etwa, weil wir unbedingt Frauen auf diesen Positionen haben wollten, sondern weil sie es am besten gemacht haben. Sie sind inzwischen zu Vorbildern geworden. Eine von ihnen wurde gerade zur stellvertretenden Geschäftsführerin des Verbands von Vanuatu ernannt." Franck Castillo, Generalsekretär der ozeanischen Fussballkonföderation (OFC)
"Die Teilhabe der Frauen wird nicht nur mehr Reichtum generieren, sondern einen gesellschaftlichen Wandel herbeiführen, und wir wünschen uns eine integrativere, prosperierende Gesellschaft mit einem höheren Bildungsniveau und mehr Wettbewerb. Dazu ist eine stärkere Präsenz der Frauen erforderlich." Marta Lucía Jiménez, kolumbianische Vizepräsidentin