Freitag 06 Oktober 2023, 15:00

FIFA-Workshop zu Zusammenarbeit und Wissensaustausch zwischen europäischen und zentralasiatischen Mitgliedsverbänden

  • Workshop im Anschluss an den Zentralasien-Besuch von FIFA-Präsident Gianni Infantino im Mai

  • Ideenaustausch zwischen den Mitgliedsverbänden zu bestimmten Fussballthemen

  • FIFA will Kluft zwischen unterschiedlichen Fussballregionen schliessen

Höhere Fussballstandards auf der ganzen Welt sind ein wichtiger Bestandteil der Mission der FIFA. Eine sehr wirkungsvolle Methode ist Wissensaustausch und Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsverbänden in unterschiedlichen Regionen. Vor diesem Hintergrund fand in Taschkent (Usbekistan) Anfang Oktober der erste FIFA-Workshop für Europa und Zentralasien statt. Mehrere europäische Mitgliedsverbände tauschten dort Ideen zu einer Reihe von Fussballthemen mit ihren zentralasiatischen Pendants aus.

Vorangegangen war dem Workshop im Mai 2023 ein Besuch von FIFA-Präsident Gianni Infantino in Zentralasien, bei dem er sich mit eigenen Augen davon überzeugte, was mithilfe des FIFA-Forward-Entwicklungsprogramms geleistet werden konnte. Die sechs Mitgliedsverbände aus der Region des zentralasiatischen Fussballverbands (CAFA) – Usbekistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Kirgisische Republik, IR Iran und Afghanistan – nahmen an dem Workshop teil. Auf Seiten der UEFA waren es Aserbaidschan, Österreich, Tschechien, Ungarn, Portugal, die Türkei und Kasachstan.

„Das Ziel des Zentralasien-Besuchs von FIFA-Präsident Gianni Infantino im Mai und des heutigen Workshops ist ganz einfach: Wir wollen die Kluft schliessen, die es weltweit in Bezug auf das Niveau des Fussballs gibt, und eine geeignete Plattform aufbauen, über die Initiativen zur Fussballförderung und Fachwissen geteilt werden können“, so Sanjeevan Balasingham, FIFA-Direktor für die Mitgliedsverbände Asiens und Ozeaniens in seiner Eröffnungsrede. „Zentralasien ist ein wichtiger Partner für die globalen Fussballförderungsinitiativen der FIFA.“

Themen, die beim Workshop behandelt wurden, waren unter anderem die Nachhaltigkeit von Klubwettbewerben auf Eliteniveau, Investitionen in die Infrastruktur, die Förderung des Frauenfussballs, die Ausrichtung internationaler Turniere sowie wirkungsvolle Finanzkontrollen. Darüber hinaus gab es Podiumsdiskussionen zur Förderung des Jugendfussballs unter der Leitung des usbekischen Fussballverbands sowie zur Förderung des Beach-Soccer unter der Leitung des Fussballverbands der IR Iran.

„Dies ist unser erstes Seminar, bei dem Asien und Europa auf diese Weise zusammenkommen, um über unterschiedliche Aspekte der Fussballförderung und der Entwicklung der Fussballverbände zu sprechen. Natürlich werden wir – die FIFA - versuchen, immer mehr solcher Veranstaltungen auszurichten, nicht nur in Asien, sondern auch in Europa, Afrika und auf anderen Kontinenten“ erklärt Elkhan Mammadov, Regionaldirektor FIFA-Mitgliedsverbände Europa. „Solche Seminare bieten die Gelegenheit, sich weiteres Wissen und Erfahrung in der Förderung und im Management des Fussballs im Allgemeinen anzueignen.“

Der Generalsekretär des tadschikischen Fussballverbands (TFF), Furkatzhon Akhmedzhanov, hält solche Workshops ebenfalls für eine einmalige Möglichkeit für beide Regionen: „Dies ist eine Fussballgemeinschaft, in der wir Erfahrungen austauschen und uns möglicherweise auf eine weitere Zusammenarbeit und Freundschaftsspiele einigen können, insbesondere im Jugendbereich. Wenn es solche Veranstaltungen häufiger gibt, wird das der Fussballentwicklung in unserer Region grossen Auftrieb geben.“

Auch die europäischen Mitgliedsverbände waren sehr angetan. „In solchen Workshops können wir alle voneinander lernen“, meint Thomas Hollerer, Generalsekretär des Österreichischen Fussball-Bunds (ÖFB). „Es ist sehr bereichernd zu sehen, wie andere kulturelle Gruppen, andere Verbände mit ganz anderen Möglichkeiten, Mitteln und Entfernungen damit zurechtkommen und den Fussball vorantreiben. In Usbekistan herrschen zum Beispiel ganz andere Voraussetzungen als bei uns in Europa.“

Usbekistan wird mit der FIFA Futsal-Weltmeisterschaft 2024™ als erstes zentralasiatisches Land ein FIFA-Turnier ausrichten. Laut Sanjeevan Balasingham wird die FIFA im Zeitraum von 2016 bis 2026 über ihr FIFA-Forward-Programm insgesamt mehr als USD 115 Millionen in die Fussballförderung in Zentralasien investiert haben. Balasingham weiter: „Wir hoffen, dass die Teams aus dieser Region durch die steigenden Investitionen und die Ausweitung der nächsten FIFA Fussball-Weltmeisterschaft auf 48 Teams sowie die jährliche Durchführung von Jugendturnieren mehr Möglichkeiten haben werden, ihr Talent auf der Weltbühne zur Schau zu stellen.“