Irak bestritt erstmals seit 2013 ein Länderspiel in Baghdad
Der irakische Fussballverband (IFA) hat einen Normalisierungsprozess hinter sich
Die FIFA arbeitet mit dem IFA an Projekten für den laufenden Vierjahreszyklus
Der internationale Fussball ist nach acht Jahren nach Baghdad zurückgekehrt. Der irakische Fussballverband (IFA) leitet unter der Führung des ehemaligen Nationalverteidigers Adnan Dirjal, der kürzlich zum Verbandspräsident gewählt wurde, eine neue Ära ein. Ein enorm wichtiger Moment für den IFA war der 1:0-Sieg der irakischen A-Nationalmannschaft gegen Uganda in einem Freundschaftsspiel im Al-Madina-Stadion, denn es war das erste Länderspiel in der Hauptstadt des Landes seit einer Partie gegen Liberia im Jahr 2013.
Der IFA hat vor kurzem einen Normalisierungsprozess abgeschlossen, der darauf abzielte, ihn mit den FIFA-Standards für Good Governance in Einklang zu bringen, und arbeitet nun gemeinsam mit der FIFA an der Entwicklung einer Strategie für den nächsten Vierjahreszyklus. Ziel ist es, die finanzielle Situation des IFA zu konsolidieren, neue Projekte umzusetzen und die Ergebnisse auf dem Spielfeld zu verbessern. Im Rahmen dieses Prozesses leitete Essam Al-Suhibani, der Entwicklungsbeauftragte des Regionalbüros in Dubai, einen dreitägigen Besuch im Irak, um potenzielle Projekte zu besprechen. Ein weiterer Besuch ist für Februar geplant. "Die Hilfe der FIFA ist für uns im Moment enorm wichtig", stellt Dirjal fest. "Unser Land hat ein riesiges fussballerisches Potenzial, doch um es erfolgreich zu erschließen, müssen wir hart arbeiten. In letzter Zeit hat der IFA viele Veränderungen eingeleitet, aber für uns ist das erst der Anfang. Wir möchten der FIFA für ihre ständige Unterstützung danken."
Dirjal absolvierte von 1979 bis 1990 mehr als 100 Länderspiele für Irak, verpasste jedoch die einzige WM-Teilnahme des Landes 1986 aufgrund einer Verletzung. Nach seiner aktiven Zeit trainierte er verschiedene Teams. IFA-Generalsekretär Mohammad Farhan unterstrich, dass die FIFA weitaus mehr als nur finanzielle Mittel zur Verfügung stellt. "Es sollte klar sein, dass der IFA nicht nur beträchtliche finanzielle Unterstützung von der FIFA über das Entwicklungsprogramm FORWARD erhält, sondern auch qualitativ hochwertige strategische Beratung, viele Empfehlungen zu Good Governance, finanzieller Solidität, technischen Fragen und vielen anderen Aspekten des Fussballs", erläuterte er. "In Irak ist Fussball unbestritten eine der wichtigsten Sportarten, und die FIFA muss helfen, ihn in viele Richtungen zu entwickeln."
Die FIFA hatte 2020 ein Normalisierungskomitee eingesetzt, nachdem alle Mitglieder des IFA-Exekutivkomitees sowie der Generalsekretär zurückgetreten waren. Dessen Arbeit endete mit den Wahlen im September 2021. Irak hat seit 1996 bei jedem AFC-Asien-Pokal die K.o.-Phase erreicht und 2007 den Titel gewonnen, wartet jedoch nach wie vor auf die zweite WM-Teilnahme, was angesichts der Stärke auf kontinentaler Ebene eher überraschend ist. Der IFA wurde 2013 aufgrund der Sicherheitslage im Land für die Austragung von FIFA-Spielen gesperrt. Die Sperre wurde 2019 für ein WM-Qualifikationsspiel im eigenen Land gegen Hongkong kurzzeitig aufgehoben, musste jedoch kurz darauf wieder verhängt werden. Seitdem hat das irakische Nationalteam einige Freundschaftsspiele in der Stadt Basra ausgetragen, doch die WM-Qualifikationsspiele des Teams mussten in Doha stattfinden.